Familienferien in Ballangen

Vom letzten Donnerstag bis letzten Sonntag waren wir mit sieben Familien auf einem Campingplatz in Ballangen. Es war absolut genial, Kinder wie Erwachsene fröhlich und entspannt zu sehen! Wir haben es genossen, und obwohl wir am Sonntagaben total kaputt waren, war es ein tolles Erlebnis!

Aber wie heisst es so schön: “Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.” Daher werde ich jetzt zu den Bildern übergehen. 🙂

Das war der Minibus, mit dem wir drei Familien herumchauffiert haben. Der Autoverleih “RentAWreck” hat uns den Bus gesponsert, wir mussten nur das Benzin bezahlen! 😀
Wir konnten verschiedene Aktivitäten anbieten. Eine davon war eine Boottour mit Susann und Siggi
Alle kamen mit einem riesigen Lachen auf dem Gesicht von der Boottour zurück 😀
Es war wunderbar zu sehen, wie die Eltern Zeit mit ihren Kindern verbrachten 🙂
Ein Teil der abendlichen Versammlungen war ein Spiel, das “Wer schlägt Siggi?!” hiess. Dabei galt es, Siggi in einem Wettkampf zu schlagen. Hier, wer mehr Güezi in zwei Minuten essen kann.
Ein anderer Wettkampf war, mit einem Stift, der um den Bauch gebunden ist, in die Flasche zu treffen. Gar nicht so einfach!
Der dritte Wettkampf ging darum, mit Ping-Pongbällen in Becher zu treffen.
Und der letzte Wettkampf war, wer in zwei Minuten mehr von einem Apfel in einer Wasserschüssel essen kann, ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen. Das war eine nasse Angelegenheit 😀

Neben den “Wer schlägt Siggi?!” hatten wir auch verschiedene Wettkämpfe bei denen die Familien gegeneinander konkurrierten. Das war sehr lustig und spannend zu sehen.

Zwischendurch war das Wetter nass und kalt. Wir lachten darüber, dass es in Nordnorwegen nicht Sommer und Winter gibt, sondern nur weisser Winter und grüner Winter 😉
Am Samstag machten wir einen Ausflug nach Narvik und fuhren unter anderem mit der Gondelbahn auf den Narvikberg. Die Aussicht war trotz verhangenem Himmel toll! Die Stadt da unten ist Narvik.
Janne und Siggi auf dem Narvikberg 🙂

Es waren tolle Ferien und wir werden diese Familien sehr vermissen. Heute Abend hatten wir ein Abschiedsgrillfest der Heilsarmee, morgen ist ein Abschiedsessen mit den Leuten von Stedet und somit endet unser Jahr hier in Harstad. Wir sehen mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurück auf die Zeit in Harstad. Vieles war gut, anderes war schwierig, aber wir sind in jedem Fall persönlich sehr gewachsen!

Am Donnerstag geht es los Richtung Süden. Da verbringen wir die ersten zwei Juliwochen in Moss und freuen uns, am Hochzeit von Drea und Bjørn Erik teilzunehmen. Danach reisen wir noch etwas weiter südlich! Wir kommen vom 19. bis 28. Juli in die Schweiz! 😀 Vielleicht sehen wir uns da? Ich würde mich freuen! 🙂

Schon bald heisst es, Abschied nehmen

Dies sind unsere letzten Tage hier in Harstad. Nächsten Donnerstag fliegen wir nach Oslo und von dort nehmen wir den Zug nach Moss, wo wir freundlicherweise am Bahnhof abgeholt werden. Harstad verabschiedet sich mit Regenbogen, genau so, wie es uns willkommen geheissen hat. 🙂

