Lítil jólin und Glitter-Glimmer-Weihnachtskonzert

Das “kleine Weihnachtsfest” (“lítil jólin”) von Hertex und unser Weihnachtsgeschenk in ein paar Bildern mit norwegischen Untertiteln zusammengefasst (Danke Drea!):

Das erste Bild ist einer der 13 (oder 14? Ich bin nicht mehr sicher…) Weihnachtsfiguren der Isländer. Er ist der Vater des Samichlaus. Die Eltern des Samichlaus fangen, kochen und essen Kinder… Naja, es gibt schönere Weihnachtsgeschichten.

Heute Abend werden wir den letzten Abendgottesdienst im 2018 feiern. Zusammen mit Herdís und Aron werden wir den Lobpreis gestalten 🙂 Ich hoffe, dass wir nach unserer Woche in Reykjavík noch ein paar Leute begrüssen können, bevor wir in knapp zwei Wochen nach Hause fliegen. Ja, schon bald sehe ich dich vielleicht in Persona wieder 😀 Ich freue mich auf jeden Fall auf viele Begegnungen mit lieben Menschen!

Zurück im Winterwunderland!

Ja, Akureyri sieht immer noch aus wie ein Winterwunderland 🙂 Obwohl der Schnee schon ein wenig geschmolzen ist. Es sieht immer noch super aus!

Der Flug von Reykjavík nach Akureyri war ziemlich turbulent… Er wurde zweimal verschoben und schliesslich waren wir ein paar Minuten zu spät am Heimbundweihnachtsfest. Trotzdem war es schön und gemütlich 🙂

Heute geht es weiter mit feiern 🙂 Zuerst in Hertex und danach geniessen Drea, Lára und ich unser Weihnachtsgeschenk: Ein Weihnachtskonzert mit dem Namen “Norðurljósin” (Das Nordlicht). Ich freue mich darauf 😀 Die Weihnachtszeit ist manchmal anstrengend, aber sie hat auch ihre wunderschönen Seiten 🙂

Schnee im Advent

Ja, ich weiss, es ist noch nicht Advent 😉 Aber es fühlt sich hier bereits so an. Warum? Ganz einfach: Heute habe ich ein Päckli von meinem Mami erhalten 🙂 Der Inhalt: Ein Adventskalender für das ganze Dynamo-Team!! 😀 Wir freuen uns sehr und danken von Herzen!!

Adventskalenderpäckli
Viiiiele kleine Päckli 🙂

In den letzten Tagen war es hier in Akureyri eisig kalt und die Luft war feucht. Es hatte glitzernde Eiskristalle überall 🙂 Aber kein Schnee. Der Schnee kam gestern. Und wie er kam! Mit Tosen und Toben! Wir haben zurzeit einen ausgewachsenen Schneesturm, weshalb heute keine Flugzeuge und keine Überlandbusse verkehren. Sogar in der Stadt liegt der Schnee auf dem Trottoir so hoch, dass das Gehen sehr anstrengend ist. Daher sind wir auf die Strasse ausgwichen, da muss man allerdings aufpassen nicht überfahren zu werden… Naja, wir waren heute einmal draussen, das reicht für den Rest des Tages 😉 Ab morgen sollte sich das Wetter etwas beruhigen. Aber man weiss nie so genau in Island. Das Wetter hier ist eine unentschlossene Diva, die sich immer wieder umentscheidet 😉

Zu meinem Zimmerfenster hinaus fotografiert. Das Fenster ist über und über mit Schnee bedeckt, genau so wie das Nachbarhaus 😉

Es weihnachtet sehr!

Ja, Weihnachten! Dieses Fest wird in Island seeeeehr ausgiebig gefeiert. Nicht nur im Dezember, nein, alles beginnt schon Anfang November. Herdís’ Theorie dafür, dass die Isländer Weihnachten sehr ernst nehmen, ist, dass es ein langer, kalter und dunkler Winter ist. Die Isländer brauchen Weihnachten, um den Winter zu überstehen.

Gleichzeitig steigt aber in dieser Zeit die Suizidrate extrem an… Viele Familien werden an schwierige Ereignisse erinnert und Schmerz und Scham, schwelende Konflikte und Unversöhnlichkeit überschatten vielerorts diese festliche Zeit. Und gerade da wollen wir präsent sein! Wir wollen für Menschen da sein, die einsam, traurig, frustriert, bitter und wütend sind. Es ist nicht immer einfach, aber gerade diese Menschen brauchen die Liebe Gottes besonders.

