Der 18. Mai

Seit meinem letzten Eintrag haben wir wieder ziemlich viel erledigt. Die Papiere für die Hochzeit sind eingereicht, die Aktion “packen und zügeln” hat begonnen und wir haben auch fast alle Hochzeitsvorbereitungen getätigt.

Auch für gemütliche Stunden fehlte die Zeit nicht, ich habe z.B. nochmals ein Fussbad auf dem Balkon bekommen 🙂 Kochen und essen gehören nach wie vor zu unseren Hobbies und ansonsten sind wir viel unterwegs.

Letzten Montag, 18. Mai, hatten wir einiges zu feiern, weshalb wir zum Abendessen ausgegangen sind. Zum Einen bestand Siggi die Fahrprüfung für grosse Fahrzeuge (zum dritten Mal 😉 ). Er musste sie nachholen, da sein Ausweis vor über zwei Jahren abgelaufen war. Da er nicht mehr als Fahrer arbeitete, brauchte er sie ja auch nicht, aber wenn wir nach Norwegen gehen, ist es ganz praktisch, auch grössere Fahrzeuge fahren zu dürfen. Daher holte er die Prüfung nach und bestand sie am Montag.

Zum Zweiten reichten wir die Papiere für unsere Hochzeit am Montag ein und zum Dritten ist es der erste Jahrestag, an dem Siggi nikotinfrei ist 😀 Am 18. Mai 2019 hörte er auf, Nikotin zu konsumieren 🙂

Ganz nebenbei ist der 18. Mai auch der Hochzeitstag von Freunden von uns, die in diesem Jahr, ebenfalls am 18. Mai, ihr erstes Baby bekamen 🙂 Der kleine Junge ist leider noch ohne Namen, da in Island die Babies ihren Namen meistens erst bei der Taufe ein paar Monate nach der Geburt erhalten. Ich bin jedes Mal wieder aufs Neue empört, wie man ein Kind so lange namenlos lassen kann… Aber ja, andere Länder andere Sitten 😉

Übrigens sieht Siggi unterdessen ein wenig anders aus, er war beim Barbier! 🙂 Hier ein Foto des “neuen” Siggi 😉

Ein wunderschöner Tag

Gestern feierte ich meinen 31. Geburtstag. Den zweiten in Island und den ersten ganz ohne meine Familie. Aber es war ein wunderbarer Tag! Wir “zmörgeleten” in einer Bäckerei, dann machten wir uns auf den Weg zum Goðafoss, ein wunderschöner Wasserfall. Wir waren die einzigen Leute dort, es war soooo schön! Wir genossen die Ruhe und das regelmässige Rauschen des Wassers 🙂

Nach dem Besuch des Goðafoss wollten wir eigentlich eine heisse Schokolade im Kaffi Kú trinken, das war aber leider geschlossen. So statteten wir dem Weihnachtshaus einen Besuch ab. Dieses hatten wir ebenfalls für uns allein und ich nutzte die Gelegenheit, um ganz viele Fötelis zu machen.

Das Weihnachtshaus von aussen
Und von innen

Das “dänische Haus”, es gehört zum Weihnachtshaus dazu. Dort werden vor allem skandinavische und deutsche Spezialitäten verkauft

Siggi überraschte mich mit einem Besuch bei Bjartur und Rakel. Sie hatten einen Geburtstagskuchen gekauft und ihn mit Kerzen dekoriert. Der ganze Tisch was sehr schön gestaltet und der Kuchen war super lecker! Auch Siggis Geburtstagsgeschenk für mich war auf dem Tisch. Er kaufte es und beauftragte Bjartur, es abzuholen. Ich merkte abolut nichts von den Vorbereitungen für diese Überraschung, obwohl wir in den letzten Tagen die ganze Zeit zusammen waren. Die Überraschung war definitiv gelungen, ich freute mich sehr! 😀

Wir liessen den Tag im Thai-Restaurant ausklingen und machten es uns danach zu Hause gemütlich. Es war ein wunderschöner Tag! Auch möchte ich mich bei allen bedanken, die mir geschrieben, mich angerufen oder mir sonstwie gratuliert haben. Ich war überwältigt von all den guten Wünschen!

Von 0 auf 100

Wir sind erst ein paar Tage aus der Quarantäne raus, aber wir haben schon so viel erlebt, erledigt und gemacht, dass ich kaum Zeit fand, um einen Artikel für meinen Blog zu schreiben! Und abends war ich dann oft zu müde, um noch produktiv zu sein.