Am Montag wurde das allermeiste von unserem Besitz abgeholt, so dass wir jetzt nur noch die nötigsten Sachen hier haben. Es war absolut genial, wie sich diese Möglichkeit ergeben hat! Janne hat ein Freundepaar, die jetzt nach Tromsø gezogen sind und für ihren Umzug ein kleines Camion gemietet haben. Das kommt aber billiger, wenn man das Auto am gleichen Ort zurückgibt, wie es ausgeliehen wurde, daher fuhren sie das Auto leer zurück. Nun haben Anders und seine Mutter also einen Umweg über Harstad gemacht, haben unsere Sachen hier eingeladen und sind damit nach Oslo gefahren, wo sie Drea und Bjørn Erik in Empfang nehmen. Wir sind extrem dankbar für diese lieben Menschen! 🙂

Unser Gepäck bevor es am Montag abgeholt wurde

Die eine Hälfte…

…und die andere Hälfte

Das Zügeln bringt ja auch putzen und Abschied nehmen mit sich. Mit dem Putzen sind wir schon ziemlich gut vorangekommen. In den meisten Räumen müssen wir nur noch einmal drüberwischen, bevor wir abreisen, ansonsten sind sie fertig geputzt. Das Abschiednehmen fällt uns beiden etwas schwerer. Letzten Donnerstag wurden wir hier im Korps offiziell verabschiedet und erhielten eine grosszügige Gabe von den Mitgliedern und Besuchern der Heilsarmee. 😀

Dies ist auch eine Geschichte, die ich hier erzählen möchte:
Am gleichen Donnerstag, an dem wir auch unseren Abschiedsgottesdienst hatten, erhielt ich einen Anruf von unserem Divisionschef, Lars Bråthen. Er sagte mir, dass wir aufgrund der Feriengeldregeln in Norwegen im Juni nur knapp die Hälfte unseres eigentlichen Lohnes erhalten werden. Ich war etwas überrascht, aber da gibt es nichts, was wir tun können, das ist das Regelwerk in Norwegen. Wir haben also damit gerechnet, nicht so viel Geld zu haben, was ein bisschen doof ist, weil wir ja im Juli ziemlich viele Dinge neu anschaffen müssen.
Auf jeden Fall dachte ich nicht mehr daran, als wir am Abend unser Abschiedsgeschenk von der Gemeinde erhielten. Es war ziemlich genau der Betrag, der uns vom Lohn im Juni gefehlt hat! Siggi und ich waren zu Tränen gerührt! Niemand konnte das wissen und wir waren extrem erstaunt über die Grosszügigkeit der Leute im Korps Harstad! Wunderbar, wie Gott uns versorgt, wir brauchen uns wirklich keine Sorge um unsere Finanzen zu machen! 😀

Morgen fahren wir mit sieben Familien für vier Tage auf einen Campingplatz mit Bungalows direkt am Meer. 🙂 Wir freuen uns darauf, auch wenn es anstrengend und herausfordernd wird. Dieses Familienferienangebot ist komplett von der Heilsarmee finanziert, Familien, die daran teilnehmen möchten, müssen ein Gesuch stellen. Glücklicherweise konnten wir alle, die ein Gesuch gestellt hatten, auch mitnehmen und mussten niemanden abweisen. Für manche Familien ist dies die einzige Möglichkeit zu verreisen. Wir hoffen und beten für gutes Wetter und gute Stimmung. Das Thema dieser vier Tage ist “Gottes Liebe”. Janne und ich haben je zwei Kurzandachten zu diesem Thema vorbereitet. Wir sind gespannt!

Diese Familienferien sind Siggis und mein letzter Einsatz hier in Harstad. Wenn wir zurückkommen, heisst es noch Abschied nehmen, fertig putzen und packen und dann ab nach Oslo. Ingunn, eine Frau aus dem Korps fährt uns freundlicherweise zum Flughafen. 🙂

Nachholbedarf

Hui, die Zeit rast! Und wieder ist es eine Weile her, seit ich hier was geschrieben habe… Im Moment läuft sehr viel, daher habe ich kaum Zeit, den Blog auf dem Laufenden zu halten. Aber hier jetzt ein paar Neuig- und Altigkeiten:

Im Mai, bevor Jannes Eltern zu Besuch kamen, hatten wir immer noch ziemlich viel Schnee vor dem Haus. Daher haben wir dem Frühling ein bisschen nachgeholfen 😀

