(Noch) kein Alltag

Soweit, so gut. Wir sind in Harstad angekommen und haben uns ein bisschen eingelebt. Trotzdem ist es immer noch ziemlich chaotisch und wir haben noch keinen wirklichen Wochenablauf. Es gibt gewisse Aktivitäten und Programme, die regelmässig stattfinden, aber es gibt auch noch ganz viel, das wir noch nicht wissen.

Jede zweite Woche haben wir am Dienstag Lebensmittelabgabe. Dies ist ziemlich zeitintensiv, da wir die Lebensmittel selber abholen müssen. Dies geschieht zum Teil bereits am jeweiligen Montag. Die Lebensmittelabgabe an sich ist nicht sehr stressig, da wir viele freiwillige Helfer haben. Trotzdem sind es auch da ca. fünf Stunden, die wir “nur” mit der Lebensmittelabgabe verbringen. Aber gerade weil wir so viele Freiwillige haben, werden wir uns in Zukunft wahrscheinlich aufteilen und nicht mehr alle jedes Mal dabei sein.

Was hier in Harstad für uns alle sehr speziell ist: Der Gottesdienst am Sonntagmorgen ist keine Tradition. Die Leute von der Heilsarmee hier sind sich überhaupt nicht gewohnt sonntagmorgens einen Gottesdienst zu haben! Sie haben nur jede zweite Woche einen Gottesdienst am Sonntag und der findet abends um 18:00 Uhr statt…

Dafür haben sie jede Woche eine Art Gottesdienst am Donnerstagabend. Dieser ist auch speziell, da nach der Hälfte des Gottesdienstes eine Pause eingelegt wird, in der “kveldsmat” (sprich “kwelsmat”, übersetzt “Abendessen” aber nicht warm sondern eher nur Sandwiches und Kaffee) serviert wird. Dieser Gottesdienst ist normalerweise besser besucht als derjenige am Sonntag.

Ja, wir lernen das Korps, die Leute, ihre Gewohnheiten und Vorlieben kennen. Das braucht Zeit und Siggi und ich sind ja erst eine Woche hier. Trotzdem fühlt es sich viel länger an.

Heute Nachmittag wollten wir das Strassenfussballteam besuchen, hatten aber leider falsche Informationen über den Trainningsort und fanden sie erst, als sie gerade fertig mit trainieren waren. Dafür haben wir einen historischen Platz besucht, an dem die älteste Kirche der Umgebung steht. Sie wurde im Mittelalter gebaut. Trondenes heisst die Halbinsel und war der erste Ort in dieser Region, der von den Wikingern besiedelt wurde. Es gibt ein Mittelaltermuseum dort, das spannend aussieht. Die begrenzte Zeit unseres Aufenthaltes hat es uns leider nicht möglich gemacht, es zu besuchen.

Die Kirche von Trondenes
Die Kirche noch etwas näher
Das Mittelaltermuseum

Es ist wunderschön dort, mit Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge. Das gute Wetter trägt natürlich auch zur Anziehungskraft dieses Ortes bei. Für mehr Informationen über die Kirche:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kirche_von_Trondenes

Aussicht zwischen den Bäumen und der Kirche hindurch
Soooo schöööön!
Aussicht über den Parkplatz hinaus

Trondenes hat aber auch eine traurige Geschichte: Im zweiten Weltkrieg wurden dort sowjetische Kriegsgefangene in einem Arbeitslager misshandelt und viele starben.

Das Denkmal, das die befreiten Kriegsgefangenen selbst errichtet haben
Informationstafel beim Denkmal

Wir werden sicher mal die Gelegenheit haben, das Mittelaltermuseum und die Umgebung von Trondenes zu besuchen. Die Halbinsel ist wunderschön! Ansonsten sind wir im Moment ziemlich damit beschäftigt, einen Rhythmus zu finden und norwegisch zu lernen 🙂

Das Strassenfussballteam ist übrigens sehr motiviert! Sie trainieren zweimal in der Woche. Wir wollen auf jeden Fall so oft wie möglich dabei sein, eventuell mittrainieren oder einfach mit den Leuten reden. Strassenfussball (norwegisch “gatefotball” sprich “gatefutball”) ist Teil eines Programms der Heilsarmee das “Stedet” (sprich “stede” = der Ort) heisst. Zu Stedet werde ich dir in einem der nächsten Artikel mehr schreiben.

