Die Stadt und das “Drumherum”

Mein aktuelles Zuhause ist wunderschön an einem Fjord mit dem klangvollen Namen “Eyjafjörður” gelegen (der Buchstabe ð wird wie ein englisches “th” geprochen, also eigentlich ein gelispeltes S 😉 also wird der Name des Fjords “Eyafjör*th*ür” ausgesprochen). Der Hafen ist sehr nah und eine wichtige Einnahmequelle für Akureyri. Auch der Tourismus spielt eine grosse Rolle. Unser Haus ist das letzte am Eyrarvegur (sprich: Eyrarvegür) und der Ozean ist auf zwei Seiten sehr nah, was ich geniesse 🙂 Auch zu Einkaufsgelegenheiten und zur Heilsarmee sind es nur ein paar Gehminuten. Das ist super praktisch!

Sonnenaufgang über dem Fjord
Das ist unsere Adresse 😉
Unsere Strasse. Rechts hinter dem Baum ist unser Haus zu sehen

Akureyri ist eine kleine Stadt mit ungefähr 18‘000 Einwohnern (etwas grösser als Lyss). Trotzdem ist sie sehr weitläufig und ich habe selten das Gefühl, wirklich in einer Stadt zu sein. Die Häuser sind meistens ein- oder zweistöckig, im Stadtzentrum hat es auch einige höhere Häuser und ich habe sogar zwei Wohnblocks gesehen, aber die sind die absolute Ausnahme. Es hat sehr viele Einfamilienhäuser und fast jedes Haus hat einen Garten. Zwischen den Häusern gibt es viel Grün, Pärke, Bäume, Bäche, Wiesen und Fussballfelder. Die Isländer brauchen Platz und da sie davon reichlich haben, nutzen sie ihn auch 😉 Es ist völlig anders als in der Schweiz, wo verdichtetes Bauen angesagt ist und Zersiedelung zum Problem werden kann. Hier in Island bauen sie grosse Gebäude meistens nur auf zwei Etagen, dafür halt einfach mehr Fläche pro Etage. Ich finde es super, hat es so viel Platz und so viel Grün. Das gibt mir fast das Gefühl, auf dem Land zu leben. Grundsätzlich ist in Akureyri alles zu Fuss machbar, aber es existieren auch öffentliche Busse, die sogar gratis sind! Das finde ich super 🙂 Für längere Strecken lohnt sich der Bus allemal, auch wenn er meistens nur einmal in der Stunde fährt.

Typische Häuser in Akureyri. Es gibt sie in allen erdenklichen Farben
“Hat der Niesen einen Hut…” Nein, natürlich ist es nicht der Niesen! Sieht ihm aber ähnlich
Akureyri von der anderen Seite des Fjords aus gesehen

Ausserhalb der Stadt gibt es ein Skigebiet, das im Winter sehr viele Isländer und auch auswärtige Touristen anlockt. Herdís hat mir erzählt, dass vor allem Schweizer nach Akureyri kommen, um hier Skiferien zu machen. Das Einzigartige am Skigebiet in Akureyri ist, dass man mit den Skis bis zum Ozean herunter fahren kann. Das möchte ich unbedingt mal ausprobieren! Auch sonst gibt es rund um Akureyri viel Sehenswertes.
Heute waren wir mit dem Heimbund von Akureyri unterwegs (in isländisch “Heimilasambandið” genannt, genau so gesprochen wie geschrieben, mit dem englischen “th” am Schluss). Es war interessant, die älteren Damen kennenzulernen, auch wenn es etwas schwierig war, mit ihnen zu kommunizieren, da sie nur isländisch sprechen und wir noch nicht wirklich gut isländisch können… Aber ja, das wird sich geben 🙂
Wir waren in einem Freilichtmuseum mit Café etwa eine halbe Stunde Autofahrt ausserhalb von Akureyri. Hier ein paar Bilder dazu:

