Wir sind jetzt Kadetten!

Unsere erste Woche in der Offiziersschule hier in Moss ist schon vorbei und die zweite hat bereits gestartet! Höchste Zeit für ein update meinerseits!

Wie du im Titelbild sehen kannst, musste ich die Spiegel und Schulterklappen austauschen. Das “S” für “Salvation Army”, das ich aus der Schweiz mitgebracht habe, wurde gegen ein “F” für “Frelsesarmeen” ausgetauscht. Und da wir jetzt Kadetten sind, haben wir schwarze Spiegel und Schulterklappen. Der rote Strich bedeutet, dass wir im ersten Jahr der Ausbildung sind.

Wir sind eine tolle internationale Gruppe von sechs Kadetten: Jan und Eyðritt (sprich: Eyritt), Miriam, Trude, Siggi und ich. Jan und Eyðritt sind mit ihren drei wundervollen Mädchen aus Dänemark hierher gezogen, um die Offiziersschule zu besuchen, da Dänemark keine eigene Offiziersschule hat.

Von links nach rechts:
Siggi, ich, Trude, Miriam, Eyðritt und Jan

Jan ist halb Däne und halb Niederländer, aufgewachsen in Afrika, Holland und Dänemark. Eyðritt kommt von den Färöischen Inseln und ist dort und in Dänemark aufgewachen. Ihre drei Mädchen Rebekka (13), Asta (10) und Anna (2) sind bis jetzt in Dänemark aufgewachsen und müssen sich nun an eine neue Sprache und Umgebung gewöhnen, was nicht einfach ist. Sie meistern das aber gut!

Miriam ist Schwedin, lebt und arbeitet aber seit acht Jahren in Oslo. Sie wird die Offiziersausbildung berufsbegleitend absolvieren und weiterhin im Oslo Templet Korps arbeiten. Sie hat bereits Theologie studiert, dies wird ihr bei der Offiziersausbildung angerechnet. Mit ihrem Mann August hat sie zwei Söhne. Wir werden Miriams Familie nächstes Wochenende kennenlernen. Miriam ist die einzige der Kadetten, die nicht auf dem Gelände der Offiziersschule in Moss wohnt, sondern in Oslo, wo sie ihre Familie und Arbeit hat. Sie pendelt jeweils nach Moss.

Trude hast du ja im Oktober und November schon ein bisschen kennengelernt. Sie ist unsere nächste Nachbarin und die einzige der Truppe, die ihr ganzes Leben in Norwegen gewohnt hat. Aber auch Trude ist nicht 100% Norwegerin! 😉 Ihr Vater ist Däne. 😀 Es ist super, Trude hier in der Nähe zu haben. Uuuuund sie hat grosse Neuigkeiten: Sie ist unterdessen mit Reuben verlobt, einem jungen Mann, den sie 2019 in einem Lager in Litauen kennengelernt hat. Reuben ist Engländer und hat heute mit dem Dynamo-Jahr in Moss gestartet.

Dass Siggi und ich keine Norweger sind, weisst du ja bereits 😉 Ich finde es ein bisschen lustig, dass niemand aus unserer Klasse 100% Norweger ist. 🙂 Wir werden einander sprachlich aushelfen so gut wir können. Und ich glaube, auch die Lehrer sind sich den Herausforderungen bewusst.

Unsere drei Hauptlehrer sind der Rektor Thormod und das Ehepaar Tom und Trine. Wir haben auch noch andere Lehrer, aber die haben wir noch nicht alle kennengelernt.

Ich hoffe, etwas häufiger zu schreiben, so dass du unser Leben ein bisschen näher mitverfolgen kannst. Es gibt nämlich schon Vieles zu berichten! Die erste Woche war erlebnisreich und am Wochenende hatten wir Siggis Stiefmutter Erla zu besuch. 🙂 Mehr darüber in den nächsten Artikeln. 🙂

 

Wohnungsrundgang

Jetzt wohnen Siggi und ich bereits etwas über einen Monat in Moss und so langsam haben wir alles, was wir brauchen. Zeit, dir einen kleinen Wohnungsrundgang zu zeigen. Klein, weil die Wohnung nicht besonders gross ist 😉 Aber sieh selbst:

Der Eingang zu unserem “Wohnungskomplex” geht über eine Metalltreppe
Wohnung 247 ist unser Zuhause
Das Willkommensschild hat Anne gebastelt 🙂
Der Gang nachdem man durch die Tür gekommen ist. Geradeaus ist das Badzimmer, rechts das Schlafzimmer und links die Stube/Küche
Unser Schlafzimmer. Hinter der Tür ist eine kleine Abstellkammer, die uns als begehbarer Kleiderschrank dient
Von der anderen Seite
Im Badzimmer haben wir eine Waschmaschine
Und natürlich Wc und Lavabo 😉
Küche und Siggis PC-Platz 🙂
Stube mit Zugang zum Balkon
Der Balkon ist riesig! Nur fehlen uns noch die Möbel
Aussicht auf der anderen Seite, leider ist nicht sehr viel vom Fjord sichtbar, da das Haus das meiste verdeckt

Wir fühlen uns hier sehr wohl und freuen uns darauf, hier die nächsten zwei Jahre zu wohnen. 🙂

Freudiges Wiedersehen mit Moss

Am 1. Juli sind wir von Harstad abgereist. Zuerst sind wir von Ingunn an den Flughafen gefahren worden, dann Flug bis Oslo Gardermoen, von Gardermoen mit dem Bus bis Moss und da sind wir von Tom Kristiansen, der an der Offiziersschule arbeitet, abgeholt und zu unserer Wohnung gefahren worden. Die Reise verlief reibungslos und wir waren froh, in unserem neuen Zuhause anzukommen.

Seit Donnerstag ist hier einiges passiert! Als wir in die Wohnung kamen, fanden wir bereits ein Sofa, einen Sessel, einen Stuhl, diverse Küchenutensilien, Geschirr und Besteck in der Wohnung! Wir waren total positiv überrascht! Sogar ein Staubsauger stand bereits da! Das ist absolut genial! 😀

Am Freitag haben wir Duvets, Kissen und Vorhänge für das Schlafzimmer gekauft. Wir haben hier zwar ein Bett, aber weder Kissen noch Duvets waren vorhanden. Auch keine Vorhänge. Darum haben wir in der ersten Nacht einer unserer Duvetbezüge vors Fenster gehängt. Den anderen habe ich als Decke verwendet während Siggi sich mit einem Frottétuch zugedeckt hat. Das war überhaupt nicht optimal, deshalb haben wir am nächsten Tag sofort Duvets, Kissen und Vorhänge gekauft. Ausserdem hat Siggi seine zweite Coronaimpfdose erhalten.

Am Samstag sind wir nach Oslo gereist und haben uns dort mit Hannes und Birna, sowie Hilde und Kolbjørn getroffen. Hannes und Birna wurden nach Haugesund versetzt und sind daher jetzt auch nach Norwegen gezogen. 🙂 Wir freuen uns sehr, sie im Land zu haben!

Am Sonntag und Montag konnten wir einen kleinen Lieferwagen ausleihen. Drea hat ganze Arbeit geleistet und uns ein Auto organisiert, mit dem wir unsere Sachen in Oslo abholen und eine Einkaufstour in die Ikea machen konnten.

Alle unsere Sachen fanden Platz im Auto. Aber mehr hätten wir nicht reinstopfen können! 😉

Der Sonntag war daher angefüllt mit Auto abholen (ca. 2,5h Anreise mit Zug und Bus), nach Oslo fahren, Sachen einladen, nach Moss fahren, Sachen ausladen, essen, schlafen. Thorleiv, der uns in Kongsvinger den Schlüssel für das Auto übergeben hatte, zeigte uns die dortigen Räumlichkeiten der Heilsarmee. Es war super! Das Haus ist ein Neubau mit viel Platz und Licht. Siggo war so begeistert, dass er hofft, dass wir nach der Offiziersschule nach Kongsvinger versetzt werden 😉

Gestern sind wir los und haben unseren neuen Fernseher und diverse Möbel, die wir bereits bestellt hatten, abgeholt. Nach zwei Fahrten zurück nach Hause und viel herumschleppen, haben wir das Auto am Abend zurück nach Kongsvinger gebracht, wo wir es ausgeleiht hatten.

