Ja, mit Gottes Hilfe

Gestern durften wir ein wunderschönes Hochzeitsfest feiern! Wir sagten “ja” zueinander vor Gott und der versammelten Gemeinde und auch vor vielen online-Besuchern 🙂 Es war eine einfache und kurze Zeremonie und doch steckt so viel Kraft in diesen Worten! Wir sind jetzt ein Leib und eine Seele und ich glaube, dass Gott uns zusammengeführt hat. Nach der Zeremonie feierten wir eine einfache und gemütliche Party mit isländischem Lammfleisch, Salaten und Schokoladenkuchen zum Dessert.

So, nun habe ich genug erzählt, sicher willst du auch ein paar Bilder sehen 😉 Bitte sehr:

Frisur in Arbeit
Die Braut ist bereit 🙂
Kurz vor dem Beginn
Die Zeremonie ist im Gange
Wir sagen “ja!”
Der erste Kuss als Mann und Frau

Fotoshooting mit Herdís im botanischen Garten 🙂

Unser Festessen 🙂
Und das Dessert 😀

Ehemann und Ehefrau

Es ist immer noch ein bisschen speziell für mich, Siggi meinen Ehemann zu nennen, sind wir doch erst seit heute offiziell verheiratet. Ja, wir sind nun vor dem Staat ein Ehepaar und dürfen uns Ehepaar nennen 😀 Es ist ein spezielles aber schönes Gefühl. Die Zeremonie war sehr einfach, kurz und üüüüüberhaupt nicht romantisch, aber das macht nichts. Wir haben danach mit unseren Trauzeugen in einem Café Zmittag gegessen und ein bisschen gefeiert 🙂

Wir sind bereit!
Unterschreiben
Unterschriiiiieben 😀
Kleine Feier im Kaffi Ilmur 🙂

Der grosse und für uns wichtige Tag ist morgen, wenn wir auch vor Gott und der Gemeinde den Bund der Ehe schliessen. Darauf freue ich mich besonders und bin auch ein bisschen nervös. Eins bereits vorweg: Sehr viele Leute waren an meinem gestrickten Hochzeitskleid interessiert und wollten Bilder sehen. Schon bald ist Siggi der einzige in Island, der das Kleid noch nicht gesehen hat 😉

Du darfst es entweder morgen online im Livestream über Facebook bewundern oder danach hier auf dem Blog in Bildern 🙂

Trauer und Freude

Manchmal weiss ich nicht genau, wie ich fühlen soll… So geht es mir im Moment. Einerseits bin ich voller Vorfreude und Spannung für unsere Hochzeit nächsten Samstag und andererseits bin ich traurig und vermisse meinen Grosspäpu, der gestern Abend 92jährig verstorben ist. Ich weiss nicht, ob du diese Situation kennst. Für mich ist es eine neue Erfahrung, Trauer und Freude so nah beieinander zu haben. Es ist ein Auf und Ab, eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Und doch geht es mir grösstenteils gut, ich kann mich auch auf die Vorbereitungen für die Hochzeit konzentrieren. Aber dann kommt wieder so eine Welle der Trauer, wenn ich mir bewusst werde, dass mein Grosspäpu die Hochzeit nicht mitanschauen werden kann. Diese Trauer ist oft gefolgt von Trost und der Gewissheit, dass er jetzt keine Schmerzen mehr hat. Ich glaube an einen Gott voller Liebe und Barmherzigkeit und darum glaube ich auch, dass es meinem Grosspäpu jetzt besser geht.

Zu Wissen, dass Grosspäpu ein langes Leben haben durfte, von seiner Familie und Freunden geschätzt und geliebt wurde und nicht in Einsamkeit sterben musste, ist auch beruhigend. Und doch fehlt jetzt etwas… Unsere Hochzeit wird nicht genau gleich sein, im Wissen, dass er nicht dabei ist.

Aber unsere Hochzeit findet statt. Sie wird anders sein, als wir uns das vorgestellt haben, und doch es wird ein Freudenfest 🙂 Auch wenn meine Familie und Freunde aus der Schweiz aufgrund des Coronavirus nicht dabei sein können, werden wir es uns nicht nehmen lassen, ein Fest zu feiern. In Island sind unterdessen Versammlungen von bis zu 200 Personen wieder erlaubt. Wir werden die Zeremonie über facebook live übertragen. Sie findet um 16:00 Schweizer Zeit statt. Wenn du dabei sein willst, aber kein facebook-Profil hast, kannst du dich vielleicht jemandem anschliessen, der es hat. Wichtig ist, dass du mit mir auf facebook befreundet bist, wenn du die Hochzeit anschauen willst, da wir die Zeremonie über mein Profil zeigen werden. Ich hoffe, dass wir so eine gute Lösung haben, damit du auch an unserer Hochzeit teilhaben kannst.