Das Schild am Eingang des Muesums “Laufás” wird “Löifaus” ausgesprochen (Foto Herdís)
Im Café wurden wir mit typisch isländischem Kuchen, Tee und Kaffee verköstigt 🙂 (Foto Lára)
Die alten Torfhäuser waren bis 1936 bewohnt. Jetzt sind sie ein Museum, das möglichst naturgetreu gehalten ist
Gruppenfoto vor den historischen Häusern (Foto Herdís)
Die Kirche gleich neben den Häusern. Hier von aussen…
… und von innen.
Drea hat versucht, Schafe zu streicheln…
… aber die Schafe wollten davon nichts wissen 😉

Was sonst noch so läuft

Diese Woche haben wir in die verschiedenen Aktivitäten reingeschnuppert, die in der Heilsarmee Akureyri angeboten werden. Unter anderem haben wir den Strickclub, die Jugendgruppe und den Gospelchor besucht. Der Chor war seeeehr informell 😉 Wir haben einfach drauflosgesungen. Trotzdem hat es erstaunlich gut geklungen! 😀 Ich war echt überrascht! Es hat ein paar super Sänger dabei und wirklich niemanden, der die Töne überhaupt nicht trifft. Ich habe mich dem Alt angeschlossen, aber manchmal ist sogar die Altstimme zu hoch, dann singe ich halt Tenor 😉 Die Aufteilung der Stimmen war eh nicht wirklich kommunziert. Während dem Singen habe ich gemerkt, dass Herdís Alt singt und habe ein wenig bei ihr “abgehört”. Einen “richtigen” Tenor gibt es leider nicht, der einzige Mann, der am Donnerstag dabei war, singt einfach die Sopranstimme eine Oktave tiefer. Aber wie gesagt, es klingt wirklich gut! 😀
Die Chorleiterin ist Estin und Profimusikerin, sie spielt quasi jedes Instrument und ist auch Gesangslehrerin an der Musikschule Akureyri. Ihr Mann, nicht minder begabt, begleitet uns am Klavier. Es ist unglaublich faszinierend, ihm beim Spielen zu zuschauen (und zu hören)! Er kann aus jedem noch so langweiligen Lied ein wunderschönes Stück machen 😀  Er holt alles aus dem Flügel in der Heilsarmee heraus! Ich freue mich schon, ihn heute Abend im Gottesdienst wieder zu hören 🙂 Allerdings darf ich mich nicht zu stark ablenken lassen, schliesslich haben wir am Donnerstag für heute geprobt, das heisst, ich stehe im Chor auf der Bühne… Manche der Lieder sind in isländischer Sprache und daher für mich nicht ganz so eingängig, aber wir werden das schon hinkriegen 😉

Am Freitag war unser freier Tag diese Woche. Normalerweise ist er am Samstag, aber weil diese Woche das Grillfest war, hatten wir den freien Tag am Freitag. Passt, oder? 😉 Ich habe laaaaange ausgeschlafen und dann etwas Papierkram erledigt. Ja, stell dir vor, das muss ich leider auch in Island… War aber nicht so schlimm. Am Nachmittag haben wir uns geschlossen zum Coiffeur aufgemacht, um Lára moralisch zu unterstützen, die sich die Haare schneiden lassen wollte. Auch Láras beste Freundin Agnethe war dabei. Sie wohnt in Akureyri und kommt uns ab und zu besuchen. Lára wollte sich schon lange die Haare schneiden lassen, traute sich aber nie so richtig. Wir haben sie ermutigt, es auszuprobieren und sie ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden 🙂

