Was wir hier eigentlich arbeiten

Bis jetzt sind meine Blogartikel von vielen Ausflügen und Freizeitbeschäftigungen geprägt gewesen. Aber das ist natürlich nicht unser ganzes Leben hier 😉 Tatsächlich arbeiten wir zwischendurch auch!

Heute möchte ich dir etwas mehr über die Lebensmittelabgabe und Stedet Harstad berichten. Für Informationen über die anderen Aktivitäten und Programme musst du dich noch etwas gedulden.

Jede zweite Woche haben wir dienstags Lebensmittelausgabe. Die Vorbereitungen für diese starten aber bereits am Montag der jeweiligen Woche. Dann gehen Freiwillige zu lokalen Lebensmittelläden und holen Früchte und Gemüse ab, das nicht mehr verkauft werden kann. Wir sortieren und werfen nicht mehr essbare Lebensmittel weg. Der Rest wird teilweise portioniert, so dass es für die Helfer am Dienstag einfacher ist.

Die “Auslegeordnung” mit Früchten und Gemüse
Per ist einer der Freiwilligen, der jeweils schon am Montag hilft. Im Hintergrund Siggi voller Enthusiasmus 😀

Am Dienstagmorgen kommt ein anderer Fahrer, der bei der lokalen Milchproduktefabrik und in den Lebensmittelläden Fleischwaren, Käse, Milchprodukte, Fertigmahlzeiten und andere Lebensmittel abholt, die nicht mehr verkauft werden können. Haben wir sehr viel Essen, frieren wir gewisse Produkte ein. Wir haben einen grossen Gefrierraum in der Garage, was ein echter Segen ist, da wir manchmal sehr grosse Mengen an gleichem erhalten.

Nach der Anlieferung der Lebensmittel kommen dann jeweils ca. zehn freiwillige Helfer, um die Lebensmitteltaschen zu füllen. Wir bereiten zwischen 50 und 60 Plastiksäcke vor. Diese sind in vier Kategorien eingeteilt: Familien mit und ohne Schweinefleisch und Alleinstehende mit und ohne Schweinefleisch.

Wenn der grösste Teil der Packaktion beendet ist, gibt es eine Pause mit belegten Broten, Kaffee und Tee. Auch eine kurze Andacht und Gebet ist in dieser Pause enthalten. Nicht alle freiwilligen Helfer gehören einer Gemeinde an, aber alle können sich mit den Werten der Heilsarmee identifizieren. Es ist eine tolle Gruppe von Freiwilligen, die sehr engagiert und sehr durchmischt ist! Von jungen Asylsuchenden bis zu lokalen Politikern 😀

Die Leute, welche eine Lebensmitteltasche abholen kommen, dürfen neu nun wieder hereinkommen. Wir richten also nach der Pause den Saal um und stellen Tische und Stühle auf, so dass die Besucher sitzen und eine Tasse Kaffee trinken können. Allerdings müssen wir dabei die Abstandsregel von einem Meter einhalten. Meistens kommen aber nicht viele Leute auf einmal, so dass es bis jetzt noch kein Problem war.

An den Dienstagen mit Lebensmittelabgabe geht es danach ruckzuck weiter mit Fussballtraining!

Dienstagnachmittag trainiert das Gatefotballteam (Strassenfussballteam) und wir wurden dazu eingeladen. Siggi und ich trainieren regelmässig mit und kommen dabei ziemlich ins Schwitzen! Die Leute sind extrem freundlich und nahmen uns von Anfang an auf. Das Strassenfussballteam ist Teil von “Stedet” (sprich “S-tede”, zu deutsch “der Ort”) einem Projekt des Sozialwerks der Heilsarmee. Dieses richtet sich an Menschen, die eine schwierige Vergangenheit haben und einen Ort suchen, an dem sie einfach sein können. Viele der Besucher haben Drogen- und/oder Alkoholprobleme. Stedet ist ein konsumfreier Ort, und grundsätzlich wird jeder und jede freundlich aufgenommen.