Janne und ich helfen dem Frühling nach 😉

Das Bibelwochenende zum Thema “Heiliger Geist” war sehr spannend und lehrreich! Trotzdem dass wir es nur im kleinen Rahmen, das heisst nur das Korps Harstad und nicht noch die benachbarten Korps, durchführen konnten, kamen ziemlich viele Leute. Wir schauten darauf, den Abstand einzuhalten und hatten an verschiedenen Orten Händedesinfektionsmittel bereit. Wir haben für diesen Anlass die Nachbarkirche gemietet, damit wir sicher genug Platz haben. Am Samstag hatten wir zwei Lehrblöcke, die von Gottesdiensten umrandet wurden: einer am Freitagabend, einer am Samstagabend und einer am Sonntagmorgen. Alles in allem ein gelungenes Wochenende. 🙂

Gottesdienst mit Abstand

In der ersten Juniwoche hatten wir Besuch von einem Team von “Jugend mit einer Mission”. Sieben junge Leute haben eine Woche lang in Harstad Halt gemacht, uns bei der Lebensmittelabgabe geholfen, im Gottesdienst und Kveldsåpent gedient und Gemeinschaft gepflegt mit uns, den Leuten von Stedet und dem Korps. Das Team bestand aus zwei Norwegerinnen, drei Deutschen, einem Isländer und einem Australier. Es war super, so viele junge Leute da zu haben, vor allem weil wir im Korps Harstad vor allem Leute im Alter 60+ haben. Zum Abschied haben wir von ihnen den Toaster “Titus” erhalten. 🙂 Da sich das Ende ihres Einsatzes näherte und sie den Toaster nicht mehr brauchten, durften wir ihn haben. 😀 Sie haben alle darauf unterschrieben. Er ist leider bereits eingepackt, aber wenn wir ihn ausgepackt haben, kommt hier noch ein Bild!

Gebetsstunde gemeinsam mit dem Team von “Jugend mit einer Mission”

Einer der gemeinsamen Anlässe war gemütliches Beisammensein am Strand. Da haben wir unter anderem Kubb gespielt

Es gilt den König zu treffen 😀

Siggi hat natürlich gebadet! Obwohl das Meer nur ca. 9°C kalt war *brrrrr*

Fast Mitternachtssonne 😀 Wir haben seit dem 22. Mai Mitternachtssonne, aber bis jetzt hatte ich noch nicht die Gelegenheit, ein Foto zu machen

Am 8. Juni ist in Norwegen der “rusfri dag”. “Rus” ist eine Abkürzung für Suchtmittel aller Art. Die Heilsarmee benutzt diesen Tag vielerorts, um auf Menschen mit Suchtproblemen hinzuweisen und präventive Arbeit zu leisten. Wir waren mit Stedet auf dem Stadtplatz, haben Mineralwasser und und Infomaterial verteilt und Fragen beantwortet. Ich glaube, es war eine gelungene Aktion.

Wir sind bereit 😀

Verteilaktion auf dem Stadtplatz

Wir haben Mineralwasser und Infomaterial bereit

rusfri-dag: suchtmittelfreier Tag

Unser Verteilmaterial

Auch ein Projekt der Heilsarmee, um auf die mangelnde Nachbetreuung von Menschen, die aus der Rehabilitationsklinik kommen, ist eine Velotour der Gruppe “Pedalkraft”. “Pedalkraft” ist ziemlich neu und ein Projekt, das, ähnlich wie Strassenfussball, Menschen, die aus der Rehabilitationsklinik kommen, eine Nachbetreuung bietet. Am 5. Juni ist eine Truppe Velofahrer am Nordkapp gestartet, Ziel ist Lindesnes im Süden von Norwegen. Mit dieser Velotour wollen sie darauf aufmerksam machen, dass die Nachbetreuung von Menschen, die aus der Reha kommen, in Norwegen nicht genügend ist. Sie halten in verschiedenen Städten und hatten auch schon die Möglichkeit mit Politikern zu sprechen.
Heute am späteren Nachmittag kamen sie unter grossem Jubel in Harstad an. Hier haben sie einen Ruhetag und fahren dann weiter Richtung Süden. Es war einigen anzusehen, dass es keine einfache Tour ist und ich bin beeindruckt, wie gross ihr Wille und Durchhaltevermögen ist!