Lára vorher…
… und nachher! 🙂

Der neue Haarschnitt wurde gebührend mit Glace gefeiert! 😀 Anschliessend besuchten wir das Schwimmbad, „heitturpottur“ (sprich: heyhtürpohtür, jaaa, da ist jeweils ein H vor dem T… Und zwar werden die gesprochen und verlängern nicht etwa die Vokale davor! Etwas, das nicht ganz einfach ist) genannt, in Akureyri. Man kann sich das wie ein Hallenbad vorstellen, einfach ohne Halle 😉 Der Boden ist fast überall gefliest oder betoniert, es hat verschiedene Becken für Schwimmer und Nichtschwimmer, Sitzbecken, Kinderschwimmbecken und Wasserrutschen. Und, ganz wichtig: Das Wasser ist warm, da es aus den heissen Quellen stammt. Die Becken haben verschiedene Temperaturen. Von 36°C bis 40°C in den warmen Sitzbecken, das Schwimmerbecken war eher kühl (ich würde schätzen so 25°C), ebenso das Becken wo man nach den Wasserrutschen landet. Dazu hatte es noch ein kaltes Becken, mit Wassertemperaturen um 4°C herum. Brrrrr… Dieses haben wir noch nicht ausprobiert. Aber Siggi, der Jugendleiter in der Heilsarmee sagt, dass es sehr gut für den Kreislauf sei. Mal schauen, ob ich mich traue.

Grillparty für die Nachbaren

Heute hatten wir eine Grillparty für die Nachbaren. Wir sollten um 12:00 in der Heilsarmee sein, um bei den Vorbereitungen zu helfen, hatten aber zwei verschiedene Zeiten auf unserem Plan. Daher gingen wir um 10:00 und waren zwei Stunden zu früh da… Nicht so schlimm. Ich habe die Zeit genutzt, um mit Mäti zu telefonieren und ein Strickmuster für meinen “Lopapeysa” (isländischer Wollpullover) auszuwählen. Jetzt weiss ich wenigestens, welchen ich stricken will 🙂
Um 12:00 kamen dann Herdís, Aron, Birna und Hannes und wir begannen mit den Vorbereitungen.

Vorbereiten für die Grillparty
Wir sind bereit für die Gäste!

    Die Heilsarmee war auch aussen geschmückt. In der Tür steht Aron, Herdís’ Mann

Für die Grillparty haben wir am Mittwoch und Donnerstag Flyer verteilt. Ich war zuerst etwas unsicher, wie ich mich den Leuten gegenüber verhalten soll, da ich kein isländisch spreche, aber das war ziemlich unbegründet. Die meisten sprechen englisch und ich habe noch ein paar neue Sätze gelernt. Hier eine kleine Kostprobe:
“Viltu blöðru?” -> “Willst du einen Ballon?”
“Já takk!” -> “Ja, gerne!”
“Hvita eða rauða?” -> “Weiss oder rot?”
Mit diesen einfachen Sätzen hat Drea Ballons an die Kinder verteilt. Es hat Spass gemacht!
Dazu habe ich noch gelernt, dass der Wunsch, den man in Island zu jemandem sagt, der niesst, aus dem Mittelalter stammt. Es war eine Pestepidemie auf der Insel und niessen war anscheinend eines der ersten Zeichen einer Ansteckung. Daher sagen die Isländer  “Guð hjálpi þér!” (“Gott helfe dir!”).
Alles in allem war es ein sehr gelungenes Fest! Es kamen viele Leute aus der Nachbarschaft, insgesamt waren ca. 70 Leute da. Darunter viele Kinder 🙂 Lustig fand ich, dass sie es “Grillparty” nennen, aber “nur” Hotdogs servieren 😉 Es waren typisch isländische Hotdogs, auf dem Grill gebraten, aber trotzdem fand ich es irgendwie witzig 😀

Aufräumen

Die Heilsarmee in Akureyri hat viel Platz, der jetzt hoffentlich umgenutzt werden soll. Ein Teil des Gebäudes war ein riesiger Abstellraum. Wir haben diesen geräumt und einen Transporter voll entsorgt. Einiges ging zu Hertex (Brocki in Island) und was sie behalten, wurde ordentlich in Regale und Kisten geräumt. Im Obergeschoss haben wir einen Raum, der als Dynamo-Raum fungiert. Wir dürfen diesen gestalten und für uns nutzen. Nun hatte es dort oben ein uuuuraltes Sofa und einen Schreibtisch, die wir nicht wollten. Den Schreibtisch hat Hannes gleich an Ort und Stelle auseinandergerissen (anders kann man das fast nicht ausdrücken, dieser Mann hat echt Kraft!) und dann entsorgt. Das Sofa haben wir auf kreative Weise zum Fenster raus, auf das Dach und von dort auf den Platz „befördert“ 😉