Bei Fragen darfst du dich gerne bei mir melden 🙂

Der 18. Mai

Seit meinem letzten Eintrag haben wir wieder ziemlich viel erledigt. Die Papiere für die Hochzeit sind eingereicht, die Aktion “packen und zügeln” hat begonnen und wir haben auch fast alle Hochzeitsvorbereitungen getätigt.

Auch für gemütliche Stunden fehlte die Zeit nicht, ich habe z.B. nochmals ein Fussbad auf dem Balkon bekommen 🙂 Kochen und essen gehören nach wie vor zu unseren Hobbies und ansonsten sind wir viel unterwegs.

Letzten Montag, 18. Mai, hatten wir einiges zu feiern, weshalb wir zum Abendessen ausgegangen sind. Zum Einen bestand Siggi die Fahrprüfung für grosse Fahrzeuge (zum dritten Mal 😉 ). Er musste sie nachholen, da sein Ausweis vor über zwei Jahren abgelaufen war. Da er nicht mehr als Fahrer arbeitete, brauchte er sie ja auch nicht, aber wenn wir nach Norwegen gehen, ist es ganz praktisch, auch grössere Fahrzeuge fahren zu dürfen. Daher holte er die Prüfung nach und bestand sie am Montag.

Zum Zweiten reichten wir die Papiere für unsere Hochzeit am Montag ein und zum Dritten ist es der erste Jahrestag, an dem Siggi nikotinfrei ist 😀 Am 18. Mai 2019 hörte er auf, Nikotin zu konsumieren 🙂

Ganz nebenbei ist der 18. Mai auch der Hochzeitstag von Freunden von uns, die in diesem Jahr, ebenfalls am 18. Mai, ihr erstes Baby bekamen 🙂 Der kleine Junge ist leider noch ohne Namen, da in Island die Babies ihren Namen meistens erst bei der Taufe ein paar Monate nach der Geburt erhalten. Ich bin jedes Mal wieder aufs Neue empört, wie man ein Kind so lange namenlos lassen kann… Aber ja, andere Länder andere Sitten 😉

Übrigens sieht Siggi unterdessen ein wenig anders aus, er war beim Barbier! 🙂 Hier ein Foto des “neuen” Siggi 😉

Ein wunderschöner Tag

Gestern feierte ich meinen 31. Geburtstag. Den zweiten in Island und den ersten ganz ohne meine Familie. Aber es war ein wunderbarer Tag! Wir “zmörgeleten” in einer Bäckerei, dann machten wir uns auf den Weg zum Goðafoss, ein wunderschöner Wasserfall. Wir waren die einzigen Leute dort, es war soooo schön! Wir genossen die Ruhe und das regelmässige Rauschen des Wassers 🙂

Nach dem Besuch des Goðafoss wollten wir eigentlich eine heisse Schokolade im Kaffi Kú trinken, das war aber leider geschlossen. So statteten wir dem Weihnachtshaus einen Besuch ab. Dieses hatten wir ebenfalls für uns allein und ich nutzte die Gelegenheit, um ganz viele Fötelis zu machen.

Das Weihnachtshaus von aussen
Und von innen

Das “dänische Haus”, es gehört zum Weihnachtshaus dazu. Dort werden vor allem skandinavische und deutsche Spezialitäten verkauft

Siggi überraschte mich mit einem Besuch bei Bjartur und Rakel. Sie hatten einen Geburtstagskuchen gekauft und ihn mit Kerzen dekoriert. Der ganze Tisch was sehr schön gestaltet und der Kuchen war super lecker! Auch Siggis Geburtstagsgeschenk für mich war auf dem Tisch. Er kaufte es und beauftragte Bjartur, es abzuholen. Ich merkte abolut nichts von den Vorbereitungen für diese Überraschung, obwohl wir in den letzten Tagen die ganze Zeit zusammen waren. Die Überraschung war definitiv gelungen, ich freute mich sehr! 😀

Wir liessen den Tag im Thai-Restaurant ausklingen und machten es uns danach zu Hause gemütlich. Es war ein wunderschöner Tag! Auch möchte ich mich bei allen bedanken, die mir geschrieben, mich angerufen oder mir sonstwie gratuliert haben. Ich war überwältigt von all den guten Wünschen!

Von 0 auf 100

Wir sind erst ein paar Tage aus der Quarantäne raus, aber wir haben schon so viel erlebt, erledigt und gemacht, dass ich kaum Zeit fand, um einen Artikel für meinen Blog zu schreiben! Und abends war ich dann oft zu müde, um noch produktiv zu sein.

Wir haben bereits angefangen unsere to-do-Liste abzuarbeiten, allerdings wird das länger dauern… Es gibt auch ein paar Dinge, die mehr Zeit in Anspruch nehmen als wir das anfangs gedacht hatten.

