Die letzte Station

Ja, jetzt wird es ernst… Unser Dynamo-Jahr ist nur noch einen Tag vom Ende entfernt. Wir sind im Moment in Oslo, wo in der Innenstadt der territoriale Kongress der Heilsarmee stattfindet. Das Thema ist “Wurzeln” und ganz gemäss den Heilsarmeewurzeln findet der Kongress in einem Zelt statt. Das ganze Programm ist sehr darauf ausgerichtet, dass sich alle, auch Aussenstehende, beteiligen können.

Heute Abend findet unsere “Diplomierung” statt. Wir erhalten ein Papier, das bestätigt, dass wir das Jahr erfolgreich absolviert haben. Und morgen ist dann unser letzter Tag als Dynamo-Team. Ich denke dankbar an die 10 Monate zurück und begehe diesen Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Ich bin sehr froh, dass es für mich nicht ein endgültiger Abschied ist. Ich werde alle “meine” Frauen in Zukunft wieder sehen und jetzt anschliessend noch ein paar Tage mit Drea in Norwegen verbringen 🙂

Dies ist wahrscheinlich mein letzter Blogeintrag vom Dynamo-Jahr, aber ich halte dich auch auf meinen Reisen auf dem Laufenden 😀

Norwegen ist nicht gleich Schweiz…

… auch wenn man das anfangs vielleicht vermuten könnte. Wir haben doch einige Gemeinsamkeiten. Aber die Unterschiede fallen mir hier halt besonders auf.

Zum Beispiel: Das ganze Programm ist lockerer gehalten als ich mir das von schweizer Lagern gewöhnt bin. Die Aktivitäten sind zwar obligatorisch, in den ersten zwei Tagen sind aber einige Teilnehmer einfach nicht erschienen. Erst am Abend des zweiten Tages wurde besprochen, wie vorgegangen werden soll, damit sich niemand “drückt” oder vergessen geht.

Ein anderes Beispiel sind die Mahlzeiten. Auf dem Programm ist zwar angegeben, wann wir essen und eigentlich gäbe es auch einen gemeinsamen Start. Das habe ich allerdings erst am dritten Tag herausgefunden. Die meisten Teilnehmer und Leiter trudeln irgendwann mal ein. Einen gemeinsamen Abschluss der Mahlzeit gibt es nicht.

Auch sonst gibt es ein paar Dinge, die für mich gewöhnungsbedürftig sind. Andere Länder, andere Sitten 😉

Es gibt aber auch Positives! Zum Beispiel, dass wir ziemlich viele Freiheiten haben in der Gestaltung unserer Programmpunkte. Und dass von Seiten der Hauptleitung sehr viel Wertschätzung und Unterstützung spürbar ist. Auch scheinen die beiden Hauptleiterinnen überhaupt nicht gestresst und das entspannt die gesamte Lagerathmosphäre. Ja, ich bin gerne hier! 🙂

Hier noch ein kleiner Einblick in unseren Kanu- und Kajakausflug. Die Bildqualität ist nicht überwältigend, da ich die Fotos mit der Selfiekamera machen musste… Und leider konnte ich das Telefon nicht mit aufs Wasser nehmen, daher nur diese Bilder. Naja, besser als nichts 🙂

 

Die Vorbereitungen laufen
Anhänger mit Kanus und Kajaks

Jugendfestival 2019

Unsere zweitletzte Station auf der “Dynamo-Reise” heisst Jugendfestival des Territoriums Norwegen, Island und Färöer. Das Thema ist “chosen” zu deutsch “auserwählt”. Bis jetzt haben wir erst zwei kurze Inputs zum Thema gehört, dabei ging es vor allem darum, was und wer denn alles so auserwählt sein kann. Heute Abend wird es darum gehen, dass Gott uns auserwählt hat und die folgenden Abende, wozu wir auserwählt sind. Ich bin gespannt, was da alles auf uns zukommt!

Wieviele Dynamo-Teamler braucht man, um ein Kreuz aufzustellen? 😉 Foto Herdís

Natürlich sind wir als Dynamo-Team nicht einfach nur zum Spass dabei. Wir haben auch Verantwortungen. Mein Auftrag ist das Mitleiten eines Workshops, das Halten eines Seminars und die Verantwortung für die Gebetsstationen bei den Abendveranstaltungen.