Viiiiiel Gerümpel…
Das kommt alles weg. Der Transporter war fast voll
Sieht schon ein bisschen besser aus
Das Dynamo-Team vor dem Transporter nachdem er wieder leer war (Foto Hannes)

Am selben Abend erlebten wir das erste Mal einen Jugendgruppenabend in Akureyri. Zuerst gingen wir in der Nachbarschaft von Haus zu Haus und verteilten Einladungen zu einer Grillparty am Samstag. Ich machte es nicht gerne, weil ich mich wie als Eindringling in die Privatsphäre dieser Leute fühlte. Aber ich glaube es war gut, dass wir es gemacht haben. Schliesslich wollen wir die Hotdogs nicht alle selber essen 😉
Danach haben wir noch Spiele gemacht und viel gelacht. Hannes hat eine Andacht in isländisch gehalten und ich habe quasi gar nichts verstanden. Mann! Ich möchte gerne diese Sprache sprechen, ich möchte mit den Leuten in ihrer Sprache kommunizieren können! Leider hat mir das bisschen isländisch, das ich bis jetzt gelernt habe, noch nicht sehr weit geholfen. Ich arbeite weiter daran 🙂

Spiele am Boden. Sogar die “älteren Männer” Hannes und Siggi haben mitgemacht 🙂

Das Haus

Schon kurz nach der Ankunft in unserem Zuhause war ich hin und weg! Es ist eher klein und alt, aber soooo super! Wir haben alle ein eigenes Zimmer, ein Badzimmer und eine Wohnküche. Im Gang steht ein Sofa, vis à vis davon hängt ein Fernseher an der Wand. Beim Eingang ist eine Art Garderobe und eine Waschmaschine. Das Haus ist einstöckig und hat wahnsinnig viel Charme und Charakter. Ich liebe es, hier zu wohnen!

Unser Haus von aussen. Es steht noch ziemlich viel “Gerümpel” vor dem Eingang, da die Eigentümer erst gerade das Gartenhaus verkauft haben. Das kommt aber noch weg.
Gartenbeete vorne rechts neben dem Haus mit Erdbeeren, Kartoffeln, Grünkohl, Rhabarbern und vielleicht noch anderen Pflanzen? Meine Gartenkenntisse sind sehr beschränkt…
Der Eingangsbereich. Unten links sieht man einen Teil der Waschmaschine
Es ist mehr eine Sofaecke als ein Wohnzimmer, aber wir fühlen uns wohl hier
Mein Zimmer
Danke viel mal für den Kalender!! Er hat einen Ehrenplatz in meinem Zimmer 🙂
Láras Zimmer. Sie hat ein riesiges Bild vom Matterhorn in ihrem Zimmer 😀
Dreas Zimmer, sie hat das kleinste.
Das Badzimmer
Der Essbereich mit grossem Tisch
Die Küche, wo Drea gerade am Werk ist
Wenn man zwischen Küche und Esstisch raus geht, kommt man auf einen Balkon. Wir haben sogar einen Grill!
Sicht vom Balkon auf das Baumhaus und den Garten. Die Treppe zum Baumhaus ist nicht für Erwachsene gedacht 😉
Da hat Ludwig es gerade geschafft, die kleine Schlüsselbox neben der Tür zu öffnen, nachdem wir alle mehrer Male probiert haben. Es wäre eigentlich ein gutes System, da wir momentan nur einen Schlüssel zum Haus haben. Aber manchmal spinnt der Schliessmechanismus der Schlüsselbox und wir schaffen es nur mit viiiiiielen Anläufen, sie zu öffnen. Das ist eher unpraktisch wenn es draussen regnet und man keine Jacke dabei hat, so wie ich am Dienstag…