“Strassenfussball – Mehr als nur Fussball”
Siggi macht sich fürs Training bereit 😀
Nicht immer nur seröis 😉

Stedet hat auch noch andere Aktivitäten wie Gesprächsgruppen, Einzelgespräche, eine Velogruppe und gemeinsame Mahlzeiten. Leider ist durch den Coronavirus alles etwas komplizierter geworden. Die Räumlichkeiten, in welchen Stedet im Moment noch logiert, ist die alte Offizierswohnung und für diese Aktivitäten nicht optimal… Zu den gemeinsamen Mahlzeiten können z.B. nur jeweils 12 Personen kommen und sie müssen sich vorher anmelden. Das ist für manche der Besucher von Stedet eine Herausforderung. Auch ist das Café, das vorher jeden Tag geöffnet hatte, wo man einfach vorbeikommen, Kaffee trinken und Gemeinschaft pflegen konnte, immer noch nicht offiziell wieder offen.

Marianne und Geir sind zu 100% und 40% für Stedet angestellt. Ausserdem beschäftigt Stedet auch den Gatefotballtrainer Arnt, der viel mehr als nur Trainer ist! Es ist ein super Team, sehr freundlich, liebevoll und motiviert. Wir probieren so eng wie möglich mit ihnen zusammenzuarbeiten und sind auch in die Aktivitäten von Stedet involviert.

Stedet war auch am “Welttag für psychische Gesundheit” beteiligt. Die Verantwortlichen haben für diesen Anlass den Saal der Heilsarmee gemietet

Sodala, nun weisst du ein bisschen mehr über unsere Arbeit. Natürlich ist das noch lange nicht alles, was wir machen, aber wollte ich alles in diesem Artikel beschreiben, würde er zu lang werden. Somit wirst du ein andermal von unseren anderen Arbeiten hören 🙂 Aber falls du Fragen hast, bist du herzlich eingeladen, einen Kommentar zu hinterlassen! Ich würde mich darüber freuen und beantworte ihn auch 🙂

PS: Das Beitragsbild habe ich von der Facebookseite von Stedet geklaut: https://www.facebook.com/StedetHarstad/

PPS: Ich habe noch mehr Fotos von unserem Ausflug auf den Gangsåstoppen gefunden 🙂 Du kannst sie beim Artikel von letzter Woche anschauen

Herbst, Herbst, Herbst

Im Moment sind wir mit wunderschönem Herbstwetter gesegnet 😀 Daher waren wir auch ziemlich viel draussen 🙂 Letzten Samstag bin ich mit Susann, einer Frau aus dem Korps, auf den Keipen gewandert (sprich “cheipen” mit einem weichen hochdeutschen “ch” wie in “nicht”).

Obwohl das Wetter dann noch nicht so überragend genial war wie jetzt, hatten wir grosses Glück und entgingen dem Regen. Und wir haben auf dem Gipfel eine Adlerfamilie beobachten können! Hier ein paar Bilder von diesem Ausflug:

Die kleinen Birken erinnern ein wenig an Island
Letzte Woche hatten wir einen gewaltigen Sturm, der diesen Baum entzwei gebrochen hat
Die gegenüberliegenden Berge mit einem schwachen Regenbogen
Fast ein bisschen wie eine Märchenlandschaft
Unterwegs zum Keipen
Susann
Ich auf dem Grat
Die Aussicht vom Grat
Diese Felsnase ist der eigentliche Keipen
Aussicht vom Picknickplatz
Ein majestätischer Adler
Unterwegs nach unten

Diese Woche haben Janne, Siggi und ich einen kleinen Ausflug auf die Halbinsel hier im Fjord gemacht. wir sehen diese Halbinsel von unserem Haus aus und dachten, dass es sicher toll ist dort oben. Es war auch wunderschön! Wenn auch der Auf- und Abstieg ziemlich matschig war, da es vorher ziemlich lange jeden Tag geregnet hat. Hier ein paar Fotos von unserem Spaziergang auf den Gangåstoppen:

Gangåstoppen
Janne und ich
Und hier noch mit Siggi 😀
Aussicht vom Gangåstoppen
Die Aussicht geniessen 🙂
Mehr Aussicht
Und noch meeeeehr Aussicht
Bei wunderschönem Sonnenschein

Zu guter Letzt haben wir gestern nach einem wunderschönen Tag Nordlichter gesehen! Leider sind sie mit der Kamera schwierig einzufangen, daher nur ein paar Bilder, die stark bearbeitet sind.

