Wieder “allein”

Die Zeit mit meinen Eltern habe ich sehr genossen 🙂 Wie du aus den vorderen Blogartikeln entnehmen kannst, haben sie vor allem den Norden ausgiebig erkundet. Einige Ausflüge konnten wir zusammen unternehmen, aber ich hatte halt nicht immer frei und so mussten sie zwischendurch allein “z’Schlag” kommen. Sie haben das bravourös gemeistert 😀

Seit Donnerstag war ich nun ganz allein in Akureyri, da Drea und Lára in Reykjavík waren. Das war aber ziemlich ok, denn ich habe kein Problem damit, ein paar Tage allein zu verbringen. Ausserdem haben sich Hannes und Birna, unsere Offiziere, sehr liebevoll um mich gekümmert 🙂 Die beiden sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe meine “isländischen Adoptiveltern” gefunden 😉

Drea und Lára sind seit gestern wieder hier und ich geniesse es sehr, sie wieder da zu haben. Diese beiden Frauen sind so wertvoll!! 🙂 Ich versuche, den Rest der Zeit im Dynamo-Team noch ausgiebig zu geniessen, bin aber schon ein wenig traurig gestimmt, wenn ich an den Abschied denke.

Da das Wetter hier aber super ist, fällt es mir einfacher, fröhlich zu sein. Das ist vielleicht ein bisschen seltsam, aber das Wetter wirkt sich durchaus auf meine Laune aus. Nun ja, es ist windig und ziemlich kalt, aber schön und ich fühle mich sehr wohl. Ich brauche nicht unbedingt wärmere Temperaturen als 15-20°C.

Voraussichtlich werde ich Akureyri Mitte August verlassen, nachdem ich noch ein paar Wochen hier verbracht habe. Zuerst besuchen mich noch Melody, Sara und Jeruscha hier und darauf freue ich mich sehr!! 😀 Danach werde ich noch ein paar Tage zum Verabschieden haben.

Gestern hatten wir einen absolut genialen Gottesdienst!! Þollý (sprich “tholli”, mit einem englischen “th” am Anfang), eine Bluessängerin aus Reykjavík, hat uns mit ihrem Besuch beehrt und uns einen Blues-Gottesdienst vom Feinsten beschert! Dabei waren auch super Musiker und zusammen ergab das eine international zusammengewürfelte Band: ein Schlagzeuger aus Brasilien, ein Saxophonist aus den USA, unser Pianist aus Estland und einen isländischen Gitarristen. Hier einen kurzen Einblick:

Diese Woche ist die letzte Schulwoche für isländische Kinder, was bedeutet, dass danach alles in die Sommerpause übergeht. Morgen werden wir das letzte Mal opið hús für Kinder haben und da wollen wir nochmal alles geben 🙂

Ja, alles geht jetzt rasend schnell dem Ende zu und ich bin noch nicht sicher, ob ich mit der Geschwindigkeit der Ereignisse Schritt halten kann… Ich hoffe es.

Rundreise Siglufjörður

Mietauto
Unser Mietauto der Islandferien Mai 2019 zu Besuch bei Lou

Auch heute mussten wir ohne Lou klarkommen. Es gelang uns bedeutend besser als gestern, obschon wir diesmal die Sechsecksäulen in Hofsós ganz verpasst hatten (wir hatten sie aber auch nicht explizit gesucht). Die Rundreise von Akureyri dem Fjord Eyjafjörður entlang -> Siglufjörður -> zurück -> Miklavatn (See) -> Hofsós dem Fjord Skagalfjörður entland-> (Varmahlĩð liessen wir rechts liegen) -> Öxnadalur (Tal) -> nach Akureyri.

Fischerhafen
Fischerhafen im Ort Siglufjörður. Hier gibt es fast auf Meereshöhe oberhalb der Ortschaft Lawinenverbauungen und Dämme ähnlich der Verbauungen im Lötschental in der Schweiz

Bis hier passierten wir drei Tunnels und das vierte folgte nach dem Ort Siglufjörður.

Tunnerlportal
Tunnelportal zum 4 km langen Einspurtunnel zur Fischerortschaft Siglufjörður. Füher der bedeutenste Ort Islands zur Heringverarbeitung und -export.
Nebel
Oberhalb des Tunnelportals zum 4 km langen Einspurtunnel zur Fischerortschaft Siglufjörður. Die Wolken hingen an diesem Tag häufig tief

Die Tunnels hatten es in sich. Von den vieren waren zwei Einspurtunnels. Das erste 7 km lang das zweite 4 km (siehe oben das Tunnelportal zum 4 km Einspurtunnel). Wir kamen von der Seite ohne Vortritt und mussten dem Gegenverkehr Vorfahrt lassen. Insgesamt kamen uns vier Autos entgegen. Wir konnten jedes Mal rechtzeitig in einer Ausweichbucht anhalten, so dass das Kreuzen ohne Probleme möglich war.