Der Workshop heisst “ut på tur” zu deutsch ungefähr mit “draussen unterwegs” zu übersetzen. Anita, die auch Schweizerin ist und in Norwegen als Offizierin arbeitet, und ich haben verschiedene Aktivitäten geplant. Gestern haben wir Geländespiele gespielt und ich habe mich ein wenig in meine Jungschizeit zurückversetzt gefühlt. Heute Nachmittag waren wir klettern in einer Kletterhalle, morgen steht ein Erste-Hilfe-Kurs an, am Mittwoch und Donnerstag steht Kajak- und Kanufahren auf dem Programm und am Freitag schliessen wir noch mit einfachen Spielen ab. Wir haben eine aufgestellte Gruppe von 10 Teenagern und es fägt! 🙂

Am Mittwochmorgen werde ich ein Seminar zum Thema “soziale Gerechtigkeit” halten. Die Teens können zwischen verschiedenen Themen wählen. Mein Seminar wird sehr interaktiv mit Spielen, Videos, Diskussionsrunden und Schokolade essen ? Ich hoffe natürlich, dass sich einige Leute für mein Seminar anmelden, da mir das Thema sehr am Herzen liegt.

Da ich im Moment computerlos bin, ist es mit Fotos etwas schwieriger… Aber wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich noch ein paar hinzufügen. Ich hoffe natürlich, dass du meinen Blog trotzdem gerne liest 😉

Tschüss Akureyri

Heute ist unser letzter Tag als Dynamo-Team in Akureyri. Es war eine geniale Zeit, ich habe viel gelernt und tolle Menschen getroffen 🙂 Am meisten hat mich die Art der Isländer, alles etwas entspannter zu sehen, geprägt. Vielleicht werde ich Mühe haben, mich wieder der schweizer Pünktlichkeit anzugewöhnen 😉

Etwas anderes, das ich gelernt habe, ist das Konzept “Menschen zu Jesus hinlieben”. Ich finde es absolut genial! Wir lieben die Menschen einfach und akzeptieren sie, genau so wie sie sind. Ohne Vorurteile und ohne Hintergedanken. Zu verurteilen ist nämlich nicht unser Job. Ich habe eine gewaltige Horizonterweiterung erlebt und hoffe, dass dies noch ein bisschen so weitergeht 😀

Und jetzt noch eine kleine Ansage für alle, die es noch nicht mitbekommen habe: Ich habe einen isländischen Freund 🙂 Ja, jedes Klischee hat sich erfüllt, ich habe tatsächlich da oben einen Mann gefunden. Aber auch wenn ich mich anfangs dagegen gesträubt habe und nicht dem Klischee verfallen wollte, bin ich doch froh, dass es so ist, wie es ist.

Siggi, bei seiner Soldateneinreihung

Das Ende naht…

Tatsächlich! Das Dynamo-Jahr nähert sich mit unglaublich grossen Schritten dem Ende…! Ich bin etwas traurig, Island schon so bald verlassen zu müssen, freue mich aber gleichzeitig, nach ein paar Wochen Skandinavien (Norwegen und Dänemark) nochmal zurückzukehren und Nordisland mit Jeruscha, Sara und Melody zu entdecken 😀

Letzten Sonntag fand in der Heilsarmee ein Abschiedsgottesdienst mit anschliessender kleiner Party statt.

Die Vorbereitungen für das Essen laufen auf Hochtouren
Foto Herdís

Wir drei Dynamo-Frauen hochkonzentriert 😉
Foto Herdís

Schokolaaaaaadenkuchen 😀
Foto Drea

Letztes Bild mit unseren Mormonen-Freunden
Foto Lára

Als Abschiedsgeschenk  erhielten wir eine goldene Island-Halskette von der Heilsarmee 🙂 Nun tragen wir Island immer um den Hals (und im Herzen) 😉

Die rotgoldene Island-Halskette

Ja, es wird schwierig, Island zu verlassen. Aber ich weiss, ich werde zurückkommen 😀 Diese Insel wird mich so bald nicht wieder los 😉 Und ich werde hier noch ein Weilchen weiterberichten. Schliesslich stehen noch das Jugendfestival und der Kongress in Norwegen an und dann werde ich noch ein bisschen in Skandinavien herumtingeln. Falls es dich also interessiert, was ich weiterhin so erlebe, bleib dran 🙂 Ich würde mich freuen!

 

Familienlager in Úlfljótsvatn

Von letztem Dienstag bis letzten Freitag waren wir als Dynamo-Team als Leiter im Familienlager in Úlfljótsvatn dabei. Das Lager ist von der Sozialarbeit der Landeskirche und der Heilsarmee gemeinsam organisiert. Zielgruppe sind Familien, die sich Ferien im Ausland nicht leisten können und daher den ganzen Sommer in Island verbringen. Die Kinder dieser Familien sollen ein gutes Erlebnis ausserhalb der eigenen vier Wände haben und die Eltern etwas Entspannung.