Die Tour vom Nordkapp bis Lindesnes, rund 3200km

Wir sind bereit, um die tapferen Velofahrer in Empfang zu nehmen

Das Essen ist auch bereit

Die Flagge ist bei allen speziellen Anlässen zur Stelle 🙂

Und da kommen sie! Wir haben geklatscht und gejubelt für unsere Velo-helden!

Müde und “abengekeipt”, aber ein Foto muss noch sein

Wenn du die Truppe virtuell begleiten möchtest, findest du sie unter #merennbare auf Instagram oder facebook:
https://www.facebook.com/frelsesarmeenpedalkraft/
Da findest du auch viele Bilder und Videos. 🙂

Morgen haben wir unsere letzte “samling for store og små” (Versammlung für Gross und Klein), bevor es Ende Juni noch in ein Familienlager geht und dann ab nach Moss. Darum sind wir jetzt zusätzlich zum Programm im Korps noch am Packen. Aber es geht gut voran. 🙂

Janne und Siggi haben bereits ihre erste Impfdose gegen das Coronavirus erhalten, ich bin nächsten Freitag dran. Ich hoffe fest, dass uns das Reisen erleichtert wird, wenn wir vollständig geimpft sind.

 

Der 17. Mai

Der 17. Mai ist der Nationalfeiertag in Norwegen. Es ist der einzige Tag an dem die Norweger richtig patriotisch sind! 😉 Sie feiern die Verfassung, die am 17. Mai 1814 veröffentlicht wurde. Wenn du mehr darüber lesen willst, findest du hier mehr Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Verfassungstag_(Norwegen)

Heute wird der 17. Mai mit viel Aufwand gefeiert, aber leider natürlich nicht in der jetzigen Coronapandemie. Normalerweise gäbe es Kinderumzüge, verschiedene Aktivitäten und Festlichkeiten, die von Schulen organisisert werden und Vieles mehr.

In diesem Jahr blieben diese Festaktivitäten aus. Es gab aber einen reichlichen Brunch bei uns zu Hause und wir feierten den 17. Mai gemeinsam mit Jannes Eltern, die diese Woche bei uns zu Besuch sind und an Pfingsten für uns ein Bibelwochenende halten werden. Darauf freuen wir uns!

Wir hatten herrliches Wetter! Genial zum draussen sein und in der Stadt herumbummeln. Im Zentrum trafen wir viele Leute, unter anderem auch Bekannte. Viele waren in Tracht. Wir kauften Glace und flanierten am Fjord entlang, tranken Kaffee und machten uns dann auf den Weg in die Heilsarmee, wo wir Würstchen grillten. Auch sehr typisch für den 17. Mai. 😉

Am Abend fand dann eine Feier in der Heilsarmee statt. Mit Musik, Geschichten und Kuchen feierten wir mit etwas über 30 Gästen. Es war eine fröhliche Stimmung und ich glaube, alle haben den Abend genossen.

Es ist üblich, dass man am 17. Mai Tracht trägt, wenn man eine besitzt. Wenn nicht, zieht man oft chicere Kleider an, die gerne die Farben rot, blau und weiss beinhalten. Brunch und Grillpartys sind üblich und auch, dass die Kinder so viel Glace und Hotdogs essen dürfen wie sie wollen. 🙂

Und jetzt genug der Rede, hier kommen die Bilder! 😀

Brunch zu Hause 🙂

Jannes Eltern Jostein und Magna Nielsen

Janne und Magna in ihren Trachten

Für mich war es eine perfekte Gelegenheit meinen gestrickten Hochzeitsrock nochmals zu tragen 😀

Siggi mit kleiner Norwegenflagge 😀

Am Abend in der Heilsarmee: Alle stehen, während die Flagge hereingetragen wird

Janne engagierte eine Profisängerin, die einige traditionelle norwegische Lieder für uns sang, begleitet von Jostein am Klavier (leider hinter der Flagge).

