Die Zeit verfliegt wieder mal in einem rasenden Tempo und ich habe es wieder nicht geschafft, hier ein bisschen früher reinzuschreiben. Aber jetzt muss es sein, ich habe viel zu erzählen!
Zuerst möchte ich von dem Kinderlager erzählen, das anfangs Oktober stattgefunden hat. Siggi und ich waren nicht aktiv involviert, wir besuchten aber das Lager am Samstag. Es waren 22 Kinder und 5 Erwachsene ein Wochenende lang im Haus in Veraland. Dieses Lagerhaus gehört zu unserem Korps und ist wunderschön gelegen.
Siggi und ich durften bei einer Talentshow dabei sein und feuerten die verschiedenen Kandidaten an. 🙂 Es war toll zu sehen, wie engagiert die Kinder waren und wie sie sich freuten, wenn sie Applaus bekamen. Aus Datenschutzgründen zeige ich hier keine Bilder der Kinder, aber ich habe auch ein paar Fotos vom Haus und von der Umgebung gemacht. Bitte schön:
Das Haus hat Platz für ca. 30 Personen. Es hat 3 grosse Schlafräume, jeder mit 8-10 Betten. Duschen sind in einem anderen Teil des Gebäudes und WC hat es eines im Haupthaus und die restlichen wo die Duschen sind. Es ist ein gemütliches Lagerhaus, das viel Liebe und Renovation erhalten hat und immer noch erhält. Wir hoffen, dass wir es auch an andere Gruppen vermieten können, um die Unkosten zu decken.
Im Oktober hatten wir Besuch der Organisation Gideon. Diese Organisation verteilt gratis Bibeln in über 100 Ländern und vielen verschiedenen Sprachen. Es war spannend und inspirierend zu hören, was in anderen Teilen der Welt geschieht und wie dankbar viele Menschen sind, dass sie eine Bibel erhalten. Gideon ist die Organisation die Bibeln in Hotels, Gefängnissen, Schulen und Universitäten verteilt. Vielleicht hast du schon ein neues Testament von Gideon gesehen?
Seit wir im August gestartet haben sind leider bereits 4 Soldaten und Mitglieder des Engeren Freundeskreises gestorben. Alle waren in hohem Alter, aber trotzdem hinterlässt jede Person eine Lücke.
Drei der Beerdigungen haben wir verrichtet. Das bedeutet, dass Thormod die Hauptverantwortung übernommen hat und wir halfen, wo es nötig war. Das Ziel dieser Beerdigungen war es, den Tag für die Angehörigen so gut wie möglich zu gestalten. Ich glaube es ist uns gelungen.
An zwei dieser Beerdigungen hatten wir Ehrenwachen neben dem Sarg aufgestellt. Ich durfte an einer Beerdigung als Ehrenwache stehen.
Heute feierten wir Allerheiligen und gedenkten all derer, die seit dem letzten Allerheiligen gestorben sind. Es war ein schöner Gottesdienst, bei dem alle, die es wollten, eine Kerze für eine verstorbene Person anzünden konnten. Ich benutzte die Gelegenheit, um für mein liebes Grosi eine Kerze anzuzünden.
Im Oktober hatte ich eine schwierige Zeit, in der ich mir um vieles Sorgen gemacht habe. Siggi hat wieder Probleme mit einem eingewachsenen Zehennagel und die Operation kostet viel Geld, weil wir immer noch auf einen Hausarzt hier in Sandnes warten. Alle Ärzte haben volle Listen, und wir stehen auf einer Warteliste. Wir mussten uns daher für eine private Lösung entscheiden und das ist teuer. Aber unterdessen haben wir das OK vom Hauptquartier erhalten, dass die Heilsarmee die Operationskosten übernimmt. Das hat mir etwas Erleichterung verschafft.
Unsere finanzielle Situation ist leider nicht das Einzige, das mir auf dem Magen gelegen ist. Auch die vielen neuen Aufgaben, in die ich mich einarbeiten muss, haben mich sehr gestresst. Zusätzlich zu dem, dass wir so weit von unseren Lieben weg sind und ich manchmal nicht wusste, wie ich es durch den Tag schaffen soll.
Aber Gott ist gut und hat mich auf eine sonderbare Weise ermutigt. Im Festsaal der Heilsarmee hängen zwei Zitate. Je eines vom Heilsarmee-Gründerehepaar Catherine und William Booth. Beide sind inspirierend, aber das eine hat mich ermutigt und mir die Last erleichtert. Auf norwegisch ist es so:
Und hier die deutsche Übersetzung:
“Die Arbeit übersteigt vielleicht unsere Kräfte, aber solange dies nicht bewiesen ist, sollte es uns nicht davon abhalten, es zu versuchen. Wir halten unser Schiesspulver trocken und vertrauen auf Gottes Kraft.”