Wunderschönes Wetter gestern!
Nordlichter 1
Nordlichter 2
Nordlichter 3

Nun habe ich dir schon wieder nichts von unserem Alltag und von Stedet erzählt… Aber keine Angst, das Wetter wird hier garantiert noch schlechter, dann finde ich sicher Zeit dazu 😉

Ein Samstag

Unser Wochenablauf ist immer noch nicht so regelmässig, daher werde ich dir mehr darüber berichten, wenn er etwas stetiger ist. Samstag ist aber unser aller freier Tag und da heute das Wetter einigermassen freundlich war, haben wir beschlossen, einen Spaziergang nach Trondenes zu machen. Siggi und ich waren schon mal mit dem Auto dort, aber jetzt sind wir alles zu Fuss gegangen.

Natürlich will ich dir die Bilder von unterwegs nicht vorenthalten, auch wenn du die Kirche von Trondenes schon gesehen hast 🙂

Siggi, Janne und ich unterwegs nach Trondenes
Wunderschöne Aussicht
Von diesen einsamen Stühlen gibt es ganz viele. Wofür sie wohl gut sind?
Die Berge erinnern an Island
Die Kirche von Trondenes
Und die Kirche von der anderen Seite, mit Harstad im Hintergrund
Viiiiele Himbeerstauden! Wir fanden aber nur noch einzelne Beeren daran. Die Himbeersaison ist hier vorüber

Vor ein paar Tagen habe ich angefangen die “krøkebær”, welche ich gesammelt habe, zu Saft zu verarbeiten. Heute Abend habe ich diesen nun fertiggestellt. Ich finde, der Saft hat eine schöne Farbe und es sieht fast ein bisschen wie Kunst aus 😉 Allerdings haben wir den Kaffeefilter nach einer Stunde tröpfeln dann durch ein Teesieb ersetzt. Ging viiiiel schneller 😀

Die ganze Einrichtung, um den Saft abzuseihen
Muster und Farbe gefallen mir 😀

Zusätzlich haben wir heute unsere Hausaufgaben vom Norwegischkurs erledigt (ja, ich fühle mich echt in die Schulzeit zurückversetzt) und Regenbogen bestaunt 🙂 Es gibt hier oft Regenbogen, was ich super finde!

Regenbogen über Harstad, vom Wohnzimmerfenster aus fotografiert

Das war unser Samstag. Ich hoffe, ich habe nächste Woche ein bisschen mehr Zeit, um über “Stedet” und unsere Arbeit hier zu berichten.

Siggi schickt ein liebes “hallo” an alle Leser 🙂 Bis bald!

Es herbstelet

Gestern hatte ich endlich Zeit den Wald hinter unserem Haus ein wenig zu erkunden. Die vielen verzweigten Waldwege sind schmal und eigentlich nur Trampelpfade. Aber es ist sehr schön! Man sieht an der langsamen Verfärbung der Blätter an den Bäumen, dass der Herbst Einzug hält. Auch die Tage werden immer kürzer und zwar viel schneller als in der Schweiz. Aber im Moment haben wir noch viel Tageslicht und wunderschönes Wetter!

Die Aussicht von meinem Spaziergang unterwegs
Die Herbstfarben kommen mehr und mehr
Die Birken sind von den ersten Bäumen, deren Blätter sich verfärben

Heute Nachmittag haben wir mit dem Korps einen Spaziergang im “Folkeparken” (Volkspark) gemacht. Es waren vor allem ältere Leute dabei und einige, die nicht mehr so gut auf den Beinen sind. Daher war das Tempo langsam. Wir hielten nach ungefähr zehn Minuten spazieren und machten ein Feuer.