Ein Auto voller Ikea-Schachteln

Als wir in Kongsvinger ankamen, zeigte uns Thorleiv auch noch das Café und die Brocki der Heilsarmee Kongsvinger. Wir sind begeistert! 😀

Das Café in Kongsvinger hat eine Musikwand
Und selbstgemachte Lampen aus Kaffeebüchsen! Es ist auch sonst sehr gemütlich 🙂

Den heutigen Tag haben wir genutzt, um Ikea-Möbel zusammenzuschrauben. Wir sind noch lange nicht fertig und unsere Wohnung sieht aus wie eine Baustelle, aber das wird bald besser 🙂

Unsere “Baustelle”

Auch wenn wir unterdessen Einiges haben, müssen wir nach wie vor viele Dinge anschaffen. Erst jetzt nämlich haben wir unseren ganz eigenen Haushalt. Wenn du uns finanziell dabei unterstützen möchtest, sind wir dir sehr dankbar!

Konto in Norwegen:

IBAN: NO6146123649486
BIC/SWIFT: SNOWNO22

Konto in der Schweiz:

IBAN: CH78 0900 0000 9210 8668 6

PC: 92-108668-6

Vielen herzlichen Dank bereits jetzt für deinen Beitrag!

Harstad, wir kommen!

Ja, morgen ist es endlich so weit und wir fliegen nach Harstad! 🙂 Wir sind voller freudiger Erwartung und haben fast alles gepackt. Jetzt steht nur noch eine kurze Putz-Session an. Die Wohnung ist nicht sehr gross, daher auch nicht so viel zu putzen 😉

Letzte Woche hatten wir nicht sehr viel Programm. Abgesehen von einem Tag zu Lobpreis und Predigtvorbereitung waren wir auf uns gestellt. Dieser Tag war aber sehr spannend! Und wir haben bereits etwas gelernt. Wir sind sehr enthusiastisch, mehr zu lernen, vor allem norwegisch 😀

Am Freitag besuchten wir den Jugendgottesdienst “connect” in Oslo. Es war schön, Drea und Bjørn Erik nochmal zu sehen und uns von ihnen verabschieden zu können.

Bühne im Oslo Korps 3
Alles ist bereit für den Gottesdienst

Nach dem Gottesdienst haben wir draussen direkt vor dem Eingang einen Igel gesehen. Ich habe mich sehr gefreut und Siggi hat es geschafft ein Foto zu machen. Das Licht ist zwar nicht sehr gut und das Foto verschwommen, aber der Igel ist doch erkennbar 🙂

Am Samstag haben wir Lárus (sprich “Laurüs”) und Ingvild (sprich “Ingvil”) zum Abendessen eingeladen. Wir haben “heittur réttur” gemacht, allerdings diesmal im Brot, da wir keine ofenfeste Form zur Hand hatten. Es war superlecker! 🙂 Nach dem Essen haben wir draussen Disc-Golf gespielt. Obwohl ich es noch nie gespielt habe, hat es mir Spass gemacht.

Ingvild und Lárus erklären die Regeln
Lárus zeigt uns wie es geht
Ich probiere auch mal

Heute Morgen waren wir im Gottesdienst und haben die Übertragung der Einsetzung unserer neuen Territorialleiter mitverfolgt. Nun sind wir wieder in unserem Zwischenzuhause und erledigen noch die letzten Sachen, bevor wir morgen nach Harstad abreisen.

Harstad, wir kommen! 😀

Jeløy

Nun ist es definitiv: Wir fliegen am 31. August 2020 nach Harstad, in unser neues Zuhause! Ich freue mich sehr, endlich nicht mehr aus dem Koffer leben zu müssen und eine ständige Bleibe zu haben! Auch Siggi ist sehr gespannt auf unser neues Zuhause und die Arbeit dort. Unterdessen sind wir aber noch geduldig hier.

Die letzten paar Tage und die nächsten paar Tage verbringen wir in einer Wohnung der Offiziersschule in Jeløy, Moss. Am Mittwoch haben wir unsere Arbeitsverträge unterschrieben und eine Bestätigung erhalten, dass wir eine Wohngelegenheit in Harstad haben. Diese Dokumente brauchen wir, um uns in Harstad anzumelden, sobald wir dort ankommen. In der Zwischenzeit geniessen wir etwas die Ruhe hier und ich erhole mich von einer leichten Erkältung. Wahrscheinlich habe ich mich bei Siggi angesteckt, als er sich bei Drea leicht erkältet hatte. Die heisse Luft draussen und dann die Klimaanlage drinnen waren keine optimale Kombination. Ihm geht es unterdessen wieder gut, ich kämpfe noch ein bisschen mit Hals- und Schluckweh. Das sollte aber auch bald besser werden. Natürlich kam die Sorge um eine Ansteckung mit dem Coronavirus auf, aber keiner von uns hatte die typischen Symptome.