Wir waren eine buntgemischte, internationale Gruppe mit Kindern vom Babyalter bis zu Teenagern. Es hat echt Spass gemacht, mit den Kindern zu spielen, das super Wetter zu geniessen, rumzublödeln und ein kleines bisschen Feriengefühl zu erleben.

Doch genug der Worte, hier kommen noch ein paar Bilder:

Klettern und ausprobieren im Wasser. Foto Sædís

Bogenschiessen. Foto Siggi

Auch Wikingerschach (Kubb) war ein Teil der Aktivitäten. Foto Siggi

Gruppenspiele. Foto Siggi

Bereit zum Bootfahren. Foto Drea

Auch Tiere waren dort und durften gestreichelt werden 🙂 Foto Drea

Bereit zum Klettern 😀 Foto Drea

Diesen Turm galt es zu erklimmen

Der Ruhm für das Titelbild gehört Magga 😉 Nur damit ich mich nicht mit fremden Lorbeeren schmücke.

Kurzkinderlager in Hólavatn

Von Donnerstag bis heute waren wir in einem Kurzkinderlager im Lagerhaus des CvjM in Hólavatn (sprich Houlawatn). Habe ich schon mal erwähnt, dass Isländer nicht besonders kreativ sind, wenn es darum geht, etwas zu benennen? “Hólavatn” bedeutet einfach “Hügelsee” 😉 Das Lager war spannend, anstrengend, erfrischend, fröhlich und spassig. Wir hatten perfektes Wetter (merci Jesus!) und konnten die ganze Zeit draussen sein. Das Haus ist wunderschön an einem kleinen See gelegen, von Föhren und Lärchen bewachsenen Hügeln gegen den Wind abgeschirmt. Ein perfekter Ort, um einfach Kind sein zu dürfen.

Wunderschöne Idylle

Einfach Kind sein dürfen 🙂

Aussicht vom Hügel auf Hólavatn

Das Programm war freier gestaltet als ich mir das von schweizer Kinderlagern gewöhnt bin. Die allermeiste Zeit verbrachten die Kinder einfach draussen mit verschiedensten Spielen. Sei es Fussball, Basketball, Tretauto fahren, am See baggern oder mit den Pedalos und Ruderbooten auf den See hinaus fahren. Einige wagemutige Kinder badeten sogar im See, obwohl das Wasser wahrscheinlich kaum wärmer als 13°C war… Ich lief die meiste Zeit mit meinem Lopapeysa herum, während einige der Kinder nur kurze Hosen und T-Shirt trugen. Auch unsere Hauptleiterin trug die meiste Zeit kurze Hosen. Für dich scheint das vielleicht jetzt nicht so

abwegig, ist es doch anfangs Juni. Ja, schon, aber in Island ist der Sommer nicht so heiss wie in der Schweiz. Wir hatten wunderschönes Wetter, aber kaum wärmer als 15°C in der Sonne.

Mit den Pedalos den See erobern

Zum Abschluss des Lagers wurden die Eltern zu Pylsur (Hotdogs) eingeladen. Die Kinder zeigten ihnen kurze Theäterli, die sie am ersten Tag einstudiert hatten. Am Ende gab es für jedes Kind ein Diplom und für das Zimmer mit der besten Ordnung, der besten Nachtruhe, dem besten Benehmen am Esstisch und der besten Teilnahme am täglichen Fahnenaufzug gab es einen kleinen Schleckstengel als Belohnung.

Neue Mitglieder

Heute ist ein freudiger Tag 😀 Wir hatten am Morgen im Gottesdienst die Aufnahme von meinen zwei Teamkolleginnen in den engeren Freundeskreis der Heilsarmee  🙂 Und zusätzlich hat sich unser Jugendarbeiter Siggi als Soldat der Heilsarmee einreihen lassen 🙂 Es war ein lustiger, spannender und abwechslungsreicher Gottesdienst! 😀

Hier ein paar Impressionen:

Aufnahme von Drea und Lára in den engeren Freundeskreis
Foto Herdís

Einreihung von Siggi als Soldat
Foto Herdís

Drei Salutisten, davon einer “frischgebacken” 😉
Foto Hannes

Gebetsanliegen 30. Mai 2019

Ich muss mich entschuldigen, ich habe es wieder einmal ein bisschen vergessen, die Gebetsanliegen zu aktualisieren… Darum möchte ich das heute nachholen. Danke für jedes Gebet! Wir spüren es durchaus, wenn Leute beten und fühlen uns getragen.