Unser Brätliplatz
Und auf die andere Seite sieht es so aus 🙂
Ja, auch Harstad hat eine Skisprungschanze

Danach spazierten wir weiter bis zu einem der kleinen Seen, genossen die Aussicht dort und spazierten danach zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz.

An dem kleinen, aber wunderschönen See
Enten badeten vergnügt

(Noch) kein Alltag

Soweit, so gut. Wir sind in Harstad angekommen und haben uns ein bisschen eingelebt. Trotzdem ist es immer noch ziemlich chaotisch und wir haben noch keinen wirklichen Wochenablauf. Es gibt gewisse Aktivitäten und Programme, die regelmässig stattfinden, aber es gibt auch noch ganz viel, das wir noch nicht wissen.

Jede zweite Woche haben wir am Dienstag Lebensmittelabgabe. Dies ist ziemlich zeitintensiv, da wir die Lebensmittel selber abholen müssen. Dies geschieht zum Teil bereits am jeweiligen Montag. Die Lebensmittelabgabe an sich ist nicht sehr stressig, da wir viele freiwillige Helfer haben. Trotzdem sind es auch da ca. fünf Stunden, die wir “nur” mit der Lebensmittelabgabe verbringen. Aber gerade weil wir so viele Freiwillige haben, werden wir uns in Zukunft wahrscheinlich aufteilen und nicht mehr alle jedes Mal dabei sein.

Was hier in Harstad für uns alle sehr speziell ist: Der Gottesdienst am Sonntagmorgen ist keine Tradition. Die Leute von der Heilsarmee hier sind sich überhaupt nicht gewohnt sonntagmorgens einen Gottesdienst zu haben! Sie haben nur jede zweite Woche einen Gottesdienst am Sonntag und der findet abends um 18:00 Uhr statt…

Dafür haben sie jede Woche eine Art Gottesdienst am Donnerstagabend. Dieser ist auch speziell, da nach der Hälfte des Gottesdienstes eine Pause eingelegt wird, in der “kveldsmat” (sprich “kwelsmat”, übersetzt “Abendessen” aber nicht warm sondern eher nur Sandwiches und Kaffee) serviert wird. Dieser Gottesdienst ist normalerweise besser besucht als derjenige am Sonntag.

Ja, wir lernen das Korps, die Leute, ihre Gewohnheiten und Vorlieben kennen. Das braucht Zeit und Siggi und ich sind ja erst eine Woche hier. Trotzdem fühlt es sich viel länger an.

Heute Nachmittag wollten wir das Strassenfussballteam besuchen, hatten aber leider falsche Informationen über den Trainningsort und fanden sie erst, als sie gerade fertig mit trainieren waren. Dafür haben wir einen historischen Platz besucht, an dem die älteste Kirche der Umgebung steht. Sie wurde im Mittelalter gebaut. Trondenes heisst die Halbinsel und war der erste Ort in dieser Region, der von den Wikingern besiedelt wurde. Es gibt ein Mittelaltermuseum dort, das spannend aussieht. Die begrenzte Zeit unseres Aufenthaltes hat es uns leider nicht möglich gemacht, es zu besuchen.

Die Kirche von Trondenes
Die Kirche noch etwas näher
Das Mittelaltermuseum

Es ist wunderschön dort, mit Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge. Das gute Wetter trägt natürlich auch zur Anziehungskraft dieses Ortes bei. Für mehr Informationen über die Kirche:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kirche_von_Trondenes

Aussicht zwischen den Bäumen und der Kirche hindurch
Soooo schöööön!
Aussicht über den Parkplatz hinaus

Trondenes hat aber auch eine traurige Geschichte: Im zweiten Weltkrieg wurden dort sowjetische Kriegsgefangene in einem Arbeitslager misshandelt und viele starben.