Auch Violinmusik durften wir geniessen! Gespielt von Simon, dem Grosssohn eines Soldatenehepaars. Er wurde von seinem Vater auf der Gitarre begleitet.

Da kommt was auf uns zu!

Die nächsten Wochen werden ereignisreich! Es beginnt mit meinem Geburtstag und Auffahrt nächste Woche. An Auffahrt haben wir ein Kveldsåpent und Siggi hält seine Andacht über “Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.” Das wird spannend!

Dann bekommen wir Besuch vom 16. bis 25. Mai: Jannes Eltern kommen und leiten ein Bibelwochenende über Pfingsten. Leider können wir es nur im Korps Harstad durchführen, nicht wie eigentlich geplant gemeinsam mit Narvik, Finnsnes, Svolvær und Tromsø. Aber ich freue mich trotzdem darauf!

Am 17. Mai ist der norwegische Nationaltag, der wird sehr ausgiebig gefeiert, wenn auch coronabedingt nicht so viele Veranstaltungen stattfinden werden können. Aber ich freue mich auf diesen Tag und darauf, die Norweger mal ganz patriotisch zu erleben 😀 Ich werde auf jeden Fall hier über diesen Tag berichten 🙂

Direkt anschliessend an Pfingsten haben Siggi und ich die Norwegischprüfungen. Mündlich am 25. Mai und schriftlich entweder 26. oder 27. Mai. Am 27. Mai bin ich dran mit meiner Andacht im Kveldsåpent und hoffe daher, dass die schriftliche Prüfung auf den 26. Mai fällt…

Das Wochenende 28.-30. Mai wird unser freies Wochenende. Wir haben unseren ersten Hochzeitstag am 30. Mai und haben ein Wochenende auf den Lofoten geplant. Ich hoffe fest, dass wir reisen können. Aber ich bin ziemlich optimistisch 🙂

Ende Juni haben wir eine Ferienwoche für Familien geplant und hoffen sehr, dass wir diese durchführen können. Das wird das Letzte sein, was Siggi und ich als Angestellte im Korps Harstad durchführen werden. Nach diesen Ferien haben wir ein paar Tage frei um fertig zu packen und zu putzen und am 1. Juli geht unser Flugzeug nach Oslo.

Mitte August beginnt unsere Ausbildung an der Offiziersschule in Moss, da haben wir also noch etwas Zeit, anzukommen, einzurichten und uns einzuleben.

Ja, jetzt fühlt es sich an, als wäre unser Jahr hier in Harstad schon fast vorüber… Ich werde Harstad und vor allem die atemberaubende Aussicht, die vielen Skitouren und die Leute hier vermissen. Aber es gibt ja hoffentlich irgendeinmal ein Wiedersehen! Im Moment sind wir sehr gespannt auf unsere Zukunft an der Offiziersschule in Moss.

Der Winter hat uns wieder… uuund wir sind in der Lokalzeitung!

Die paar Tage Frühlingswetter mussten leider erneutem Schneefall und kalten Temperaturen weichen. Aber es wird langsam aber sicher ein bisschen wärmer.

Jep, der Winter hat uns wieder… Aussicht aus unserem Stubenfenster

Von Sonntag bis Donnerstag hatte Janne Besuch von ihrer Freundin Ingrid Elisabeth und deren anderthalbjährigen Sohn Elia. Als wir am Donnerstag nach Hause kamen, stand ein kleiner Schneemann in unserem Garten 🙂 Ingrid Elisabeth, Janne und Elia haben den gebaut, bevor die beiden wieder nach Oslo abreisten.