Von Ludwigs Zimmer habe ich kein Foto, da sein Zimmer entweder in Dunkelheit oder im Chaos versinkt… Ich denke mir nur, er muss sich darin wohl fühlen, nicht ich 😉

Ankunft in Akureyri und erste Tage

Seit letztem Samstag, 1. September, sind wir nun im wunderschönen Akureyri! 🙂 Die Reise von Reykjavík nach Akureyri verlief problemlos. Glücklicherweise nahmen Birna (sprich Birdna) und Hannes, die Offiziere von Akureyri meinen Koffer mit. Sie kamen gerade zurück von einem Kongress in Chicago und konnten einen Koffer von uns mitnehmen. Trotzdem war der Platz in unserem Auto sehr beschränkt. Wir brachten mit Ach und Krach den Kofferraumdeckel zu und mussten trotzdem noch Gepäck zwischen den Beinen platzieren. Es ging, aber war nicht ideal. Jaaaaa, wir hatten viiiiel Gepäck…
Wir stoppten zweimal unterwegs. Einmal um uns etwas die Beine zu vertreten und einen Hügel mit Treppen hinaufzusteigen. Es ist eine Touristenattraktion und es war ein wenig komisch, einen Hügel hinaufzusteigen und nicht einem Weg zu folgen, sondern Treppen zu steigen. Aber von oben hatte man einen super Ausblick und es tat gut, sich etwas zu bewegen.

Holztreppen auf einen Hügel hinauf
Auf dem Hügel war es ziemlich windig (Foto Lára)

Das zweite Mal hielten wir nur kurz um die Toilette zu benutzen. Insgesamt waren wir ca. fünfeinhalb Stunden unterwegs. Oh, war das ein gutes Gefühl endlich aus dem Auto auszusteigen.

Im Auto (Foto Lára)

Am Samstag kauften wir noch Esswaren für die nächste Woche ein, packten aus (zumindest einige von uns 😉 ) und assen in der Heilsarmee Akureyri Abendessen mit den Offizieren Birna und Hannes und dem Jugendleiter Siggi. Es gab ungarische Gulaschsuppe und es tat unglaublich gut, mal wieder etwas einigermassen Gesundes zu mir zu nehmen. Nach dem Abendessen gingen wir ziemlich schnell ins Bett, da wir alle von der Reise noch müde waren.

Am Sonntag war unser Willkomm-Gottesdienst, bei dem wir uns (wieder einmal) vorstellten und sagten, warum wir uns für das Dynamo-Team beworben hatten. Ja, das ist eigentlich eine gute Frage, die es noch zu klären gibt: Warum bin ich eigentlich in diesem Team? Letzten November hatte ich den Eindruck, dass ich nach dem Jahr im MissionTeam in der Heilsarmee Biel ins Ausland gehen sollte. Ich wusste allerdings nicht wohin und auch nicht, was ich dann dort tun sollte. Irgendwie keimte die Idee in mir, in den Norden zu gehen. Zuerst dachte ich an Schweden oder Norwegen. Ich kontaktierte alle Personen in meinem Umfeld, die irgendwie einen Bezug zu diesen Ländern haben und fragte nach, ob es innerhalb der Heilsarmee wohl eine Möglichkeit gebe, zu reisen und zu arbeiten. Und das sicher für ein Jahr. Letzten Endes wurde mir das Dynamo-Team von mindestens zwei verschiedenen Leuten vorgeschlagen und ich informierte mich mal. Zuerst wollte ich nicht unbedingt, da ich zu alt dafür war. Letzten Endes habe ich mich aber dafür entschieden, mich dort zu bewerben und Jesus hat jede Tür und jedes Fenster aufgemacht! Das Geniale daran ist, dass ich seit mindestens 10 Jahren unbedingt mal nach Island reisen wollte und es bis jetzt einfach nicht geschafft hatte. Und jetzt kann ich diese wunderbare Insel ganz aus der Nähe kennenlernen und sogar da wohnen! Ist Gott nicht genial?! Ich bin 100% sicher, dass ich im Moment am richtigen Ort bin und ich freue mich auf alles, was er noch mit mir vor hat 🙂