Meeresstrasse
Irgendwo zwischen Siglufjörður und Hofsós Richtung Norden auf das offene Meer gesehen
Miklavatn
Im Vordergrund Miklavatn und um die nächste Felsnase im Hintergrund ist der Fjord Skagafjörður zu finden
Miklavatn
Das “kleine Wasser” Miklavatn liegt zwischenden den Fjorden Eyjafjörður und Skagafjörður fast zu forderst an der Landzunge

Im Fischerdorf Hofsós wären sechseckige Steinsäulen zu bewundern gewesen. Das haben wir von Lou erfahren, die Säulen aber nicht gesehen. Unserem eindrücklichen Landschaftserlebniss bei der Reise von insgesamt 278 km, etwas mehr als 4 Stunden reine Fahrzeit, dem durchschnittlichen Verbrauch von nur 4,7 Liter Diesel pro 100 km, den Einspurtunnels, den beeindruckenden Klippen und zum Teil der Schotterstrasse, tat dies keinen Abbruch. Auch das Wetter spielte mit. Es war meist bewölkt, ohne Regen und mit zum Teil imposanten Wolkenbildern. A propos Bilder: “Da gäbe es natürlich noch einige mehr”.

Hofsós
Der Hafen zum Fischerdorf Hofsós am Eingang des Fjords Skagafjörður gelegen
Ringstrasse zwischen Akureyri und Varamahlíð
Auf dem Pass zwischen Varamahlíð und Akureyri auf der N1 (Ringstrasse um Island)

Das ist vorläufig mein letzter Blogbeitrag im Loublog. Morgen sagen wir Lou Adé, reisen Richtung Reykjavík und werden zwei Nächte in einem Hotel in Selfoss übernachten. Am Samstag geht es anschliessend nach Keflavík. Dort heisst es Auto zurückgeben, noch eine Nacht schlafen und am Sonntagmorgen früh mit Islandair zurück in die Schweiz. Und schon sind unsere Islandferien vorbei. 🙁

Ausflug ohne Lou

Laufas Osthaus
Vom Fjord abgewendetes Osthaus des Pfarrhofs in Laufás. Einer der schönsten Bauernhöfe Islands

Gestern wagten wir einen Ausflug ohne Lou, sie hatte andere Verpflichtungen und konnte nicht mitkommen. Marie-Louise empfahl uns, den Pfarrhof in Laufás zu besuchen. Wir gaben uns alle Mühe und fuhren an dem Gehöft vorbei, sahen die kleine Kirche und wunderten uns der Leute, die um die Kirche standen. Ungefähr 10 km später waren wir am Ende der Strasse in einem kleinen Fischerdorf mit Namen Grenivík “gestrandet”. Wir sahen uns den Ort an, spazierten an den Strand und stellten fest, dass wir einen “der schönsten Höfe” Islands verpasst hatten. Wir konnten uns dennoch an dem Strand und der Aussicht hier erfreuen (siehe nächstes Bild).

Grenivík
Grenivík ist die äusserste Ortschaft auf der Ostseite des Fjords Eyjafjörður an dem circa 30 km weiter hinten Akureyri liegt

Wir fuhren die letzten km wieder zurück und fanden den Pfarrhof Laufás ohne weiteres. Das Heimatmuseum erinnerte uns an den “Ballenberg” bei Brienz in der Schweiz. Unten ein paar Bilder von innen und aussen.

Laufás Küche
Die Küche zum Pfarrhof mit vielen Nebeneinkünften. In dieser Küche wurde gekocht, gebacken, geräuchert und auf der andern Seite des Raumes auch gewaschen
Laufás Schlafzimmer
Die Betten waren eher klein, kurz und schmal, konnten aber zum Teil in der Breite ausgezogen werden (diese Betten hier nicht)
Laufás
Eingang in den Pfarrhof mit vielen Nebeneinkünften
Laufás Kirche und Gehöft
Kirche und Pfarrhof in Laufás. Die ältesten Teile des Gehöfts wurden im Jahr 1840 erneuert. Der Hof steht heute unter Denkmalschutz und beherbergt ein Heimatmuseum.
Kirche innen in Laufás
Schlichter, kleiner Innenraum der Kirche Laufás