Gestern hat es in Moss so stark geregnet und gewindet, dass wir den ganzen Tag drinnen verbracht haben. Heute ist das Wetter wieder besser und wir werden am Nachmittag sicher ein wenig hinausgehen. Zumindest einkaufen. Die Umgebung hier ist wunderschön! Das Gelände der Heilsarmee ist sehr gross und umfasst auch einen Wald, der bis zum Fjord reicht. Wenn ich wieder ganz gesund bin, freue ich mich darauf, hier joggen zu gehen 🙂

Falls es dich interessiert, wie es in Jeløy ungefähr aussieht, besuche doch meine früheren Artikel aus Moss:

https://loublog.bourquin.net/das-abenteuer-beginnt/

https://loublog.bourquin.net/viel-gelernt/

https://loublog.bourquin.net/tschuess-moss/

Ich weiss, sehr viele gute Bilder sind es nicht, aber wenn wir nächsten Sommer hier zur Schule gehen, wirst du bestimmt in den Genuss vieler Bilder kommen 🙂 Und ansonsten ist Norwegen auf jeden Fall eine Reise wert! 😀

Die nächste Etappe

Seit Montag sind wir nun in Moss, in einer Wohnung der Offiziersschule in Jel​øy. Die Wohnung ist ziemlich spartanisch eingerichtet, da sie extra für uns ein paar Möbel organisiert haben. Aber wir haben (fast) alles was wir brauchen.

Bevor wir am Montag nach Jel​øy gezügelt sind, haben wir am Samstag mit Drea und Bj​ørn Erik einen Ausflug nach Hoved​øya gemacht. Das ist eine Insel im Oslofjord, wuuuunderschön! Wir haben im Meer gebadet (es war überhaupt nicht kalt) und ein kleines Pick-Nick gegessen. Am Sonntag habe ich für alle gekocht und wir liessen den Abend bei Gesellschaftsspielen ausklingen.

Beim picknicken
Auf der Fähre zurück. Ein etwas besseres Foto als das letzte 😉

Der Montag war “nur” Zügeltag, wir sind von Tom bei Drea abgeholt worden, im Auto nach Jel​øy gefahren und haben unsere zehn Koffer ausgeladen. Danach waren wir schon ziemlich foxi… Zusätzlich war es am Montag sehr heiss und die Wohnung hat keine Klimaanlage, keine Storen aussen an den Fenstern und nur spärlich Vorhänge. Naja, nächste Woche soll es wieder kühler werden 🙂

Gestern waren wir mit Chris Pender, einem Offizier am Hauptquartier, unterwegs. Er ist Engländer, lebt aber bereits seit 30 Jahren in Norwegen. Er hat uns die Skisprungschanze von Oslo gezeigt und dann auch noch ein paar Einrichtungen der Heilsarmee in Oslo.

Die Skisprungschanze von Oslo
Ganz aus der Nähe
Und die Aussicht von der Zuschauerrtribüne

Wir waren in der Slumstasjon (Slumstation), wo Personen, die Mühe haben, über die Runden zu kommen, anklopfen dürfen. Es gibt ein Café, das donnerstags geöffnet ist, eine Lebensmittelabgabe und Beratungsgespräche. Die Slumstasjon ist aber nur eine komplementäre Einrichtung, da alle Bewohner Norwegens Unterstützung vom Staat beantragen können, welche ausreichend versorgen sollte. Manche Personen haben aber Mühe ihr Geld einzuteilen.

Nach der Slumstasjon fuhren wir zu einem Kindergarten der Heilsarmee, aus Schweizer Sicht eher als Tagesschule für Vorschulkinder anzusehen. Die Kinder hatten gerade Mittagspause und spielten auf dem grossen Pausenhof. Wir gingen nicht hinein, sondern schauten nur von draussen zu.