Siggi mit dem Schneemann 🙂

Am Dienstag kamen zwei Reporter der Lokalzeitung “Harstad Tidende” in die Heilsarmee. Sie schrieben einen Artikel über die Lebensmittelabgabe und schossen viele Bilder. Am Mittwoch kam der Artikel dann in der Zeitung, mit einem Bild von mir auf der Titelseite. 😉 Allerdings nicht gerade das Hübscheste. Sie schossen so viele Bilder, auch solche auf denen wir lachten und fröhlich waren, aber sie wählten die seriösen und ernsten Blder für den Artikel aus. Tja, so ist das halt.

Die Titelseite der Zeitung. Die Schlagzeile sagt: “Grosse Nachfrage für Lebensmittel”

Der Artikel selber war sehr positiv gegenüber der Arbeit der Heilsarmee, das hat uns natürlich gefreut! Sie erzählten grösstenteils von der Lebensmittelabgabe und dass wir unter anderem auch Familien mit Kindern unterstützen.

Der Artikel ging über eine Doppelseite. Hier steht in der Schlagzeile: Viele Familien mit Kindern erhalten Lebensmittelhilfe”

Siggi und ich haben eine “Taschen-pack-Situation” gestellt. Unter dem Bild steht: “Packen: Das Ehepaar Marie-Louise Bourquin und Sigurður Ívar Sölvason packen Essensportionen, die manchmal Fleischbällchen, Lachs, Schweinefleisch oder Rindfleisch beinhalten. Muslime erhalten Lebensmittel ohne Schweinefleisch. Die Taschen enthalten Lebensmittel für 2-3 Tage.”

Janne hatte Ferien, daher verwendeten sie ein Archivfoto von ihr. Wenigstens ein Bild auf dem jemand lacht 😉 Unter dem Bild steht: “Korpsleiter: Janne Våje Nielsen hat viele freiwillige Helfer, die bei Bedarf mithelfen.”

Unter dem Bild steht: Früchte und Gemüse: Diese Lebensmitteltaschen beinhalten Lebensmittel sowohl für Alleinstehende, wie auch für Familien. Darin hat es Orangen, Trauben, Bananen, Salat, Joghurt und Fertighaferbrei. Unter anderem.”

Ich habe viele positive Rückmeldungen zum Artikel erhalten. 🙂 Vor allem in der Schule, da wir die Zeitung jeweils mittwochs in der Schule erhalten. Lehrer, Angestellte, Mitschüler, alle waren sehr positiv. 🙂 Das war ein ziemlicher Aufsteller! Siggi und ich hatten beide Hausaufgaben zu dem Artikel, das war lustig 😉

Falls es dich interessert, was genau drinsteht, kann ich dir eine “Handgelenk-mal-Pi”-Übersetzung liefern. Vielleicht ein bisschen besser als google, sicher ist es aber nicht 😉

Frühling in Harstad

In diesen Tagen ist es ein Jahr, seit ich die Schweiz definitiv verlassen habe und nach Island abgereist bin. Vieles hat sich seither verändert und die Coronapandemie hat die Welt weiterhin fest im Griff. Das führte dazu, dass ich viele meiner Lieben lange nicht gesehen habe.

Aber trotzdem fühle ich mich wohl und gut aufgehoben. 🙂 Siggi und ich bereiten uns mehr und mehr auf die Norwegischprüfungen Ende Mai vor und versuchen gleichzeitig das Leben zu geniessen.

In den letzten Tagen war das einfach! 😀 Wir hatten von Freitag bis gestern wunderbares Frühlingswetter mit Temperaturen bis 15°C! Es tat gut, draussen in der Sonne zu sein. Ich habe sogar schon ein paar Sommersprossen mehr. 🙂 Janne und ich haben das schöne Wetter mit Balkonbüro genossen. Und Siggi und ich waren am Wochende lange draussen und haben an der Sonne Vitamin D getankt. 🙂

Dieses Foto von unserem Balkonbüro ist auf dem instagram-account frelsesarmeen.harstad zu finden