Besonders der letzte Teil des letzten Satzes hat mich zum Nachdenken gebracht: “vertrauen auf Gottes Kraft”. Ja, vertraue ich eigentlich auf Gottes Kraft? Ich merkte, dass ich viel zu viel in eigener Kraft versucht habe. Ich wollte alle Probleme alleine lösen. Natürlich habe ich gebetet und Jesus davon erzählt. Aber habe ich auch darauf vertraut, dass ich in seiner Kraft vorwärts gehen kann? Viel zu wenig.
Die Arbeit als Heilsarmeeoffizier wird meine Kraft noch oft übersteigen, die Not der Menschen, die Erwartungen der Leute um mich herum, aber vor allem auch die Erwartungen an mich selbst werden mich immer wieder mal herunterziehen. Ich wurde ermutigt, es nicht in eigener Kraft zu versuchen, sondern in der Kraft jenes Gottes, der Tote lebendig machen kann!
Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft auf die Kraft Jesu vertrauen kann, anstatt in eigener Kraft zu streben. Vielleicht brauche ich hin und wieder eine Erinnerung. Ich bin ja auch nur ein Mensch und kann die Probleme dieser Welt nicht alleine lösen. Auch wenn ich es manchmal wünschte. Ich habe meine Aufgaben und meine Gaben, die ich in Gottes Reich erfüllen und gebrauchen kann, ich brauche nicht noch die Aufgaben von allen anderen zu erledigen. Und auch wenn mir die Arbeit über den Kopf wächst, kann ich mich selber daran erinnern, dass ich nicht in eigener Kraft arbeite.
Ich bin dankbar für diese Ermutigung und gleichzeitig bin ich dankbar, dass wir zwischendurch “Atempausen” haben. Solche Pausen, in denen ich Auftanken kann, sind sehr wertvoll. Meine liebsten Beschäftigungen sind da Stricken, Lesen und Laufen. Ich habe viele verschiedene Strickprojekte und freue mich, dass ich auch für andere stricken darf. 🙂
Von unserem Haus aus haben wir eine geniale Aussicht über die Stadt Sandnes. In letzter Zeit hat es immer wieder wunderschöne Sonnenuntergänge gegeben, die ich natürlich fotografieren musste. Das Beitragsbild ist einer davon und hier ist noch einer:
Schon bald ist es Dezember und das bedeutet für uns eine geschäftige Zeit mit Topfkollekte, verschiedenen Weihnachtsaktivitäten und viel Rummel. Ich hoffe, dass ich die Zeit auch ein bisschen geniessen kann, schliesslich liebe ich die Weihnachtszeit! Ich hoffe, dass ich auch Zeit finde, hier reinzuschreiben und wenn du ungeduldig auf ein Update wartest, darfst du mich gerne daran erinnern, dass der Blog noch existiert. 😉 Auch sonst freue ich mich über ein Lebenszeichen von dir, und entschuldige mich, dass ich nicht so gut darin bin, den Kontakt aufrecht zu erhalten.
Liebe Lou du machst das bestimmt super. Ich verstehe gut das alles zuviel werden kann. Lea hat mir heute erzählt, dass du ihr an ihrem Geburi geschrieben hast. Sie hat sich sehr gefreut. Du denkst viel an andere aber denke doch auch an Dich ab und zu. Kannst du bakd in die Schweiz kommen? Ich denke an Dich. LG Nicole
Merci viu mau! Äs tuet uf jede fau guet zwüschedüre ä pouse zha 😊
I weiss no nid wenn dasmer znächschte mau chöme, aber wenis weiss gibeni der bscheid 🤗
Liebi Lou,
Merci viu viu mau für dis offene Schribe. Ja i wünsche mir ou öppedie, du wärsch nid so vit wäg ……
Aber i fröie mi, vo dir, öich, z’läse u z’ghöre 💝 u wünsche öich, dir, für jede Tag gnue Chraft u Fröid u Ermuetigunge 💝 mit viiiiu liebe Grüessli u Gebät us der Schwiz 🤩🤩🤩
Merci viu viu mau, mami ❤️🥰❤️ äs tuet guet zwüsse das dir nume äs telefon lang wäg sit 😊