Hoher Besuch

Tatsächlich werde auch ich älter, wer hätte das gedacht?! Und zu meinem Geburtstag habe ich ein geniales Geschenk bekommen 🙂 Meine Eltern! Sie sind für ca. zwei Wochen in Island und verbringen den grössten Teil bei mir in Akureyri. Es ist super, meine Eltern um mich zu haben und ihnen Akureyri und Umgebung zu zeigen 🙂 Auch die isländische Wetterdiva zeigt sich gnädig, wir haben schönstes Frühlingswetter. Merci Jesus! Bis jetzt haben sich die Ausflüge auf Akureyri beschränkt, aber wir werden den Radius sicher noch vergrössern 😉 Es ist faszinierend, wie anders meine Eltern die Umgebung wahrnehmen. Sie haben die “Touristen-Augen” und haben schon ganz viele Sehenswürdigkeiten entdeckt, die mir bisher nicht aufgefallen sind.

Das älteste Haus in Akureyri
Foto Hansueli

Die älteste Kirche Islands. Sie wurde aber hierher versetzt.
Foto Hansueli

Kjarnaskógur ist tatsächlich ein Wald, der den Namen verdient 😉
Foto Hansueli

Das Spielzeugmuseum öffnet seine Tore leider erst am 1. Juni
Foto Hansueli

Der Friedhof von Akureyri
Foto Hansueli

Ausserhalb des Friedhofs
Foto Hansueli

Hübsche kleine Kirche
Foto Hansueli

Wie du siehst, ist das Wetter total auf unserer Seite 🙂 Wir freuen uns und sind dankbar, dass es nicht die ganze Woche regnet 😉

Die Schweiz ruft

Ja, mein Heimatland ruft. Und zwar laaaaut! So laut, dass ich nicht einfach weghören konnte. Das führt dazu, dass ich ab irgendwann im August wieder für mindestens 6 Monate in der Schweiz sein werde. Ich übernehme die Schwangerschafts-/Mutterschaftsvertretung für Sara Omlohr, eine Offizierin im Korps Biel und gehe daher genau dahin zurück, wo ich hergekommen bin. Ist das gut? Wir werden sehen 😉 Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass wir gemeinsam eine gute Zeit haben werden und Gottes Reich bauen können. Und ich freue mich natürlich, alle meine Freunde, Bekannten und Familie wieder zu sehen!

Aber ein bisschen blutet mein Herz schon… Die Insel im Norden hat mein Herz erobert noch bevor ich einmal blinzeln konnte. Und ich glaube nicht, dass dies mein letzer Auftenthalt hier sein wird. Ich wurde schon von verschiedensten Leuten gefragt, warum ich denn Island so liebe, konnte aber keine rationelle Antwort geben. Wahrscheinlich muss man einfach ein bisschen verrückt sein, um sich hier total wohl zu fühlen. Und wer mich kennt, weiss, dass ich nicht ganz normal bin 😉

Daher hoffe ich, dass mich mein Weg wieder zurück auf die Insel aus Feuer und Eis führt. Und wer weiss, vielleicht mal mit dir zusammen?

Isländischer Frühling

Gestern habe ich den botanischen Garten in Akureyri besucht. Unterdessen ist auch in Nordisland Frühlingsstimmung 🙂 Es tut gut, nicht mehr total eingepackt nach draussen gehen zu müssen. Hier ein paar Impressionen vom isländischen Frühing:

Einsames Stiefmütterchen

Ein kleines Insekt. In Island eher selten

Es grünt so grün

Krokusse

In Nachbars Garten

Knospen geben Hoffnung 🙂

Viele, viele pylsur

Letztes Wochende war ziemlich vollgepackt. Am Samstag konnte ich endlich meinen lang gehegten Traum verwirklichen und Skifahren gehen! 🙂 Erla, eine junge Frau aus der Jugendgruppe hat mich mitgenommen. Am Berg haben wir dann noch eine Freundin von Erla getroffen, die sich uns angeschlossen hat. Ausserdem war auch Drea dabei, die das allererste Mal auf alpinen Skiern gestanden hat. Sie ist durch und durch Norwegerin und sehr vertraut mit Langlaufskiern, ist aber noch nie einen Berg hinuntergefahren. Sie hat sich sehr gut geschlagen und hat sogar ein wenig Spass gehabt dabei 😉 Am nächsten Morgen spürte sie allerdings die Folgen der vielen Stürze…

Da das Skigebiet klein und übersichtlich ist, sind wir nicht immer alle zusammengeblieben. Und zwischendurch gabs auch Mal Pause und Zeit, isländische Hotdogs (pylsur) zu essen.