Das Denkmal, das die befreiten Kriegsgefangenen selbst errichtet haben
Informationstafel beim Denkmal

Wir werden sicher mal die Gelegenheit haben, das Mittelaltermuseum und die Umgebung von Trondenes zu besuchen. Die Halbinsel ist wunderschön! Ansonsten sind wir im Moment ziemlich damit beschäftigt, einen Rhythmus zu finden und norwegisch zu lernen 🙂

Das Strassenfussballteam ist übrigens sehr motiviert! Sie trainieren zweimal in der Woche. Wir wollen auf jeden Fall so oft wie möglich dabei sein, eventuell mittrainieren oder einfach mit den Leuten reden. Strassenfussball (norwegisch “gatefotball” sprich “gatefutball”) ist Teil eines Programms der Heilsarmee das “Stedet” (sprich “stede” = der Ort) heisst. Zu Stedet werde ich dir in einem der nächsten Artikel mehr schreiben.

Endlich zu Hause

Wir sind am Montag nun endlich in Harstad, unserem Zuhause, angekommen. Die Umgebung und das Haus sind wunderschön und wir haben uns bereits ein bisschen eingelebt. Noch sind unsere sieben Sachen (Koffer) nicht angekommen, aber wir haben, was wir brauchen.

Wir wohnen in einem grossen Haus mit Janne, der Offizierin hier in Harstad. Es ist sozusagen eine Arbeits- und Wohngemeinschaft 😉 Hier ein paar Fotos vom Haus:

Das Wohnzimmer im 1. Stock
Es ist riesig!
Die Küche ist auch ziemlich gross und dank Janne gut eingerichtet 😀
Und die Aussicht erst! 😀

Natürlich hat diese Aussicht auch ihren Preis: Die Strasse zum Haus ist lang und sehr steil. Glücklicherweise gibt es für den Winter noch eine weniger steile, aber noch längere Variante. Zumindest fürs Auto spielt die Distanz nicht so eine grosse Rolle.

Unser Programm war bis jetzt schon ziemlich voll, daher melde ich mich erst jetzt. Wir haben die Leute von der Lebensmittelabgabe, die Leute aus dem Korps (vorwiegend ältere Personen) kennengelernt und die Umgebung angeschaut. Am Donnerstagabend fuhren wir nach Nupen (sprich “Nüpen”), laut einer Umfrage der “romantischste Ort Norwegens” 🙂 Es war tatsächlich wunderschön und romantisch dort.

Wunderschöner Sonnenuntergang durch die Bäume
Nupen ist wirklich schön!
Und romantisch! 😀

Heute sind Janne und ich mit Susan (sprich Süsan), einer Frau aus dem Korps, Silja und Susans Sohn Thorbjørn (sprich Turbjörn) Beeren und Pilze sammeln gegangen. Janne und ich haben eine Menge Heidelbeeren und kleine schwarze Preiselbeeren, auf norwegisch “krøkebær”, gepflückt.

Beim Beerenpflücken 🙂
Die Umgebung, in der wir die Beeren gefunden haben

Der Gebetsblog wird nicht mehr weitergeführt

Lieber Beter und liebe Beterin,

Ich finde es schwierig, den Gebetsblog parallel zum normalen Blog zu führen, daher werde ich konkrete Gebetsanliegen in meinen normalen Blog einfliessen lassen. Natürlich bist eingeladen auch ganz allgemein  zu beten, so wie es dir auf dem Herz ist.

Danke vielmals für jedes Gebet, wir sind darauf angewiesen und wir spüren die Unterstützung!

Harstad, wir kommen!