Am Sonntagnachmittag haben uns ein paar Jugendliche der Jugendgruppe Akureyri mitgenommen und uns die Stadt gezeigt. Erla (sprich Erdla) und Ollý sind 21 und 20 Jahre alt und die beiden Brüder Ormur (sprich Ormür) und Ólafur (sprich Oulafür) sind 13 und 14 Jahre alt. Es war sehr lustig, mit ihnen unterwegs zu sein 😀

Die Kirche in Akureyri
Ausblick von der Kirche aus über den Fjord
Der Anfang eines Tunnels, der den Weg nach Reykjavík vereinfachen soll. Im Winter ist die Strasse manchmal unpassierbar, weil es so viel Schnee hat.
hinten: Ormur, Ludwig, Drea, Erla, Ólafur
vorne: Ollý, Lára
Glace geht immer 😉
Noch andere Leute rollen einfach so aus Spass einen Hügel hinunter 😀 Hier ist Erla am rollen, ich war bereits wieder oben 🙂
Drea hat eine neue Sonnenbrille
Die roten Ampeln in Akureyri sind sehr einladend
Spiel und Spass auf dem Spielplatz 😉
Das innere Kind in mir 😀

Am Montag lernten wir die Heilsarmee Akureyri etwas besser kennen. Hannes und Birna erzählten uns von den verschiedenen Programmen, die bereits laufen und von den Projekten, die am Start sind. Die Heilsarmee Akureyri hat einen Heimbund, einen offenen Kindertreff, einen Teensclub, eine Jugendgruppe, einen Gospelchor, ein Unihockeyteam, ein Strickclub und viiiiiele Ideen! Ich werde mich hier sehr wohl fühlen. Es ist zwar ein kleines Korps (zwischen 10-15 Gottesdienstbesucher an einem Morgengottesdienst und zwischen 25-30 Besucher an einem Abendgottesdienst), aber die Mitarbeiter und freiwilligen Helfer haben alle ein grosses Herz für die Menschen in Akureyri. Es nehmen viele Leute von ausserhalb der Heilsarmee an den Programmen teil, was zu einer guten Mischung führt.
Am Nachmittag besuchten wir die isländische Brocki (Hertex) in Akureyri und registrierten uns im „Haus der Bürokratie“. Jetzt sind wir offizielle Bewohner von Akureyri! *Juhuuu* 🙂

Die isländische Brocki heisst Hertex
Dynamo von hinten, nachdem wir uns registriert hatten

Das Essen hier ist sehr gut, bis jetzt habe ich nur gut gegessen 🙂 Wir kochen jetzt meistens selber und Drea hat drei Sommer lang in einer Restaurantküche als Koch gearbeitet. Sie kocht super! Lára und Ludwig sind unsere „Lehrlinge“. Lára kocht jeweils mit mir und Ludwig mit Drea.

Am Dienstag hatten wir unsere erste isländisch-Lektion. Es ist eine schwierige Sprache, aber ich war noch nie für etwa so intrinsisch motiviert, wie jetzt um isländisch zu lernen! Ich will mit den Menschen hier kommunizieren können!
Den Dienstagnachmittag habe ich mit Jogging verbracht. Endlich wieder mal raus in die Natur und mich bewegen. Es tat gut und war sehr erfrischend! Nur spüre ich jetzt den Muskelkater in den Beinen und im Rücken… Am Abend nahmen wir am Strickclub teil. Ich habe mein angefangenes Jäggli mitgebracht und alle waren erstaunt darüber, wie fein die Wolle ist. Mein nächstes Projekt ist ein „Lopapeysa“, ein isländischer Wollpullover. Bin gespannt, wie lange ich dafür brauche 🙂