Endlich zu Hause

Wir sind am Montag nun endlich in Harstad, unserem Zuhause, angekommen. Die Umgebung und das Haus sind wunderschön und wir haben uns bereits ein bisschen eingelebt. Noch sind unsere sieben Sachen (Koffer) nicht angekommen, aber wir haben, was wir brauchen.

Wir wohnen in einem grossen Haus mit Janne, der Offizierin hier in Harstad. Es ist sozusagen eine Arbeits- und Wohngemeinschaft 😉 Hier ein paar Fotos vom Haus:

Das Wohnzimmer im 1. Stock
Es ist riesig!
Die Küche ist auch ziemlich gross und dank Janne gut eingerichtet 😀
Und die Aussicht erst! 😀

Natürlich hat diese Aussicht auch ihren Preis: Die Strasse zum Haus ist lang und sehr steil. Glücklicherweise gibt es für den Winter noch eine weniger steile, aber noch längere Variante. Zumindest fürs Auto spielt die Distanz nicht so eine grosse Rolle.

Unser Programm war bis jetzt schon ziemlich voll, daher melde ich mich erst jetzt. Wir haben die Leute von der Lebensmittelabgabe, die Leute aus dem Korps (vorwiegend ältere Personen) kennengelernt und die Umgebung angeschaut. Am Donnerstagabend fuhren wir nach Nupen (sprich “Nüpen”), laut einer Umfrage der “romantischste Ort Norwegens” 🙂 Es war tatsächlich wunderschön und romantisch dort.

Wunderschöner Sonnenuntergang durch die Bäume
Nupen ist wirklich schön!
Und romantisch! 😀

Heute sind Janne und ich mit Susan (sprich Süsan), einer Frau aus dem Korps, Silja und Susans Sohn Thorbjørn (sprich Turbjörn) Beeren und Pilze sammeln gegangen. Janne und ich haben eine Menge Heidelbeeren und kleine schwarze Preiselbeeren, auf norwegisch “krøkebær”, gepflückt.

Beim Beerenpflücken 🙂
Die Umgebung, in der wir die Beeren gefunden haben

Harstad, wir kommen!

Ja, morgen ist es endlich so weit und wir fliegen nach Harstad! 🙂 Wir sind voller freudiger Erwartung und haben fast alles gepackt. Jetzt steht nur noch eine kurze Putz-Session an. Die Wohnung ist nicht sehr gross, daher auch nicht so viel zu putzen 😉

Letzte Woche hatten wir nicht sehr viel Programm. Abgesehen von einem Tag zu Lobpreis und Predigtvorbereitung waren wir auf uns gestellt. Dieser Tag war aber sehr spannend! Und wir haben bereits etwas gelernt. Wir sind sehr enthusiastisch, mehr zu lernen, vor allem norwegisch 😀

Am Freitag besuchten wir den Jugendgottesdienst “connect” in Oslo. Es war schön, Drea und Bjørn Erik nochmal zu sehen und uns von ihnen verabschieden zu können.

Bühne im Oslo Korps 3
Alles ist bereit für den Gottesdienst

Nach dem Gottesdienst haben wir draussen direkt vor dem Eingang einen Igel gesehen. Ich habe mich sehr gefreut und Siggi hat es geschafft ein Foto zu machen. Das Licht ist zwar nicht sehr gut und das Foto verschwommen, aber der Igel ist doch erkennbar 🙂

Am Samstag haben wir Lárus (sprich “Laurüs”) und Ingvild (sprich “Ingvil”) zum Abendessen eingeladen. Wir haben “heittur réttur” gemacht, allerdings diesmal im Brot, da wir keine ofenfeste Form zur Hand hatten. Es war superlecker! 🙂 Nach dem Essen haben wir draussen Disc-Golf gespielt. Obwohl ich es noch nie gespielt habe, hat es mir Spass gemacht.