Ja, morgen ist es endlich so weit und wir fliegen nach Harstad! 🙂 Wir sind voller freudiger Erwartung und haben fast alles gepackt. Jetzt steht nur noch eine kurze Putz-Session an. Die Wohnung ist nicht sehr gross, daher auch nicht so viel zu putzen 😉

Letzte Woche hatten wir nicht sehr viel Programm. Abgesehen von einem Tag zu Lobpreis und Predigtvorbereitung waren wir auf uns gestellt. Dieser Tag war aber sehr spannend! Und wir haben bereits etwas gelernt. Wir sind sehr enthusiastisch, mehr zu lernen, vor allem norwegisch 😀

Am Freitag besuchten wir den Jugendgottesdienst “connect” in Oslo. Es war schön, Drea und Bjørn Erik nochmal zu sehen und uns von ihnen verabschieden zu können.

Bühne im Oslo Korps 3
Alles ist bereit für den Gottesdienst

Nach dem Gottesdienst haben wir draussen direkt vor dem Eingang einen Igel gesehen. Ich habe mich sehr gefreut und Siggi hat es geschafft ein Foto zu machen. Das Licht ist zwar nicht sehr gut und das Foto verschwommen, aber der Igel ist doch erkennbar 🙂

Am Samstag haben wir Lárus (sprich “Laurüs”) und Ingvild (sprich “Ingvil”) zum Abendessen eingeladen. Wir haben “heittur réttur” gemacht, allerdings diesmal im Brot, da wir keine ofenfeste Form zur Hand hatten. Es war superlecker! 🙂 Nach dem Essen haben wir draussen Disc-Golf gespielt. Obwohl ich es noch nie gespielt habe, hat es mir Spass gemacht.

Ingvild und Lárus erklären die Regeln
Lárus zeigt uns wie es geht
Ich probiere auch mal

Heute Morgen waren wir im Gottesdienst und haben die Übertragung der Einsetzung unserer neuen Territorialleiter mitverfolgt. Nun sind wir wieder in unserem Zwischenzuhause und erledigen noch die letzten Sachen, bevor wir morgen nach Harstad abreisen.

Harstad, wir kommen! 😀

Jeløy

Nun ist es definitiv: Wir fliegen am 31. August 2020 nach Harstad, in unser neues Zuhause! Ich freue mich sehr, endlich nicht mehr aus dem Koffer leben zu müssen und eine ständige Bleibe zu haben! Auch Siggi ist sehr gespannt auf unser neues Zuhause und die Arbeit dort. Unterdessen sind wir aber noch geduldig hier.

Die letzten paar Tage und die nächsten paar Tage verbringen wir in einer Wohnung der Offiziersschule in Jeløy, Moss. Am Mittwoch haben wir unsere Arbeitsverträge unterschrieben und eine Bestätigung erhalten, dass wir eine Wohngelegenheit in Harstad haben. Diese Dokumente brauchen wir, um uns in Harstad anzumelden, sobald wir dort ankommen. In der Zwischenzeit geniessen wir etwas die Ruhe hier und ich erhole mich von einer leichten Erkältung. Wahrscheinlich habe ich mich bei Siggi angesteckt, als er sich bei Drea leicht erkältet hatte. Die heisse Luft draussen und dann die Klimaanlage drinnen waren keine optimale Kombination. Ihm geht es unterdessen wieder gut, ich kämpfe noch ein bisschen mit Hals- und Schluckweh. Das sollte aber auch bald besser werden. Natürlich kam die Sorge um eine Ansteckung mit dem Coronavirus auf, aber keiner von uns hatte die typischen Symptome.

Gestern hat es in Moss so stark geregnet und gewindet, dass wir den ganzen Tag drinnen verbracht haben. Heute ist das Wetter wieder besser und wir werden am Nachmittag sicher ein wenig hinausgehen. Zumindest einkaufen. Die Umgebung hier ist wunderschön! Das Gelände der Heilsarmee ist sehr gross und umfasst auch einen Wald, der bis zum Fjord reicht. Wenn ich wieder ganz gesund bin, freue ich mich darauf, hier joggen zu gehen 🙂