Die vorletzte Station war eine Alterssiedlung der Heilsarmee, dort hat Chris Pender sein Büro. Er ist verantwortlich für die Arbeit unter älteren Menschen. Im Gebäude der Alterssiedlung sind auch verschiedene Räume mit Angeboten wie Coiffeur, Pediküre, ein Fitness- und ein Hobbyraum. Die Bewohner sind auch eingeladen zur Verschönerung des Gartens beizutragen und es gibt etliche, die Blumen pflanzen, diese hegen und pflegen.

Zum Abschluss unserer Tour fuhren wir noch zum Hauptquartier des Territoriums Norwegen, Island und Färöer. Im angrenzenden Gebäude befindet sich das Oslo Templet Korps, eines der grössten Korps in Oslo. An einem normalen Sonntag (ohne Coronaausnahmen) sind ca. 120-150 Besucher im Gottesdienst.

Norwegen ist nicht gleich Schweiz…

… auch wenn man das anfangs vielleicht vermuten könnte. Wir haben doch einige Gemeinsamkeiten. Aber die Unterschiede fallen mir hier halt besonders auf.

Zum Beispiel: Das ganze Programm ist lockerer gehalten als ich mir das von schweizer Lagern gewöhnt bin. Die Aktivitäten sind zwar obligatorisch, in den ersten zwei Tagen sind aber einige Teilnehmer einfach nicht erschienen. Erst am Abend des zweiten Tages wurde besprochen, wie vorgegangen werden soll, damit sich niemand “drückt” oder vergessen geht.

Ein anderes Beispiel sind die Mahlzeiten. Auf dem Programm ist zwar angegeben, wann wir essen und eigentlich gäbe es auch einen gemeinsamen Start. Das habe ich allerdings erst am dritten Tag herausgefunden. Die meisten Teilnehmer und Leiter trudeln irgendwann mal ein. Einen gemeinsamen Abschluss der Mahlzeit gibt es nicht.

Auch sonst gibt es ein paar Dinge, die für mich gewöhnungsbedürftig sind. Andere Länder, andere Sitten 😉

Es gibt aber auch Positives! Zum Beispiel, dass wir ziemlich viele Freiheiten haben in der Gestaltung unserer Programmpunkte. Und dass von Seiten der Hauptleitung sehr viel Wertschätzung und Unterstützung spürbar ist. Auch scheinen die beiden Hauptleiterinnen überhaupt nicht gestresst und das entspannt die gesamte Lagerathmosphäre. Ja, ich bin gerne hier! 🙂

Hier noch ein kleiner Einblick in unseren Kanu- und Kajakausflug. Die Bildqualität ist nicht überwältigend, da ich die Fotos mit der Selfiekamera machen musste… Und leider konnte ich das Telefon nicht mit aufs Wasser nehmen, daher nur diese Bilder. Naja, besser als nichts 🙂

 

Die Vorbereitungen laufen
Anhänger mit Kanus und Kajaks

Jugendfestival 2019

Unsere zweitletzte Station auf der “Dynamo-Reise” heisst Jugendfestival des Territoriums Norwegen, Island und Färöer. Das Thema ist “chosen” zu deutsch “auserwählt”. Bis jetzt haben wir erst zwei kurze Inputs zum Thema gehört, dabei ging es vor allem darum, was und wer denn alles so auserwählt sein kann. Heute Abend wird es darum gehen, dass Gott uns auserwählt hat und die folgenden Abende, wozu wir auserwählt sind. Ich bin gespannt, was da alles auf uns zukommt!

Wieviele Dynamo-Teamler braucht man, um ein Kreuz aufzustellen? 😉 Foto Herdís

Natürlich sind wir als Dynamo-Team nicht einfach nur zum Spass dabei. Wir haben auch Verantwortungen. Mein Auftrag ist das Mitleiten eines Workshops, das Halten eines Seminars und die Verantwortung für die Gebetsstationen bei den Abendveranstaltungen.