Trotz der vielen Dinge, die wir nun zu erledigen haben, kommt das Kochen natürlich nicht zu kurz. Gestern machte Siggi Pasta mit Tomatensalat. Eigentlich mag Siggi Tomaten gar nicht. Vor allem nicht geschnitten! Trotzdem ass er eine grosse Portion dieses leckeren Salats.

Tomatensalat in Arbeit
Eingeschichtet in eine leere Glacebox
Und angerichtet auf dem Teller mit Pasta

Siggi hat in der Schweiz zum ersten Mal Züpfe probiert und kam auf den Geschmack. So etwas gibt es hier in Island nicht, daher machte ich gestern selber eine 🙂 Wir haben sie heute Morgen zum Zmorge gegessen. War sehr lecker!

Meine erste Züpfe in Island 🙂

Heute Morgen war ich früh auf und war online am Hochzeit meiner Freunde Dominique und Timon dabei 🙂 Um in die richtige Stimmung zu kommen, zog ich das Kleid an, das ich extra für diese Hochzeit gekauft hatte. Es war eine sehr schöne Zeremonie und es ist schade, dass ich den beiden nicht persönlich gratulieren konnte. Dominique und Timon, ich wünsche euch von ganzem Herzen Gottes Segen für eure Ehe! Möge Jesus euch begleiten, euch stärken und euch immer wieder mit Geduld und Liebe füreinander füllen!

Bereit für die Hochzeit 🙂

Heute Morgen hatten wir in Akureyri einen kleinen inoffiziellen Gottesdienst. Es tat gut, wieder in Gemeinschaft Gott anzubeten, von ihm zu lernen und auszutauschen. Die “richtigen” Gottesdienste starten in Island nächsten Sonntag. Am 12. Mai wird die Heilsarmee in Island 125 Jahre alt! Ich freue mich und bin gespannt, was dies alles mit sich bringen wird.

Bald sind wir wieder frei

Noch zwei Tage Quarantäne und wir haben es geschafft! Ich freue mich darauf endlich die Leute hier zu treffen, “in Echt” mit ihnen zu sprechen und mich wieder frei bewegen zu können.

Und natürlich freue ich mich auch darauf, unsere Hochzeit vorzubereiten. Auch wenn es ziemlich anders wird, als wir das anfangs geplant hatten. Wir werden so bald als möglich zivil heiraten und wir hoffen nach wie vor, dass unser Hochzeitsfest am 30. Mai so stattfinden kann, wie wir das gedacht hatten.

Ausserdem gibt es sonst noch einiges zu tun! Wir starten auch mit den Vorbereitungen für unseren Umzug nach Norwegen, das gibt auch noch etwas Arbeit. Ich bin sicher, dass wir das schaffen werden. Und dann heisst es in ein paar Monaten bereits “Tschüss Akureyri”. Das scheint mir im Moment noch sehr surreal, ich habe mich erst gerade eingewöhnt und fühle mich hier jetzt zu Hause. Und trotzdem freue ich mich sehr auf unsere Zukunft! Bin gespannt, wohin uns Jesus noch führen wird und was wir mit ihm alles erleben 🙂

Wie wir die Langeweile bekämpfen

Irgendwie müssen wir ja die Zeit in der Quarantäne sinnvoll verbringen. Darum habe ich auf Siggis Wunsch seine Haare geschert. Es hat mir sogar Spass gemacht 🙂

Siggi mit frischem Haarschnitt

Vorgestern haben wir ausserdem einen Ausflug nach Ólafsfjörður gemacht. Siggi wollte mir die Holzgestelle zum Trocknen des Fischs zeigen. Es ist seit der Zeit der Wikinger immer noch die gleiche Technik. Aber meistens wird der Fisch unterdessen in grossen Hallen getrocknet und nicht mehr draussen an den Holzgestellen.

Bei diesem Ausflug haben wir auch einen kurzen Spaziergang am schwarzen Strand in Ólafsfjörður gemacht. Es war sehr windig und kalt, darum sind wir nicht lange geblieben. Daher leider auch kein Foto von den Holzgestellen. Sorry… Aber wenn es dich interessiert, kannst du “Fisch trocknen Wikinger” googlen, dann bekommst du einen Eindruck davon, wie diese Gestelle ungefähr aussehen.

Produktiv war ich auch im Stricken: Ich habe zwei Wikingerhelm-Mützen mit Hörnern gestrickt. Obwohl die Wikingerhelme keine Hörner hatten, werden Hornhelme allgemein mit Wikingern assoziiert. Auf Wunsch von Siggi habe ich dann so eine Mütze gestrickt. Das erste Exemplar war ihm allerdings zu klein, daher habe ich noch eine zweite gemacht. Nun haben wir beide eine 😉

Wir testeten die neuen Mützen gleich bei einer kleinen Velotour im Quartier 🙂

Zum Abschluss noch ein Bild von unserem Dessert gestern: Bananasplit Deluxe 😀