Nationaltag, Pfingsten und ein neuer Jugendraum

Nach meinem letzten Beitrag hatten wir wieder ziemlich volles Programm. Unter anderem hatte ich Geburtstag, den Siggi und ich mit auswärts Essen und einem Ausflug ins lokale Arborium feierten. Es war wunderschönes Frühlingswetter und ich habe den Tag genossen. 🙂

Wir sahen einen speziellen Baum, den ich vorher noch nie gesehen habe. Leider hatte dieser kein Schild
Die Äste des Baumes in Nahaufnahme

Der 17. Mai ist ja bekanntlich der Nationalfeiertag in Norwegen. Dieser Tag wird immer gross gefeiert und dieses Jahr war auch keine Ausnahme. Interessanterweise haben wir den 17. Mai noch nie in der gleichen Stadt gefeiert. Das erste Jahr waren wir in Harstad, im zweiten Jahr waren wir im Praktikum in Ålesund, im dritten Jahr waren wir in Moss und jetzt in Sandnes. Es ist interessant zu sehen, dass sich die Traditionen und Bräuche doch sehr gleichen, obwohl alle vier Städte in verschiedenen Landsteilen sind. Glücklicherweise hatten wir in allen vier Jahren wunderschönes Wetter! Das ist nicht immer so…

Dieses Jahr waren wir in Sandnes und Siggi und ich zogen uns schön an und gingen ins Zentrum, um dem Kinderumzug zuzuschauen. Ich trug die Tracht, die ich von meinem Grosi geerbt habe und Siggi trug seinen Hochzeitsanzug. 🙂 Am Abend war fest in der Heilsarmee, wo wir die Leiter der Heilsarmee in Dänemark zu Gast hatten. Sie sind in Stavanger aufgewachsen und sagten ja, diesen Abend mit uns in Sandnes zu verbringen. 🙂

Wir fragten ein vorbeigehendes Paar ob sie ein Foto von uns machen könnten, sie sagten ja und wir kamen ins Gespräch 🙂

Während wir dem Umzug zuschauten, standen neben uns diese zwei schönen Damen. Siggi kam natürlich ins Gespräch mit ihnen und sie waren bereit ihre Rogalandstrachten vorzuzeigen. Siggi machte das Video auf isländisch, um es seinen Freunden zu senden, aber der Ton ist eigentlich nicht entscheidend. 😉

Jan Risan hatte seine Andacht unter anderem darüber was die norwegische Flagge bedeutet

Am gleichen Wochenende wie der 17. Mai war auch Pfingsten. Dieses Jahr hatten wir keine speziellen Anlässe, wir feierten einen “normalen” Gottesdienst hier in Sandnes. In der Mitte unserer “Bühne” im Saal haben wir eine Glasmalerei, die das Feuer des Heiligen Geistes zeigt. An welchem Tag passt ein solches Bild besser als an Pfingsten?? Musste einfach ein Foto machen und es mit dir teilen. 🙂

Die Glasmalerei und oberhalb die Krone der Heilsarmee

Nach Pfingsten begannen die Arbeiten mit dem neuen Jugendraum. Der Elektriker war schon da und demontierte die Lampen an den Wänden, die wir nicht mehr brauchen. Diese Woche kamen Schüler eines Gymnasiums, das gleich bei uns um die Ecke ist und strichen den neuen Jugendraum in frischen Farben und Mustern. Wir sind sehr zufrieden mit dem Resultat! 🙂 Der Raum, der jetzt zum Jugendraum umgebaut wird, war vorher ein Gebetsraum. Dieser zügelt über den Gang in einen Raum, der vorher nicht in Gebrauch war. Auch dort haben wir noch ein paar Renovationen vorgenommen. Unter anderem neue Lampen und eine der Wände erhält ein neues “Gesicht”.

Die eine Wand mit Muster
Die andere Wand mit Muster
Der Raum von der Tür aus gesehen

Jetzt heisst es den Jugendraum fertig einzurichten und hoffentlich noch vor den Sommerferien zu eröffnen. 🙂 Hier in Norwegen ist der letzte Schultag der 21. Juni, deshalb haben wir nicht mehr sooo viel Zeit.