Der Workshop heisst “ut på tur” zu deutsch ungefähr mit “draussen unterwegs” zu übersetzen. Anita, die auch Schweizerin ist und in Norwegen als Offizierin arbeitet, und ich haben verschiedene Aktivitäten geplant. Gestern haben wir Geländespiele gespielt und ich habe mich ein wenig in meine Jungschizeit zurückversetzt gefühlt. Heute Nachmittag waren wir klettern in einer Kletterhalle, morgen steht ein Erste-Hilfe-Kurs an, am Mittwoch und Donnerstag steht Kajak- und Kanufahren auf dem Programm und am Freitag schliessen wir noch mit einfachen Spielen ab. Wir haben eine aufgestellte Gruppe von 10 Teenagern und es fägt! 🙂

Am Mittwochmorgen werde ich ein Seminar zum Thema “soziale Gerechtigkeit” halten. Die Teens können zwischen verschiedenen Themen wählen. Mein Seminar wird sehr interaktiv mit Spielen, Videos, Diskussionsrunden und Schokolade essen ? Ich hoffe natürlich, dass sich einige Leute für mein Seminar anmelden, da mir das Thema sehr am Herzen liegt.

Da ich im Moment computerlos bin, ist es mit Fotos etwas schwieriger… Aber wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich noch ein paar hinzufügen. Ich hoffe natürlich, dass du meinen Blog trotzdem gerne liest 😉

Was willst du mit mir, Gott?

Bevor ich mich auf die nächste Reise begebe, ist es Zeit, dir vom letzten Wochenende in Norwegen zu erzählen. Heute Abend machen Hannes, Birna, Herdís und ich uns auf den Weg nach Reykjavík. Der ansatzweise Frühling der letzten zwei Tage ist komplett verschwunden und der Winter hat mit Schnee und Wind wieder Einzug gehalten. Ich hoffe und bete, dass wir heil in Reykjavík ankommen…

Am Freitagmorgen früh (2:50 Uhr) holte uns ein Taxi vor dem Haus ab und wir fuhren zum Flughafen Akureyri. “Wir” waren zu diesem Zeitpunkt Herdís, Drea, Lára und ich. Am Flughafen trafen wir Siggi, Ollý und Erla, die mit uns zusammen nach Norwegen reisten. Ja, Norwegen. Was genau haben wir da eigentlich gemacht? Gute Frage! Wir haben zuerst ein Wochenende der Heilsarmee besucht, das den Namen “Design for Life” trägt. Dabei geht es darum, herauszufinden, was Gott mit meinem Leben möchte. Es stand ganz unter dem Thema “Was willst du mit mir, Gott?” Wir hörten viele Vorträge über verschiedenste Themen, die uns die Grundlagen des christlichen Lebensstils vermittelten. Aber es gab auch Gelegenheit, das Gelernte praktisch anzuwenden und mehr über sich selbst herauszufinden.

Für mich persönlich war dieses Wochenende nicht exrem herausfordernd, da ich doch schon seit mehr als zwanzig Jahren mit Jesus unterwegs bin und unterdessen ziemlich sattelfest in meiner Identität bin. Trotzdem war es ein super Wochenende mit vielen neuen Bekanntschaften. Meine besondere Freude war, zu sehen, wie sich Erla und auch Siggi voll investierten und von diesen Vorträgen und Diskussionsgruppen profitieren konnten 😀 Das war super zu sehen!

Am Montagabend sind dann Erla, Ollý und Siggi wieder nach Akureyri zurückgereist (auf abenteuerliche Weise, mit einem ungeplanten Umweg über Schweden), während wir Dynamo-Frauen noch zwei Nächte in Oslo verbracht haben. Das Wochenende “Design for Life” fand in Moss statt, dass etwa 40min mit dem Zug von Oslo entfernt liegt. Wir haben uns also am Sonntagnachmittag auf den Weg nach Oslo gemacht, haben am Abend einen Jugendgottesdienst der verschiedenen Heilsarmeekorps in Oslo besucht und am Montag hatten wir dann die Möglichkeit, verschiedene Departemente des Territorialen Hauptquartiers in Oslo zu besuchen. Es fiel mir nicht schwer, die Departemente zu wählen 🙂 Ich durfte die Departemente “Anti-Menschenhandel” und “Internationale Entwicklung” besuchen.

Entgegen meiner Hoffnung weiss ich jetzt nicht mehr darüber, was ich im Sommer machen soll, aber nichtsdestotrotz war es ein sehr spannender Tag! Mein Kopf brummte danach ziemlich von den vielen Informationen, aber das war es durchaus wert! Ich weiss jetzt etwas mehr, was die Heilsarmee in Norwegen gegen den Menschenhandel unternimmt und wie die internationale Zusammenarbeit auf Projektebene aussieht.