Ingvild und Lárus erklären die Regeln
Lárus zeigt uns wie es geht
Ich probiere auch mal

Heute Morgen waren wir im Gottesdienst und haben die Übertragung der Einsetzung unserer neuen Territorialleiter mitverfolgt. Nun sind wir wieder in unserem Zwischenzuhause und erledigen noch die letzten Sachen, bevor wir morgen nach Harstad abreisen.

Harstad, wir kommen! 😀

Jeløy

Nun ist es definitiv: Wir fliegen am 31. August 2020 nach Harstad, in unser neues Zuhause! Ich freue mich sehr, endlich nicht mehr aus dem Koffer leben zu müssen und eine ständige Bleibe zu haben! Auch Siggi ist sehr gespannt auf unser neues Zuhause und die Arbeit dort. Unterdessen sind wir aber noch geduldig hier.

Die letzten paar Tage und die nächsten paar Tage verbringen wir in einer Wohnung der Offiziersschule in Jeløy, Moss. Am Mittwoch haben wir unsere Arbeitsverträge unterschrieben und eine Bestätigung erhalten, dass wir eine Wohngelegenheit in Harstad haben. Diese Dokumente brauchen wir, um uns in Harstad anzumelden, sobald wir dort ankommen. In der Zwischenzeit geniessen wir etwas die Ruhe hier und ich erhole mich von einer leichten Erkältung. Wahrscheinlich habe ich mich bei Siggi angesteckt, als er sich bei Drea leicht erkältet hatte. Die heisse Luft draussen und dann die Klimaanlage drinnen waren keine optimale Kombination. Ihm geht es unterdessen wieder gut, ich kämpfe noch ein bisschen mit Hals- und Schluckweh. Das sollte aber auch bald besser werden. Natürlich kam die Sorge um eine Ansteckung mit dem Coronavirus auf, aber keiner von uns hatte die typischen Symptome.

Gestern hat es in Moss so stark geregnet und gewindet, dass wir den ganzen Tag drinnen verbracht haben. Heute ist das Wetter wieder besser und wir werden am Nachmittag sicher ein wenig hinausgehen. Zumindest einkaufen. Die Umgebung hier ist wunderschön! Das Gelände der Heilsarmee ist sehr gross und umfasst auch einen Wald, der bis zum Fjord reicht. Wenn ich wieder ganz gesund bin, freue ich mich darauf, hier joggen zu gehen 🙂

Falls es dich interessiert, wie es in Jeløy ungefähr aussieht, besuche doch meine früheren Artikel aus Moss:

https://loublog.bourquin.net/das-abenteuer-beginnt/

https://loublog.bourquin.net/viel-gelernt/

https://loublog.bourquin.net/tschuess-moss/

Ich weiss, sehr viele gute Bilder sind es nicht, aber wenn wir nächsten Sommer hier zur Schule gehen, wirst du bestimmt in den Genuss vieler Bilder kommen 🙂 Und ansonsten ist Norwegen auf jeden Fall eine Reise wert! 😀

Die nächste Etappe

Seit Montag sind wir nun in Moss, in einer Wohnung der Offiziersschule in Jel​øy. Die Wohnung ist ziemlich spartanisch eingerichtet, da sie extra für uns ein paar Möbel organisiert haben. Aber wir haben (fast) alles was wir brauchen.

Bevor wir am Montag nach Jel​øy gezügelt sind, haben wir am Samstag mit Drea und Bj​ørn Erik einen Ausflug nach Hoved​øya gemacht. Das ist eine Insel im Oslofjord, wuuuunderschön! Wir haben im Meer gebadet (es war überhaupt nicht kalt) und ein kleines Pick-Nick gegessen. Am Sonntag habe ich für alle gekocht und wir liessen den Abend bei Gesellschaftsspielen ausklingen.