Krokussli bei uns zuhause

Frühlingsboten an der Hausmauer der Heilsarmee

Stiefmütterchen, die den Eingang zum Korpsgebäude etwas freundlicher gestalten sollen

Heute ist es wieder kälter und regnerisch, aber wir haben die letzten Tage richtig gut ausgenutzt. 🙂 Der Schnee schmilzt nach und nach, aber es hat immer noch schmutzige Schneehügel überall. Und auch die Langlaufloipen werden noch präpariert. Die beste Zeit für Skitouren in Nordnorwegen ist anscheinend Mai. Das wäre das erste Mal, dass ich an meinem Geburtstag skifahren gehe! 😉

Schmutzige Schneehügel vor unserem Haus

Ich hoffe, dich bald wieder zu sehen! Siggi schickt auch ganz liebe Grüsse 🙂

Die Sonne geniessen

Der April, der April, der macht sowieso, was er will! Diese Strophe aus dem Lied über die Monate passt perfekt, finde ich. Auch hier in Nordnorwegen. Zwischendurch haben wir nämlich milde Temperaturen mit Sonnenschein und Schneeschmelze und dann “bämm” kommt über Nacht wieder eine ganze Ladung Schnee.

Auch an Ostern hatten wir ca. 20cm Neuschnee, daher war nur drinnen Frühlingsstimmung, draussen ist noch tiefster Winter.

Gestern haben ein paar aus meiner Norwegischklasse beschlossen, das schöne Wetter zu nutzen und eine Wanderung im “Folkeparken” zu unternehmen. Ich war natürlich auch dabei! Wir waren insgesamt zehn Leute, die meisten aus meiner Klasse. Und obwohl zwischendurch ein kalter Wind wehte, der ab und zu auch Schnee mit sich brachte, war es ein toller Ausflug! 🙂

V.l.n.r: Alina, ich, Julie, Mohammed, Buppha, Kaspars, Rahel, Mohammad, Ali

Ich bin beeindruckt wie hart im Nehmen sie alle waren! Keiner jammerte über Wind, Schnee oder Kälte, obwohl praktisch alle aus warmen Ländern stammen. Im Gegenteil: als wir unsere Zieldestination erreicht hatten, warteten wir alle geduldig, bis der Brätliplatz frei wurde. Zwei Familien mit kleinen Kindern waren nämlich gerade im Aufbruch begriffen. Es blies uns in diesen fünf Minuten den Schnee um die Ohren, aber niemand beklagte sich.

Als das Feuer brannte, haben wir gebrätelt, was das Zeug hält: Grillwürstchen, Hotdogs und Pouletschenkeli. Nieves hatte auch Kvikk Lunsj dabei, sehr norwegisch! Und Mohammed hat Stengelglace mitgebracht, das ist eher isländisch 😉

Da bräteln wir und mit auf dem Bild ist auch noch Nieves (stehend), die das andere Bild geschossen hat

Glace und Schnee 😀 Fast wie in Island

Nach dem Bräteln sind wir wieder zurückgegangen und ich wurde freundlicherweise heimchauffiert 🙂

Karfreitag, Ostern und die Flagge

Ostern ist das wichtigste christliche Fest des Jahres. Wir feiern den Tod und die Auferstehung von Jesus, worauf unser ganzer Glaube basiert.

Hier in Harstad haben wir Ostern ruhiger gefeiert als auch schon. Die einzige Veranstaltung, die wir anbieten konnten, war Zeit der Stille und des Gebets am Karfreitag. Ansonsten durften wir keine Anlässe durchführen. Aber diese stille Zeit war sehr bereichernd! 🙂 Wir hatten verschiedene Gebetsstationen.

Die verschiedenen Gebetsstationen. Links an der Wand konnte man die Handlungen von Karfreitag lesen.

Hier konnte man einen Stein nehmen…

…und ihn zum Kreuz bringen. Sinnbildlich für unsere Last, die wir vor Jesus bringen dürfen.