Wir haben bereits angefangen unsere to-do-Liste abzuarbeiten, allerdings wird das länger dauern… Es gibt auch ein paar Dinge, die mehr Zeit in Anspruch nehmen als wir das anfangs gedacht hatten.

Trotz der vielen Dinge, die wir nun zu erledigen haben, kommt das Kochen natürlich nicht zu kurz. Gestern machte Siggi Pasta mit Tomatensalat. Eigentlich mag Siggi Tomaten gar nicht. Vor allem nicht geschnitten! Trotzdem ass er eine grosse Portion dieses leckeren Salats.

Tomatensalat in Arbeit
Eingeschichtet in eine leere Glacebox
Und angerichtet auf dem Teller mit Pasta

Siggi hat in der Schweiz zum ersten Mal Züpfe probiert und kam auf den Geschmack. So etwas gibt es hier in Island nicht, daher machte ich gestern selber eine 🙂 Wir haben sie heute Morgen zum Zmorge gegessen. War sehr lecker!

Meine erste Züpfe in Island 🙂

Heute Morgen war ich früh auf und war online am Hochzeit meiner Freunde Dominique und Timon dabei 🙂 Um in die richtige Stimmung zu kommen, zog ich das Kleid an, das ich extra für diese Hochzeit gekauft hatte. Es war eine sehr schöne Zeremonie und es ist schade, dass ich den beiden nicht persönlich gratulieren konnte. Dominique und Timon, ich wünsche euch von ganzem Herzen Gottes Segen für eure Ehe! Möge Jesus euch begleiten, euch stärken und euch immer wieder mit Geduld und Liebe füreinander füllen!

Bereit für die Hochzeit 🙂

Heute Morgen hatten wir in Akureyri einen kleinen inoffiziellen Gottesdienst. Es tat gut, wieder in Gemeinschaft Gott anzubeten, von ihm zu lernen und auszutauschen. Die “richtigen” Gottesdienste starten in Island nächsten Sonntag. Am 12. Mai wird die Heilsarmee in Island 125 Jahre alt! Ich freue mich und bin gespannt, was dies alles mit sich bringen wird.

Bald sind wir wieder frei

Noch zwei Tage Quarantäne und wir haben es geschafft! Ich freue mich darauf endlich die Leute hier zu treffen, “in Echt” mit ihnen zu sprechen und mich wieder frei bewegen zu können.

Und natürlich freue ich mich auch darauf, unsere Hochzeit vorzubereiten. Auch wenn es ziemlich anders wird, als wir das anfangs geplant hatten. Wir werden so bald als möglich zivil heiraten und wir hoffen nach wie vor, dass unser Hochzeitsfest am 30. Mai so stattfinden kann, wie wir das gedacht hatten.

Ausserdem gibt es sonst noch einiges zu tun! Wir starten auch mit den Vorbereitungen für unseren Umzug nach Norwegen, das gibt auch noch etwas Arbeit. Ich bin sicher, dass wir das schaffen werden. Und dann heisst es in ein paar Monaten bereits “Tschüss Akureyri”. Das scheint mir im Moment noch sehr surreal, ich habe mich erst gerade eingewöhnt und fühle mich hier jetzt zu Hause. Und trotzdem freue ich mich sehr auf unsere Zukunft! Bin gespannt, wohin uns Jesus noch führen wird und was wir mit ihm alles erleben 🙂

Wie wir die Langeweile bekämpfen

Irgendwie müssen wir ja die Zeit in der Quarantäne sinnvoll verbringen. Darum habe ich auf Siggis Wunsch seine Haare geschert. Es hat mir sogar Spass gemacht 🙂

Siggi mit frischem Haarschnitt

Vorgestern haben wir ausserdem einen Ausflug nach Ólafsfjörður gemacht. Siggi wollte mir die Holzgestelle zum Trocknen des Fischs zeigen. Es ist seit der Zeit der Wikinger immer noch die gleiche Technik. Aber meistens wird der Fisch unterdessen in grossen Hallen getrocknet und nicht mehr draussen an den Holzgestellen.

Bei diesem Ausflug haben wir auch einen kurzen Spaziergang am schwarzen Strand in Ólafsfjörður gemacht. Es war sehr windig und kalt, darum sind wir nicht lange geblieben. Daher leider auch kein Foto von den Holzgestellen. Sorry… Aber wenn es dich interessiert, kannst du “Fisch trocknen Wikinger” googlen, dann bekommst du einen Eindruck davon, wie diese Gestelle ungefähr aussehen.