Aber auch das Gegenteil ist natürlich der Fall. Es gibt viele Menschen, die diese Zeit sehr geniessen und mit ihnen wollen wir feiern 🙂 Ja, es ist diese Balance, die es ausmacht: “Mit den Traurigen weinen und mit den fröhlichen feiern.”

Akureyri sieht auf jeden Fall ziemlich festlich aus! Wie eingangs erwähnt, sind die Weihnachtsbeleuchtungen hier sehr früh und üüüüüüüüüberall! Es gibt sie von hübsch über extravagant bis kopfschmerzverursachend… Aber wie bei so Vielem gilt auch hier: Es ist Geschmackssache. Ein paar Kostproben:

Die Hauptstrasse in Akureyri
Viele farbige Lichter
Diese Kreation bereitet mir Kopfschmerzen…

Auch unser Haus hat eine Ladung Weihnachtsbeleuchtung abbekommen. Es sieht jetzt in etwa so aus:

Unser Mini-Weihnachtsbaum
Stern am Küchenfenster
Das Gästezimmer

Ich hoffe sehr, dass die Weihnachtszeit für viele Menschen besinnlich und festlich ist. Und ich wünsche mir, dass wir uns wieder einmal in Erinnerung rufen, warum wir dieses Fest überhaupt feiern. Das grösste Geschenk, dass je gemacht werden konnte ist an Weihnachten Realität geworden: Gott kommt als kleines Kind in unsere Welt, um als Mensch unter uns zu leben. Er hat alles für uns aufgegeben! Was bist du bereit für ihn aufzugeben?

Fairtrade-Gottesdienst

So, nun, da ich die Bilder zu unserem Fairtrade-Gottesdienst habe, kann ich dir davon erzählen 🙂 Es war ein gelungener Gottesdienst “auf die andere Art” mit Modeschau und kurzen Videos, aber auch einer Botschaft, die mir sehr am Herzen liegt. Da ich eine Leidenschaft für Fairtrade und soziale Gerechtigkeit habe, war ich hauptverantwortlich für diesen Anlass. Ich will mit meinem Lebensstil so wenig Menschen verletzen, wie irgend möglich. Das schliesst auch mein Kaufverhalten mit ein. Und genau darum ging es letzten Sonntag.

Im ersten Teil ging es darum, vorzustellen, was Fairtrade überhaupt ist. Wir haben ein Spiel gespielt und ich habe von die verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt, die wir heute haben. Wir können fair produzierte Waren kaufen, wir können, vor allem Kleider aber auch andere Gegenstände, zu guten Konditionen gebraucht kaufen und wir haben auch die Möglichkeit lokal produzierte Erzeugnisse einzukaufen.

Alles wurde von Herdís ins Isländische übersetzt. (Foto Íris)

Aufgelockert wurde das Ganze mit einer Modeschau mit Kleidern aus der Hertex (Brocki) in Akureyri.

Unsere Hertex-Models (v.r.n.l.): Erla, Ollý, Aron und Lára. Weiter links: Drea, die für die Modeschauf verantwortlich war (Foto Íris)
Lára in ihrem ersten Outfit (Foto Íris)

Der Hauptteil drehte sich um die Frage “Warum?”. Warum kümmert es uns überhaupt, wie es Menschen in anderen Teilen der Welt geht? Warum will ich auf mein Kaufverhalten achten und einen Unterschied machen? Die Antwort ist: Gottes Liebe. Diese Liebe, die ich erfahren habe und die alle Menschen erfahren sollen. Jesus interessiert sich für jeden einzelnen Menschen auf diesem Planeten. Es ist ihm nicht egal, wie wir miteinander umgehen. Und sei dies mit Menschen, die wir kennen oder mit Fremden. Die Bibel ist sehr klar, wenn es um den Umgang von uns Menschen miteinander geht: “Du aber tritt für die Leute ein, die sich selbst nicht verteidigen können! Schütze das Recht der Hilflosen! Sprich für sie und regiere gerecht! Hilf den Armen und Unterdrückten!” Sprüche 31,8-9
Wir haben eine Verantwortung und diese sollen wir auch wahrnehmen. Nein, es ist kein Tropfen auf den heissen Stein, wenn du dich heute entscheidest, über dein Kaufverhalten nachzudenken. Ja, es macht einen Unterschied! Denk darüber nach.