Beim picknicken
Auf der Fähre zurück. Ein etwas besseres Foto als das letzte 😉

Der Montag war “nur” Zügeltag, wir sind von Tom bei Drea abgeholt worden, im Auto nach Jel​øy gefahren und haben unsere zehn Koffer ausgeladen. Danach waren wir schon ziemlich foxi… Zusätzlich war es am Montag sehr heiss und die Wohnung hat keine Klimaanlage, keine Storen aussen an den Fenstern und nur spärlich Vorhänge. Naja, nächste Woche soll es wieder kühler werden 🙂

Gestern waren wir mit Chris Pender, einem Offizier am Hauptquartier, unterwegs. Er ist Engländer, lebt aber bereits seit 30 Jahren in Norwegen. Er hat uns die Skisprungschanze von Oslo gezeigt und dann auch noch ein paar Einrichtungen der Heilsarmee in Oslo.

Die Skisprungschanze von Oslo
Ganz aus der Nähe
Und die Aussicht von der Zuschauerrtribüne

Wir waren in der Slumstasjon (Slumstation), wo Personen, die Mühe haben, über die Runden zu kommen, anklopfen dürfen. Es gibt ein Café, das donnerstags geöffnet ist, eine Lebensmittelabgabe und Beratungsgespräche. Die Slumstasjon ist aber nur eine komplementäre Einrichtung, da alle Bewohner Norwegens Unterstützung vom Staat beantragen können, welche ausreichend versorgen sollte. Manche Personen haben aber Mühe ihr Geld einzuteilen.

Nach der Slumstasjon fuhren wir zu einem Kindergarten der Heilsarmee, aus Schweizer Sicht eher als Tagesschule für Vorschulkinder anzusehen. Die Kinder hatten gerade Mittagspause und spielten auf dem grossen Pausenhof. Wir gingen nicht hinein, sondern schauten nur von draussen zu.

Die vorletzte Station war eine Alterssiedlung der Heilsarmee, dort hat Chris Pender sein Büro. Er ist verantwortlich für die Arbeit unter älteren Menschen. Im Gebäude der Alterssiedlung sind auch verschiedene Räume mit Angeboten wie Coiffeur, Pediküre, ein Fitness- und ein Hobbyraum. Die Bewohner sind auch eingeladen zur Verschönerung des Gartens beizutragen und es gibt etliche, die Blumen pflanzen, diese hegen und pflegen.

Zum Abschluss unserer Tour fuhren wir noch zum Hauptquartier des Territoriums Norwegen, Island und Färöer. Im angrenzenden Gebäude befindet sich das Oslo Templet Korps, eines der grössten Korps in Oslo. An einem normalen Sonntag (ohne Coronaausnahmen) sind ca. 120-150 Besucher im Gottesdienst.

In und um Oslo

Die letzten paar Tage haben wir vor allem in und um Oslo verbracht. Das Wetter ist sommerlich warm, für mich in Ordnung, für Siggi viiiiel zu warm… Und wenn er sich daran gewöhnt hat, ziehen wir schon in den Norden 😉 Glücklicherweise haben Drea und Hans Egil in ihrer Wohnung eine Klimaanlage, so dass mein Ehemann nicht auch noch drinnen schmilzt.

Am Donnerstag haben wir Dreas Freund Bjørn Erik kennengelernt. Er ist sehr freundlich und aufgeschlossen. Wir verstanden uns auf Anhieb 🙂 Weil es so schön und warm Wetter war, haben wir einen Ausflug zu einem kleinen See in der Nähe gemacht. Siggi und ich haben das erste Mal in Norwegen in einem See gebadet. Es war sehr erfrischend und gemütlich. Nach schwimmen und Chips essen sind wir wieder zurück und Drea hat für uns Tikka Massala (indisches Poulet) gekocht. Es war super lecker! Leider hat niemand daran gedacht ein paar Fotos zu machen, deshalb geht dieser Tag fotolos in den Blog ein. Das Foto der beiden Turteltauben ist gestern im Restaurant entstanden.