Hier konnte man eine Kerze entzünden als Gebet

Diesen Leuchter haben wir als Geschenk erhalten 🙂

Am Ostersonntag haben wir dann nicht mit einem Gottesdienst, dafür mit Brunch und Osterznacht gefeiert. Ich habe zur Feier des Tages eine Züpfe  und norwegische pannekaker (Pfannkuchen) gebacken.

Die Osterzüpfe

Der Brunchtisch 🙂

Das Osterznacht mit Lamm und Ofengemüse hat Siggi gekocht 😀

Ostersonntag ist auch einer der norwegischen Flaggentage. Wenn man eine Fahnenstange hat, gibt es gewisse Tage im Jahr, an welchen man flaggen darf / kann / sollte. Die Flagge darf nie das ganze Jahr über wehen, im Gegensatz zum Wimpel, den man das ganze Jahr über an der Flaggenstange lassen kann. Die Flagge darf nicht vor Sonnenaufgang gehisst werden und muss vor Sonnenuntergang (oder im Sommer spätestens um 21:00 Uhr) wieder eingeholt werden.

Flaggentage sind z.B. die Geburtstage der Mitglieder der könglichen Familie, Weihnachten, Ostern, 17. Mai (Norwegens Unabhängigkeitstag), 1. Mai und andere.

Da wir eine Flaggenstange haben, hat Janne am Ostersonntag zum ersten Mal geflaggt. Das Hochziehen der Flagge ging soweit gut und die Flagge wehte, allerdings nur schwach, den ganzen Tag. Am Abend wollte sie sie wieder einholen. Das Seil war aber gefroren und der Haken löste sich, als Janne mit einem Ruck daran zog. Was dann geschah, siehst du im folgenden Video:

Nach dem “Einholen” der Flagge, muss sie auch noch schön zum Dreieck gefaltet werden. Sie dürfte eigentlich auch den Boden nicht berühren, aber das hier war natürlich ein Unfall. Die Flagge muss mit Respekt behandelt werden, so die Meinung der Norweger.

Norwegische Ostereier

Für uns Schweizer sind Ostereier bemalte Hühnereier. Oder im besten Fall kleine Schoggi- oder Zuckereili, allerdings sind sie der Grösse wegen nur “Eili” und nicht “Eier”.

Im Norden hingegen haben Ostereier eine ganz andere Dimension! In Island sind sie komplett aus Schokoloade und von der Grösse her etwa wie bei uns ein Schoggiosterhase. Allerdings sind sie, im Gegensatz zu unseren Schoggihasen, mit Süssigkeiten gefüllt. Leider habe ich kein eigenes Foto von isländischen Ostereiern gefunden, daher ein Foto aus dem Internet:

Isländisches Osterei
Schriftzug “Gleðilega páska” bedeutet “Fröhliche Ostern” Quelle: http://islandsfisk.se/wp-content/uploads/2016/01/211.jpg

Die norwegischen Ostereier stehen den isländischen grössenmässig in nichts nach, sind ebenfalls mit Süssigkeiten gefüllt, aber aus Karton. Janne, Siggi und ich haben insgesamt bereits vier Eier erhalten! 😀 Zwei aus Porzellan, von Ingunn, einer Frau aus dem Korps, und zwei aus Karton von unseren Divisionsleitern. 🙂 Hier ein paar Fotos:

Zwei Eier aus Karton, das gelbe ist aus Porzellan

Sie sind alle so gemacht, dass man sie öffnen und schliessen kann, ohne sie kaputt zu machen

Die zwei klassischen Eier aus Karton sind mit Bildern dekoriert, die an Märchen erinnern

Übrigens ist in Norwegen gelb die Farbe von Ostern. Alle Osterdekorationen sind gelb und viele Leute holen sich gelbe Blumen ins Haus, wie z.B. Osterglocken. Die gelbe Farbe kommt von einem Brauch aus der Wikingerzeit, als die Norweger in dieser Zeit den Frühling und die Sonne gefeiert haben. Die gelbe Farbe symolisiert die Sonne.