Dank:

  • Ich geniesse den Rest unseres Dynamo-Jahres in vollen Zügen! Dass draussen es so hell ist, finde ich super!
  • Die Freundin von Herdís, welche seit Januar/Februar dauerhaft hospitalisiert ist, sieht das Licht am Ende des Tunnels! Die Ärzte haben herausgefunden, dass der Schmerz eine Fehlreaktion des Gehirns ist und nicht aufgrund echter Probleme im Körper auftritt. Nun stellt sich die Frage, wie die Therapie aussieht.
  • Meine Eltern haben eine wunderbare Zeit in Island verbracht! Sie waren mit dem Wetter gesegnet und haben die Ferien genossen. Auch ich habe die Zeit mit ihnen sehr genossen, es war genial, sie hier zu haben 🙂
  • Die Projekte in der Heilsarmee steuern in eine etwas neue Richtung. Da wir nach wie vor keine Band haben, werden die Abendgottesdienste vorerst durch einen Alpha-Kurs ersetzt.

Fürbitte:

  • Dass mir der Abschied nicht zu schwer fällt… Ich liebe die Leute hier sehr und ich bin immer sehr emotional, wenn es darum geht, Abschied zu nehmen.
  • Im Moment sind viele Leute erkältet.
  • Herdís’ hospitalisierte Freundin ist nach wie vor ein Gebetsanliegen.
  • Ein junger Mann (über Ecken mit Herdís verwandt) hat einen Gehirntumor und die Medikation wurde nun auf palliativ umgestellt… Bitte bete für ihn, für die Familie und Freunde.
  • Bevor Dynamo endgültig zu Ende ist, helfen wir noch in einem Familienlager, in einem Kurz-Kinderlager und an einem Jugendfestival aus. Auch da brauchen wir Gebet und die Führung und Weisheit des Heiligen Geistes.

Wieder “allein”

Die Zeit mit meinen Eltern habe ich sehr genossen 🙂 Wie du aus den vorderen Blogartikeln entnehmen kannst, haben sie vor allem den Norden ausgiebig erkundet. Einige Ausflüge konnten wir zusammen unternehmen, aber ich hatte halt nicht immer frei und so mussten sie zwischendurch allein “z’Schlag” kommen. Sie haben das bravourös gemeistert 😀

Seit Donnerstag war ich nun ganz allein in Akureyri, da Drea und Lára in Reykjavík waren. Das war aber ziemlich ok, denn ich habe kein Problem damit, ein paar Tage allein zu verbringen. Ausserdem haben sich Hannes und Birna, unsere Offiziere, sehr liebevoll um mich gekümmert 🙂 Die beiden sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe meine “isländischen Adoptiveltern” gefunden 😉

Drea und Lára sind seit gestern wieder hier und ich geniesse es sehr, sie wieder da zu haben. Diese beiden Frauen sind so wertvoll!! 🙂 Ich versuche, den Rest der Zeit im Dynamo-Team noch ausgiebig zu geniessen, bin aber schon ein wenig traurig gestimmt, wenn ich an den Abschied denke.

Da das Wetter hier aber super ist, fällt es mir einfacher, fröhlich zu sein. Das ist vielleicht ein bisschen seltsam, aber das Wetter wirkt sich durchaus auf meine Laune aus. Nun ja, es ist windig und ziemlich kalt, aber schön und ich fühle mich sehr wohl. Ich brauche nicht unbedingt wärmere Temperaturen als 15-20°C.

Voraussichtlich werde ich Akureyri Mitte August verlassen, nachdem ich noch ein paar Wochen hier verbracht habe. Zuerst besuchen mich noch Melody, Sara und Jeruscha hier und darauf freue ich mich sehr!! 😀 Danach werde ich noch ein paar Tage zum Verabschieden haben.

Gestern hatten wir einen absolut genialen Gottesdienst!! Þollý (sprich “tholli”, mit einem englischen “th” am Anfang), eine Bluessängerin aus Reykjavík, hat uns mit ihrem Besuch beehrt und uns einen Blues-Gottesdienst vom Feinsten beschert! Dabei waren auch super Musiker und zusammen ergab das eine international zusammengewürfelte Band: ein Schlagzeuger aus Brasilien, ein Saxophonist aus den USA, unser Pianist aus Estland und einen isländischen Gitarristen. Hier einen kurzen Einblick:

Diese Woche ist die letzte Schulwoche für isländische Kinder, was bedeutet, dass danach alles in die Sommerpause übergeht. Morgen werden wir das letzte Mal opið hús für Kinder haben und da wollen wir nochmal alles geben 🙂

Ja, alles geht jetzt rasend schnell dem Ende zu und ich bin noch nicht sicher, ob ich mit der Geschwindigkeit der Ereignisse Schritt halten kann… Ich hoffe es.