“Meet my country” oder die verschiedenen Nationalitäten

Wie du sicher bereits weisst, sind wir ein sehr diverses Team. Unser Dynamo-Team bestand aus vier verschiedenen Nationalitäten. Und wenn ich schreibe “bestand” ist das kein grammatischer Fehler sondern Absicht. Ludwig hat unser Team aus personellen Gründen verlassen und ist heute nach Schweden zurückgereist. Wir sind jetzt also “nur” noch drei Frauen. Aber du kennst sicher den Ausdruck “Frauen Power”! 😉 Wir sind immer noch ein vollwertiges Team und haben Schlagkraft! 😀

Nun wollte ich aber noch etwas über die verschiedenen “meet my country”-Tage erzählen. Ludwigs wäre nächsten Samstag gewesen, daher haben wir keinen über Schweden erlebt. Aber die Restlichen werde ich hier kurz zusammenfassen.

Der Erste war Láras über Island (siehe Artikel vom 2.10.18 “Hertex, lambalæri und innibandi”). Ende Oktober hatten wir Dreas Tag über Norwegen. Hier ein paar Bilder:

Fårikål (sprich: Forikol) aus Weisskohl und Lammfleisch mit Kartoffeln. Sieht etwas bleich aus, ist aber sehr lecker!
Zum Dessert gab es “Dronning Maudes Pudding” zu deutsch: Königin Maudes Pudding. Dieses Dessert wurde extra für Königin Maude erfunden

Mein Tag, um die Schweiz vorzustellen war letzten Samstag. Da ich Vollgas geben wollte und meine Teamkollegen die ganze Ladung Schweiz abbekommen sollten, habe ich nicht nur schweizerisches Essen gekocht (Röschti, Zürigschnätzlets und zum Dessert Nidlechueche), aber auch das Haus dekoriert und den ganzen Nachmittag/Abend “Oesch’s die Dritten” abgespielt 😉 Ich will mich hier nicht mit fremden Federn schmücken, daher ein dickes DANKE an mein Mami, das mir in zahllosen Päckli immer noch mehr schweizerische Sachen hat zukommen lassen! Und auch einen grossen Dank an Drea, die das Haus geschmückt hat, während ich dem Essen noch den letzten Schliff gegeben habe. Das sah dann insgesamt etwa so aus:

Fast fertig! (Foto Drea)
Kleine Dekoration 🙂 (Foto Drea)
Auch der Tisch war patriotisch geschmückt (Foto Drea)

Ein klein wenig Melancholie

Vor zwei Wochen hat mich Hannes gefragt, ob ich Heimweh habe. Ich habe verneint und er hat nachgehakt: “Noch nie, seit du hier bist?” Ich habe wieder verneint. Nein, Heimweh habe ich tatsächlich keines. Aber ein bisschen melancholisch werde ich manchmal schon, wenn ich an meine Lieben zu Hause denke. Es ist nicht so, dass ich nach Hause möchte, vielmehr hätte ich gerne alle meine Leute hier 😉 Ja, die moderne Technik ermöglicht es mir, in Kontakt zu bleiben und dich auf dem Laufenden zu halten. Aber es ist doch nicht dasselbe, wie wenn du persönlich dabei wärst und wir die gleichen Erinnerungen teilen könnten. Das ist es, was mich ein wenig melancholisch stimmt.

Ich glaube, jeder Mensch, der einmal längere Zeit von Freunden und Familie getrennt gelebt hat, kennt diese Gefühle. Bei mir war es nach ca. 2 Monaten das erste Mal soweit. Ich stellte mir viele Fragen: Was mache ich hier? Warum bin ich überhaupt so weit weg? Was hat mein Aufenthalt für einen Sinn? Werde ich mich hier jemals komplett zu Hause fühlen? Wer versteht mich? Kann ich mich integrieren? Wann werde ich den Humor und die  Kulturunterschiede verstanden haben? Wie kann ich der Isolation entgegenwirken?