Falls es dich interessiert, wie es in Jeløy ungefähr aussieht, besuche doch meine früheren Artikel aus Moss:

https://loublog.bourquin.net/das-abenteuer-beginnt/

https://loublog.bourquin.net/viel-gelernt/

https://loublog.bourquin.net/tschuess-moss/

Ich weiss, sehr viele gute Bilder sind es nicht, aber wenn wir nächsten Sommer hier zur Schule gehen, wirst du bestimmt in den Genuss vieler Bilder kommen 🙂 Und ansonsten ist Norwegen auf jeden Fall eine Reise wert! 😀

Die nächste Etappe

Seit Montag sind wir nun in Moss, in einer Wohnung der Offiziersschule in Jel​øy. Die Wohnung ist ziemlich spartanisch eingerichtet, da sie extra für uns ein paar Möbel organisiert haben. Aber wir haben (fast) alles was wir brauchen.

Bevor wir am Montag nach Jel​øy gezügelt sind, haben wir am Samstag mit Drea und Bj​ørn Erik einen Ausflug nach Hoved​øya gemacht. Das ist eine Insel im Oslofjord, wuuuunderschön! Wir haben im Meer gebadet (es war überhaupt nicht kalt) und ein kleines Pick-Nick gegessen. Am Sonntag habe ich für alle gekocht und wir liessen den Abend bei Gesellschaftsspielen ausklingen.

Beim picknicken
Auf der Fähre zurück. Ein etwas besseres Foto als das letzte 😉

Der Montag war “nur” Zügeltag, wir sind von Tom bei Drea abgeholt worden, im Auto nach Jel​øy gefahren und haben unsere zehn Koffer ausgeladen. Danach waren wir schon ziemlich foxi… Zusätzlich war es am Montag sehr heiss und die Wohnung hat keine Klimaanlage, keine Storen aussen an den Fenstern und nur spärlich Vorhänge. Naja, nächste Woche soll es wieder kühler werden 🙂

Gestern waren wir mit Chris Pender, einem Offizier am Hauptquartier, unterwegs. Er ist Engländer, lebt aber bereits seit 30 Jahren in Norwegen. Er hat uns die Skisprungschanze von Oslo gezeigt und dann auch noch ein paar Einrichtungen der Heilsarmee in Oslo.

Die Skisprungschanze von Oslo
Ganz aus der Nähe
Und die Aussicht von der Zuschauerrtribüne

Wir waren in der Slumstasjon (Slumstation), wo Personen, die Mühe haben, über die Runden zu kommen, anklopfen dürfen. Es gibt ein Café, das donnerstags geöffnet ist, eine Lebensmittelabgabe und Beratungsgespräche. Die Slumstasjon ist aber nur eine komplementäre Einrichtung, da alle Bewohner Norwegens Unterstützung vom Staat beantragen können, welche ausreichend versorgen sollte. Manche Personen haben aber Mühe ihr Geld einzuteilen.

Nach der Slumstasjon fuhren wir zu einem Kindergarten der Heilsarmee, aus Schweizer Sicht eher als Tagesschule für Vorschulkinder anzusehen. Die Kinder hatten gerade Mittagspause und spielten auf dem grossen Pausenhof. Wir gingen nicht hinein, sondern schauten nur von draussen zu.

Die vorletzte Station war eine Alterssiedlung der Heilsarmee, dort hat Chris Pender sein Büro. Er ist verantwortlich für die Arbeit unter älteren Menschen. Im Gebäude der Alterssiedlung sind auch verschiedene Räume mit Angeboten wie Coiffeur, Pediküre, ein Fitness- und ein Hobbyraum. Die Bewohner sind auch eingeladen zur Verschönerung des Gartens beizutragen und es gibt etliche, die Blumen pflanzen, diese hegen und pflegen.

Zum Abschluss unserer Tour fuhren wir noch zum Hauptquartier des Territoriums Norwegen, Island und Färöer. Im angrenzenden Gebäude befindet sich das Oslo Templet Korps, eines der grössten Korps in Oslo. An einem normalen Sonntag (ohne Coronaausnahmen) sind ca. 120-150 Besucher im Gottesdienst.