Produktiv war ich auch im Stricken: Ich habe zwei Wikingerhelm-Mützen mit Hörnern gestrickt. Obwohl die Wikingerhelme keine Hörner hatten, werden Hornhelme allgemein mit Wikingern assoziiert. Auf Wunsch von Siggi habe ich dann so eine Mütze gestrickt. Das erste Exemplar war ihm allerdings zu klein, daher habe ich noch eine zweite gemacht. Nun haben wir beide eine 😉

Wir testeten die neuen Mützen gleich bei einer kleinen Velotour im Quartier 🙂

Zum Abschluss noch ein Bild von unserem Dessert gestern: Bananasplit Deluxe 😀

Nicht viel los…

Unterdessen sind wir bei Tag 8 der Quarantäne angelangt. Nächste Woche sind wir wieder frei 🙂 Unterdessen haben wir super Neuigkeiten betreffend unserer Zukunft erhalten! Wir werden am 1. August unser Praktikum in Harstad, im Norden Norwegens beginnen.

Die letzten Tage genossen wir das schöne Wetter auf dem Balkon, schauten viele Serien und kochten und assen gutes Essen 🙂 Ansonsten ist, wie der Titel verrät, nicht viel los… Heute Nachmittag werden wir noch einen kleinen Ausflug mit dem Auto machen und darauf achten, dass wir niemandem zu nahe kommen. Allerdings bin ich ziemlich sicher, dass wir den Coronavirus nicht haben, da weder Siggi noch ich irgendwelche Symptome haben.

Siggi machte ein super Smoothie für uns

Mein Strickprojekt ist unterdessen schon fast fertig: Eine Wikinger-Helm-Mütze für Siggi 😀 Ich zeige dir eine Foto, wenn sie fertig ist. Stricken auf dem Balkon bei schönstem Wetter ist genial und macht die Quarantäne um ein Vielfaches erträglicher 🙂

Siggis Wikinger-Helm-Mütze in Arbeit 🙂

Ein kurzer Spaziergang und Spa auf dem Balkon

Noch finden wir die Quarantäne gemütlich 🙂 Gestern waren wir auf einem kurzen Spaziergang (was erlaubt ist, wenn man niemanden trifft) und heute hatten wir Fussbad mit integrierter Massage auf dem Balkon bei schönstem Wetter!

Ansonsten läuft nicht viel 😉 Wir schauen Filme, schlafen aus, kochen und essen. Das sind unsere Hauptbeschäftigungen. Und bald, bald will ich mit einem neuen Strickprojekt beginnen 😀 Ich brauche nur noch ein Strickmuster.

Fussbad mit Massage geniessen 🙂
Siggi natürlich auch 😀

Tag 2 der Quarantäne

Fast alles ausgepackt, ausgeschlafen und auch ein paar Dinge erledigt: Das waren unsere letzten zwei Tage. Wir sind froh, ist das Wetter so schön, somit können wir auch den Balkon geniessen.

Beim Auspacken kamen auch ein paar Geschenke zum Vorschein 🙂 So zum Beispiel dieser Pulli, den ich für Siggi gestrickt habe:

Gestern war übrigens “sumardagurinn fyrsti” (sprich: sümardagürinn firsti) der “Erste Sommertag” wie das in Island genannt wird. Der “Erste Sommertag” ist immer der erste Donnerstag nach dem 18. April. Lustigerweise war gestern sogar das Wetter entsprechend 😀 Das ist überhaupt nicht immer der Fall!

Wir genossen sonnige Minuten (für Stunden war es fast zu warm!) auf dem Balkon. Und als beim Abendessenkochen der Kochherd samt Backofen ausfiel und unser “lambalæri” (sprich: lambaläiri, ist Lammschenkel am Knochen) noch nicht ganz fertig war, machten wir kurzerhand Feuer im Grill auf dem Balkon und brieten unser Fleisch dort fertig 🙂 Es war super!

Lambalæri vorher…
… und nachher *schleck*

Ok, Feuer machen dauerte länger und produzierte mehr Rauch als wir wollten, aber schliesslich schafften wir es doch noch 😀 Zum Glück waren unsere Kartoffeln, Süsskartoffeln und Rüebli im Ofen schon praktisch fertig gegart und auch die Sauce war eigentlich fertig. Daher hatten wir trotz des technischen Defekts unserer “Kochmaschine” (so nennen die Isländer den Kochherd mit integriertem Backofen) ein sehr leckeres Abendessen!