Einiges davon hat sich wieder etwas gelegt. Ich werde mich wohl immer etwas fremd fühlen, aber das ist in Ordnung. Ich brauche nicht total mit Island zu verschmelzen. In meinem Inneren werde ich immer Schweizerin bleiben. Und das Wichtigste: Ich weiss, warum ich hier bin. Ich weiss, dass Gott mich hier haben will und er macht keine Fehler. Ich bin hier um zu lernen und zu lehren, um Leben zu teilen und Gottes Liebe zu verschenken. Das ist mein Auftrag, das ist der Grund, warum ich hier bin. Ich fühle mich nach wie vor sehr wohl hier und ich liebe Island immer noch 🙂 Aber es ist ehrlicher, wenn ich auch die melancholischen Gedanken mit dir teile.

Wie Geburtstag und Weihnachten an einem Tag

Der Titel klingt vielversprechend! 🙂 Aber es handelt sich nicht um ein Erlebnis meinerseits. Heute ist tatsächlich ein Geburtstag! Und zwar Ludwigs 🙂 Wir haben ihn heute Morgen gebührend empfangen! Wir hatten eine geplante Brunch-Sitzung als Team und so haben wir Mädels die Gelegenheit beim Schopf gepackt, sind aus dem Haus geschlichen, als er noch geschlafen hat und haben ihm in der Heilsarmee eine kleine Überraschung bereitet 😀

(Foto Herdís)

Das andere Ereignis war eigentlich gestern. Drea hat gestern die kleine Schatzsuche für Aron organisiert, damit er seinen Schal finden kann. Er ist nicht ein Mann der grossen Worte, aber das Gesicht, als er den Schal entdeckt hat, sagt mehr als tausend Worte. Heute hatte er immer noch so grosse Freude am Schal, dass er Herdís und sich selber damit zusammengebunden hat 😀 Und sieh selbst, sieht er nicht aus, als wäre gerade sein Geburtstag und Weihnachten zugleich??

(Foto Herdís)

Der Schnee ist übrigens wieder geschmolzen… Aber er kommt garantiert wieder 😉

Isländische Adressen

Es gibt eine kleine Änderung in der isländischen Adresse: Ich habe festgestellt, dass die Isländer auch Strassenbezeichnungen beugen. Das heisst, in der Adresse wird der Name des Wegs oder der Strasse im 3. Fall gebeugt, was im Deutschen der Dativ wäre. Der Dativ von “vegur” was auf deutsch “Weg” bedeutet, ist “vegi”. Meine Adresse in Island lautet also ganz korrekt:

Eyrarvegi 37

Aber dies ist ein Detail 🙂 Bis jetzt ist alle Post angekommen 😀

Werdet wie die Kinder

Wer mich kennt, weiss, dass mir dies oft nicht schwerfällt 😉 Hier ein paar kleine Kostproben aus der letzten Woche:

Wir haben mit den Kindern im opið hús Slimey gemacht. Wer hatte wohl mehr Spass daran, die Kinder oder die Leiter? 😉

Da Hannes und Birna von Montag bis Freitag in Norwegen waren, haben wir kurzerhand ihre Velos “geliehen”. Sie sind immer noch in unserem Haus und werden anscheinend nicht vermisst 😉 Es ist sooooo viel praktischer für den Wocheneinkauf!

Als Witz hat Aron einmal gesagt, er hätte gerne einen 4m langen Schal, wie in der Fernsehserie “Dr. Who”. Drea hat ihn beim Wort genommen und in den vergangenen Wochen diesen Schal gestrickt:

Sie hat ausserdem eine Schatzsuche für ihn gemacht, um den Schal im Heilsarmee-Gebäude zu finden. Ich freue mich darauf, sein Gesicht zu sehen, wenn er den Schal entdeckt 😀

Am Donnerstag war ich an einem Konzert von lokalen Musikern. Das hat echt Spass gemacht! Die Musik war ein Gemisch aus verschiedenen Stilrichtungen, mal nur ein Künstler mit Gitarre, mal ganze Bands. Es hat echt Spass gemacht!

Die Bühne, eingerichtet wie ein Wohnzimmer 🙂

Und dann noch die neueste Neuigkeit: Es hat das erste Mal richtig geschneit 😀 Ich habe riiiiesig Freude!

Unser Garten mit Baumhaus im Schnee
Zu meinem Zimmerfenster raus sieht es so aus 🙂

Ludwig hat heute den Weg zu unserem Haus für den Briefträger freigeschaufelt. Ganz eingeschneit und von der Zivilisation abgeschnitten sind wir also noch nicht 😉