Drea und Bjørn Erik. Leider haben wir es nicht geschafft, ein Foto zu machen, auf dem sich keiner der beiden bewegt…

Auch gestern waren wir mit Drea und Bjørn Erik unterwegs. Drea hat uns den Vigeland Skulpturenpark gezeigt. Dieser Park ist voll von nackten Statuen in diversen Posen. Ein Künstler namens Gustav Vigeland hat alle diese Skulpturen gemacht, daher hat der Park den Namen des Künstlers. Wir hatten nicht so viel Zeit, aber wenn man mehr Zeit hat, ist es super, in diesem Park zu picknicken oder spazieren zu gehen. Er ist sehr gross und längstens nicht alle Teile des Parks sind mit Statuen dekoriert.

Wunderschöne Blumen im Park
Viele nackte Statuen
Vor einem Brunnen
Am höchsten Punkt des Parks steht diese Säule
Die Aussicht von oben
Drea und ich 🙂

Nach dem Park haben wir im Restaurant Pincho Nation gegessen. Dort haben sie ein interessantes Konzept, wobei jeder Gast kleine Häppchen auswählen kann, die dann alle gemeinsam geliefert werden. Ein bisschen wie Tapas. Es gibt diverse Angebote, von Mini-Fish’n’Chips über ein Schälchen Oliven zu einem Pfännchen mit Käsemaccaroni. Es war ein super Erlebnis!

Meine Auswahl an kleinen Köstlichkeiten
Und Siggis Platte

Nach dem Essen sind wir in eine Bar gegangen und haben Shuffleboard gespielt. Es ist ein Spiel bei welchem man Metallteile möglichst weit auf einem Tisch gleiten lässt, ohne sie auf der Seite oder hinten runterfallen zu lassen. Es ist in Norwegen sehr beliebt. Wir haben in Zweierteams gespielt, Siggi und ich gegen Drea und Bjørn Erik. Die erste Runde haben wir gewonnen! Die zweite aber dann Drea und Bjørn Erik. Unser Anfängerglück hielt nicht lange an.

Falls es dich interessiert, wie das Spiel funktioniert, gibt es im weiten Internet zahlreiche Anleitungen. Ich habe dir hier ein youtube-Video verlinkt, bei dem man gut sieht wie es funktioniert, auch wenn man kein englisch versteht.

Norwegen!

Nach ein bisschen Bibbern und Zittern ob es klappt mit unserer Reise und ob wir in Norwegen allenfalls noch in Quarantäne müssten, sind wir am Freitag, 7. August in Norwegen angekommen. Alles hat wie am Schnürchen geklappt und wir müssen auch nicht in Quarantäne 🙂 Ich bin sehr dankbar, dass die Reise so gut verlaufen ist und wir überhaupt keine Zwischenfälle hatten! Danke Jesus 🙂

Am Flughafen in Keflavík
Im Flugzeug. Unsere Sitze wurden in die 1. Klasse aufgewertet! 😀

Nun sind wir bereits ein paar Tage hier und ich möchte dir natürlich unsere Aktivitäten und die dazugehörigen Fotos nicht vorenthalten. Am Samstag haben wir mit Drea (bei der wir jetzt zehn Tage “Ferien” machen), eine Sightseeingtour durch Oslo gemacht. Wir haben auch die mietbaren Elektrotrottinetts ausprobiert. Es macht echt Spass, auf denen durch die Stadt zu kurven 😀

Das Opernhaus in Oslo
Zum Abkühlen zwischendurch einen Eistee trinken
Hübsches Gebäude 😉
Springbrunnen mit spielenden Kindern

Für unsere Verhältnisse ist das Wetter in Oslo sehr heiss. Wir schwitzen ziemlich (vor allem Siggi), aber wir gewöhnen uns langsam daran. Es war eine Wohltat am Samstag in diesem schattigen Park zu sitzen und den spielenden Kindern im Wasser zuzuschauen.