Das Titelbild ist diesmal übrigens von einer Fahrt nach Haugesund. Die Landschaft zwischen Sandnes und Haugesund ist wunderschön und erinnert zeitweise an Island. 🙂

Ein bisschen Frühlingswärme

Seit Ostern ist natürlich wieder einiges passiert. Unterdessen haben wir  hier in Sandnes angenehm warmes Frühlingswetter und die Natur rund um uns ist grün geworden. 🙂 Das hilft mir auch stimmungsmässig. Irgendwie ist es einfacher, gut gelaunt zu sein, wenn das Wetter schön ist. Sonne und Wärme machen, dass ich alles ein bisschen positiver sehen kann.

Wunderschönes Frühlingswetter, genossen auf unserem “Balkon”

Mitte April waren Siggi und ich auf Jeløy am Offizierskurs. Es war super! Wir brauchten den Unterbruch, das Auftanken, und ganz speziell die Gespräche mit anderen Offizieren und vor allem mit unseren ehemaligen Mitkadetten. Der Unterricht war auch sehr bereichernd. Die ersten zwei Tage hatten wir Besuch von einem Ehepaar aus den USA, die uns über Heiligung und Wesleyanische Theologie unterwiesen. Es war sehr spannend und nährte uns auch geistlich. Die zwei letzten Tage des Kurses hatten wir Unterricht mit Professoren der “Menighetsfakultet” (sprich “meni-hets-fakültet” zu deutsch “Gemeindefakultät”) in Oslo. Das ist eine christliche Universität, mit der die Heilsarmee eine Zusammenarbeit hat. Im Rahmen dieser Universität studieren wir nun auf einen Bachelorgrad in Theologie hin. Dieses Semester vertiefen wir uns ins Johannesevangelium und Paulus’ Theologie. Auch dies war spannend, wenn auch ein wenig trockener.

Wunderschönes Wetter auch auf Jeløy, mit bekannter Aussicht 🙂
Mit Bibel und Schreibzeug bewaffnet 😉

Zurück in Sandnes haben wir unsere Arbeit wieder aufgenommen. Siggi ist wieder ganz gesund und arbeitet 100%. Wir haben bereits ein paar Gottesdienste gehabt, Sammen geleitet, und beim Jugendalphakurs mitgeholfen.

Unterdessen sind auch die Arbeiten für unseren neuen Jugendraum gestartet. Der Elektriker war bereits da und hat die Lampen für den neuen Gebetsraum ausgewechselt und die Wandlampen im alten Gebetsraum (der nun der Jugendraum wird) demontiert. Bald können wir mit der Umgestaltung beginnen. Das wird super!

Siggi übt sich fleissig als DJ, um vielleicht mal einen DJ-Gottesdienst für die Teenager halten zu können. Das ist auf jeden Fall die Idee. 🙂 Er sagt auch, dass wir mehr christliche DJs brauchen. Er wird immer besser und es tut gut zu sehen, dass er etwas hat, was ihm wirklich Freude macht. 🙂 Auch wenn er unseren Bartisch “gekapert” hat. 😉

Siggi übt sich als DJ

Ich stricke immer noch viel, und versuche, einen Tag nach dem anderen zu nehmen. Es geht ein bisschen besser, aber ich bin immer noch nicht so gut darin, “nein” zu sagen. Es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis ich gut darin bin, meine Grenzen zu kennen und zu verteidigen. Und zusätzlich muss ich lernen, dass ich in einer anderen Kultur lebe und arbeite. Dieser Übergang fällt mir schwieriger, als ich gedacht habe.

Siggi und ich wissen immer noch nicht, wohin unser Weg uns führt nach unserer Zeit in Sandnes, aber wir vertrauen darauf, dass wir zur richtigen Zeit die nötigen Informationen erhalten. Wir sind dankbar für Gebetsunterstützung gerade in dieser Hinsicht.

Wir haben nun die Fähre gebucht und kommen im Juli mit dem Auto in die Schweiz! 🙂 Wir freuen uns sehr auf diese Ferien, vor allem auch weil wir einen Stop in Dänemark einlegen um Eyðritt und Jan zu besuchen, die mit uns zusammen in der Offiziersschule waren. Vielleicht sehen wir auch dich? Es würde uns freuen!