*mjam*

Heute schliefen wir so richtig aus und räumten dann weiter auf. Dass ich jetzt in Siggi’s Wohnung eingezogen bin, hat zur Folge, dass er auch ausmistet. Wir füllten bereits fast zwei grosse Säcke mit Kleidern, Schuhen und sonstigen Sachen für die Brocki. Auch Ramsch und kaputte Dinge wurden entsorgt. Der Abfall ist zwar noch nicht ganz definitiv entsorgt, da es für uns nicht erlaubt ist, zur Entsorgungsstation zu gehen so lange wir in Quarantäne sind. Aber das werden wir tun, sobald wir wieder raus dürfen.

Tag 1 der Quarantäne

Wir sind gestern Abend um kurz vor  11 Uhr (das ist kurz vor 1 Uhr nachts in der Schweiz) in Akureyri angekommen. Wir waren beide total erledigt nach der langen Reise und auch, weil die Anspannung von uns abfiel.

Ich freue mich auf Siggi! 😀

Die Reise verlief komplikationslos, dafür sind wir sehr dankbar! Es hat für mich weder in London am Flughafen, noch auf dem Flug selber irgendwelche Probleme gegeben. Und für Siggi verlief die Hinfahrt nach Keflavík auch ohne Zwischenfälle 🙂 Die Rückfahrt war stressfrei: Kaum Verkehr, kein Schnee und kaum Wind. Danke Jesus!

Praktisch leeres Flugzeug
Und viiiiiiel Platz für meine Beine 😉

Nun sind wir also in Quarantäne. Naja, eigentlich ist es eine freiwillige Selbstisolation. Niemand in Island würde bemerken, wenn wir diese nicht einhielten. Auch fragte mich bei meiner Ankunft niemand, ob ich hier wohne oder als Tourist ins Land reise.  Aber wir werden diese zwei Wochen einhalten, schliesslich sind wir keine Teenager mehr, die die Grenzen austesten müssen 😉

Die Quarantäne hat auch etwas Gutes. Niemand erwartet nämlich von uns, wirklich produktiv zu sein, so können wir uns in Ruhe zu zweit einleben und uns an das Leben miteinander gewöhnen. Und dann heisst es schon bald: eine Hochzeit vorbereiten!

Zurück aus der Versenkung

Hallo du!

Vielleicht hast du dich schon gewundert, wo ich die letzten Monate gesteckt habe? 😉 Darüber werde ich dir in den nächsten Wochen mehr erzählen. Auf jeden Fall wird der Blog jetzt wieder aktiviert, da ich (endlich!) wieder auf dem Weg nach Island bin! Dank Corona ist das Reisen etwas komplizierter als normalerweise, daher erreiche ich Island im Moment nur via London und auch das nur mit einem Aufenthalt über Nacht. Daher bin ich jetzt in einem Hotelzimmer in der Nähe vom Flughafen Heathrow und überbrücke meine Zeit mit Blogschreiben 🙂 Bitte entschuldige die schlechte Qualität der Bilder, die Frontkamera meines Handys funktioniert gerade nicht und der Fotoapparat ist irgendwo in einem meiner Koffer… Daher wurden alle Fotos in diesem Beitrag mit der Selfiekamera aufgenommen :/

Leere Sitze auf dem Flug nach London
Mein Bett im Hotelzimmer

Vielleicht kurz zu deiner Information: Ich ziehe nun definitiv nach Island und heirate dort meinen geliebten Siggi. Daher war mein Abschied aus der Schweiz etwas schwierig. Ich werde viele geliebte Menschen sehr vermissen! Aber ich freue mich auch auf meine gemeinsame Zukunft mit Siggi und darauf, was Gott noch alles mit uns vor hat 😀 Ich bin bereit für das Abenteuer!

Morgen werde ich Siggi nach mehr als drei Monaten endlich wiedersehen und ich freue mich so sehr darauf, dass ich zu dieser späten Stunde noch hellwach bin 😉 Wir werden die nächsten zwei Wochen in Quarantäne verbringen, da dies vom isländischen Staat so angeordnet wurde. Trotzdem freue ich mich sehr auf Island!

Ich werde dich hier auf dem Laufenden halten, was ich (oder besser wir) so alles erleben. Bitte sei nachsichtig, wenn ich mit Schreiben etwas in Verzug gerate. Manchmal haben andere Dinge Priorität. Aber ich vergesse dich ganz sicher nicht! Ich freue mich, wenn du meinen Blog liest und mir auch hin und wieder ein Lebenszeichen von dir schickst 🙂

Bis bald!