Am Sonntag haben wir mit Drea und ihrem Bruder Hans Egil einen Ausflug nach Fetsund gemacht. Wir haben zwar nicht die kleine Stadt besucht, sind aber am Flussufer entlang. Dort hat es Stege auf dem Wasser, auf denen man gehen kann. Wir sind also auf dem Wasser gegangen 😀 Zuerst haben wir uns aber Waffeln und etwas zu Trinken genehmigt. Siggi konnte es nicht lassen und hat eine neue Waffelkreation mit Stengelglace in der Mitte ausprobiert.

Siggi und seine neue Waffelkreation
Lou hat eine (an der) Waffel
Lou geht auf dem Wasser 😉
Siggi auf dem Steg
Drea und Hans Egil versuchen herauszufinden wie weit man gehen kann

Diese Stege wurden ursprünglich für Arbeiter gebaut, die in schwerer Arbeit Holzstämme aus dem Wasser gezogen haben. Der Fluss war lange DAS Transpormittel für Holzstämme. Auch kleine schwimmende Häuschen haben sie gebaut, die als Werkzeugkammern, Pausenraum oder Unterkunft genutzt wurden. Diese kleinen Häuschen sind nun Museen, worin die Arbeit dieser Männder dokumentiert wird.

Ein Steg mit Picknick-Tischen
Die kleinen Häuschen, in denen jetzt Museen sind
Steg und Häuschen

Nach unserer Erkundungstour übers Wasser haben wir noch einen kleinen Spaziergang dem Flussufer entlang gemacht. Dort haben wir einen tollen Picknick-Platz mit Spielen für Kinder entdeckt. In der Mitte des Platzes steht ein steinernes Denkmal, das an die vielen Überflutungen erinnern soll. Die höchste Flut im Jahr 1789 kam so hoch wie die Steinsäule.

Steinsäule zur Erinnerung an die Überflutungen. Zum Vergleich die Bänke daneben

“Ausflug” nach Bodø

Am Sonntagabend, nach Dreas Taufe und dem anschliessenden Essen, haben Drea und ich uns auf den Weg nach Bodø gemacht. Hier hat Drea ein Jahr gewohnt, bevor Dynamo gestartet hat. Wir fuhren mit ihrem Auto, einem VW Touran, in ca. 18 Stunden nordwärts. Unterwegs hielten wir nur kurz an, um nicht zu viel Zeit zu verlieren. Leider hatte es viele Baustellen, so dass wir trotzdem länger brauchten als geplant.

Aussicht von unterwegs

Am Montag um ca. 18:00 Uhr kamen wir bei der Wohnung der Familie Fosse an. Ich legte mich etwas hin, da ich auf der Fahrt kaum geschlafen hatte. Wir nahmen nämlich auf den letzten drei Stunden noch einen deutschen Autostöppler mit, daher konnte ich der Höflichkeit halber nicht mehr schlafen.

Überraschenderweise bin ich aber nicht extrem müde, obwohl ich letzte Nacht nur sieben Stunden geschlafen habe. Wir waren nämlich im Ausgang mit Dreas Freundin Vilde und deren Freund Daniel.

Auch heute (Dienstag) waren wir mit den beiden unterwegs. Zuerst haben wir im stärksten Strom der Welt, dem Saltstraumen, gefischt. Es war das zweite Mal, dass ich fischen war und ich habe tatsächlich ewtas gefangen! Wir haben “meinen” Fisch zum Znacht gegessen ?

Saltstraumen, die stärkste Strömung der Welt
Ich fische 😉
Drea fischt 🙂
Posieren mit fremdem Fisch. Dieser hier hat Daniel gefangen
Posieren mit meinem Fisch. Ich habe ihn Peter genannt 😉
Peter wollte ein “Müntschi” 😀

Nach dem Fischen sind wir zu einem kleinen Ferienhäuschen im Wald gefahren, das Daniels Familie gehört. Von dort sind Daniel und ich zum höchsten Wasserfall in Nordnorwegen gewandert, während Drea und Vilde das Abendessen vorbereitet haben. Der Wasserfall war sehr eindrücklich! Leider hatte es in den vergangenen Wochen ziemlich viel geregnet, so dass der Wanderweg stellenweise überflutet war. Wir beide hatten nach der Wanderung nasse und dreckige Schuhe…

Als wir zurück zum Ferienhäuschen kamen, grillten wir unser Essen (unter anderem frisch gefangenen Fisch!) und genossen es von Herzen!