Sehr interessant ist das Label “others” der Heilsarmee. Es unterstützt Projekte in Niedriglohnländern, um den Arbeitern und Arbeiterinnen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Hier kannst du reinschauen, was “others” so fabriziert. Und wer weiss, vielleicht sehe ich ja das eine oder andere Produkt, wenn ich dich das nächste Mal besuche? 😉

https://www.tradeforhope.com/

Auch wenn die Frage im Titel für mich noch nicht beantwortet ist, bin ich doch dankbar für diese Erlebnisse 🙂 Ich hoffe sehr, dass ich bald herausfinde, wo mein Platz nach dem Dynamo-Jahr ist. Ich will mich Gott voll und ganz zur Verfügung stellen, denn was er mir gibt, kann mir niemand anderes geben!

Tschüss Moss!

Heute war der letzte Tag in Moss. Morgen früh fahren wir mit dem Zug Richtung Oslo, wo wir den Tag verbringen. Wir werden das Territoriale Hauptquartier der Heilsarmee Norwegen/Island/Färöer besuchen und dort herumgeführt werden.

Die letzten beiden Tage waren gefüllt mit vielen Ermutigungen 🙂 Der Gottesdienst gestern war zwar komplett in norwegisch, aber Lára hat für mich die wichtigsten Dinge auf englisch übersetzt. Wir haben uns in diesem Gottesdienst auch kurz vorgestellt und erzählt, warum wir uns für Dynamo entschieden haben. Nach dem Gottesdient gab es Kuchen und Sandwiches (seeeeeehr lecker!!) und wir hatten gute Gespräche. Ich stelle fest, dass die Norweger sehr viel und zu ungewohnten Zeiten essen. Gestern hatten wir Frühstück, Lunch nach dem Gottesdienst, “Middag” zwischen 15 Uhr und 16 Uhr, Abendessen um ca. 18:30 Uhr und es stehen immer Kekse oder Süssigkeiten oder Früchte für uns da. Also verhungert bin ich ganz sicher nicht! Ich musste mich allerdings an das Essen der Norweger gewöhnen… Sie essen sehr viel Fleisch und deftige Speisen, eher wenig Gemüse (zu wenig für meinen Geschmack) und zum Teil sehr ungewohnte Kombinationen. Aber meistens ist es gut, füllt den Magen und ist eiiiinigermassen gesund. Aber ich merke schon, dass ich mir anderes gewohnt bin. Leichteres Essen und mehr Gemüse und Früchte. Sobald wir in Akureyri wohnen, werde ich meine Ration an Gemüse und Früchte bekommen, da wir selber einkaufen können. Leider wird die Auswahl nicht besonders gross sein, meint Herdís…

Wie bin ich vom Gottesdienst auf Gemüse gekommen? Egal… Gestern Nachmittag haben wir die Fähre von Moss nach Horten und wieder zurück genommen, einfach um den Ausblick und das schöne Wetter zu geniessen.

Sicht von der Fähre aus: In der Mitte ist das Heilsarmee-Gebäude (dunkel und weiss nebeneinander), in welchem wir untergebracht sind

Aussicht von der Fähre

Drea, Ich, Lára und Ludwig (Foto Lára)

Heute hätten wir eigentlich eine Lektion zum Thema Jüngerschaft gehabt, aber unser “Lehrer”, Hilding, hatte einen sehr stressigen Arbeitstag und uns vergessen. Es tat ihm unglaublich leid und er sagt, dass er uns unbedingt im März treffen will, wenn wir wieder nach Moss kommen.

Die freie Zeit haben wir genutzt um gemeinsam Bibel zu lesen, darüber auszutauschen, wie Gott zu uns spricht, wie unterschiedlich es sein kann und dass der persönliche Auftrag für jeden anders aussieht. Es war sehr ermutigend von Herdís zu hören, warum sie Dynamo leitet und von anderen, wie sie Gott bereits in ihrem Leben gehört haben.

Jetzt bin ich sehr müde und sollte schlafen, weil wir morgen ziemlich früh nach Oslo aufbrechen. Es würde mich freuen, von dir zu hören!