Znacht vom Grill
Drea, ich, Vilde und Daniel

Nun hat Drea ihre Siebensachen gepackt und wir fahren bald wieder südwärts. Morgen Abend sind wir hoffentlich in Lillestrøm 🙂

Nordnorwegen hat einen guten Eindruck hinterlassen 🙂 Die Natur ist wunderschön und die Leute, welche ich getroffen habe, freundlich. Wer weiss, vielleicht komme ich wieder?

Die letzte Station

Ja, jetzt wird es ernst… Unser Dynamo-Jahr ist nur noch einen Tag vom Ende entfernt. Wir sind im Moment in Oslo, wo in der Innenstadt der territoriale Kongress der Heilsarmee stattfindet. Das Thema ist “Wurzeln” und ganz gemäss den Heilsarmeewurzeln findet der Kongress in einem Zelt statt. Das ganze Programm ist sehr darauf ausgerichtet, dass sich alle, auch Aussenstehende, beteiligen können.

Heute Abend findet unsere “Diplomierung” statt. Wir erhalten ein Papier, das bestätigt, dass wir das Jahr erfolgreich absolviert haben. Und morgen ist dann unser letzter Tag als Dynamo-Team. Ich denke dankbar an die 10 Monate zurück und begehe diesen Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Ich bin sehr froh, dass es für mich nicht ein endgültiger Abschied ist. Ich werde alle “meine” Frauen in Zukunft wieder sehen und jetzt anschliessend noch ein paar Tage mit Drea in Norwegen verbringen 🙂

Dies ist wahrscheinlich mein letzter Blogeintrag vom Dynamo-Jahr, aber ich halte dich auch auf meinen Reisen auf dem Laufenden 😀

Norwegen ist nicht gleich Schweiz…

… auch wenn man das anfangs vielleicht vermuten könnte. Wir haben doch einige Gemeinsamkeiten. Aber die Unterschiede fallen mir hier halt besonders auf.

Zum Beispiel: Das ganze Programm ist lockerer gehalten als ich mir das von schweizer Lagern gewöhnt bin. Die Aktivitäten sind zwar obligatorisch, in den ersten zwei Tagen sind aber einige Teilnehmer einfach nicht erschienen. Erst am Abend des zweiten Tages wurde besprochen, wie vorgegangen werden soll, damit sich niemand “drückt” oder vergessen geht.

Ein anderes Beispiel sind die Mahlzeiten. Auf dem Programm ist zwar angegeben, wann wir essen und eigentlich gäbe es auch einen gemeinsamen Start. Das habe ich allerdings erst am dritten Tag herausgefunden. Die meisten Teilnehmer und Leiter trudeln irgendwann mal ein. Einen gemeinsamen Abschluss der Mahlzeit gibt es nicht.

Auch sonst gibt es ein paar Dinge, die für mich gewöhnungsbedürftig sind. Andere Länder, andere Sitten 😉

Es gibt aber auch Positives! Zum Beispiel, dass wir ziemlich viele Freiheiten haben in der Gestaltung unserer Programmpunkte. Und dass von Seiten der Hauptleitung sehr viel Wertschätzung und Unterstützung spürbar ist. Auch scheinen die beiden Hauptleiterinnen überhaupt nicht gestresst und das entspannt die gesamte Lagerathmosphäre. Ja, ich bin gerne hier! 🙂

Hier noch ein kleiner Einblick in unseren Kanu- und Kajakausflug. Die Bildqualität ist nicht überwältigend, da ich die Fotos mit der Selfiekamera machen musste… Und leider konnte ich das Telefon nicht mit aufs Wasser nehmen, daher nur diese Bilder. Naja, besser als nichts 🙂

 

Die Vorbereitungen laufen
Anhänger mit Kanus und Kajaks