Gruppenfoto 😀 Drea und Erla links und rechts von mir
Foto Erla

Akureyri ist übrigens nicht das Skigebiet, wo man bis zum Ozean hinunterfahren kann. Dies befindet sich in einem der benachbarten Dörfer. Aber trotzdem hatten wir eine tolle Aussicht auf die Stadt und den Fjord.

Die Aussicht vom Bergrestaurant

Der nächste Tag war gefüllt mit verschiedenen Gottesdiensten. Zuerst waren wir in der Landeskirche in Dalvík zu besuch. Dalvík ist ein Dorf (ca. 1500 Einwohner) ungefähr eine halbe Stunde Autofahrt von Akureyri entfernt. Wir durften dort im Gottesdienst die Heilsarmee, das Projekt Dynamo und uns selber ein wenig vorstellen. Lára hat erzählt, wie Gott in ihren Panikattacken sehr spezifisch zu ihr gesprochen und sie ermutigt hat. Wir waren beeindruckt, wie viele Leute am Gottesdienst teilgenommen hatten, die Kirche war fast voll! Nach dem Gottesdienst gab es Zeit für Gespräche und etwas zu Essen: pylsur! 😀

Der Frauenchor in der Kirche Dalvík hat den Gottesdienst musikalisch unermalt:

Am Abend hatten wir bei uns im Korps Akureyri Gottesdienst. Dabei ging es um das Thema Umwelt und welche Verantwortung uns Gott gegeben hat, als er sagte: “Regiert über die Erde.” (1.Mose 1,28 frei nach Lou) Regieren heisst eben nicht ausbeuten, sondern dafür sorgen, dass es allen gut geht. Sorge tragen zur Umwelt, zu Mensch und Tieren ist keine politische Aktivität und hat mit Parteien links oder rechts nichts zu tun. Es geht darum, Leben zu erhalten und den Auftrag auszuführen, den Gott uns gegeben hat. So, hier ist meine Predigt zu Ende 😉

Ich mag Montage im Dynamo-Jahr sehr 😀 Sie sind meistens folgendermassen aufgebaut: Am Vormittag Teamsitzung mit einer Kleinigkeit zu essen (Maiswaffeln und Humus), am frühen Nachmittag entweder Vorbereitungszeit oder frei und um 15:00 Heimbund. Letzten Montag sind wir nach dem Heimbund ins Schwimmbad gefahren und haben das schöne Wetter genossen 🙂 Fast hätte ich einen Sonnenbrand gekriegt, aber glücklicherweise nur fast! Nach dem Aufenthalt in der Badi haben wir uns zu Hause an einem einfachen Znacht gütlich getan. Dreimal darfst du raten, was wir gegessen haben. Natürlich: pylsur! Ich mag meine am liebsten mit viiiiiel Zwiebeln und entschuldige mich im Voraus für das Lüftchen.

Wie du siehst, haben wir eine Menge Spass, vergessen aber unseren Auftrag und die ernsthaften Seiten des Lebens dabei nicht. Es ist genial zu sehen, wie Gott uns braucht und Menschen seine Liebe erfahren dürfen! Das ist das schönste Erlebnis!

Hoppla, wie die Zeit verfliegt!

Ja, ich weiss, ich habe mich viiiel zu lange nicht mehr gemeldet… Das tut mir auch ausdrücklich leid und ich mache es wieder gut, indem jetzt ich einen umso längeren Artikel schreibe 😉 Nein, keine Sorge, ich bombardiere dich nicht mit lauter Dingen, die du gar nicht wissen willst. Oder vielleicht doch? Das musst du entscheiden. Aber wenn dem so wäre, dann gib mir doch eine Rückmeldung! Schliesslich ist dieser Blog nicht dafür da, dich zu langweilen, sondern dich auf dem Laufenden zu halten und ein wenig zu amüsieren 🙂

So, nun sind wir alle wieder in Akureyri (eigentlich schon seit letztem Donnerstag Mitternacht, aber das tut nichts zur Sache 😉 ) und es ist echt schön, ein bisschen grauer Alltag zu haben. Auch wenn im Dynamo-Jahr “Alltag” nicht so eng gesehen werden darf. Wir haben immerhin ein paar Wochen mit nicht allzuviel Spezialprogramm vor uns und das tut zur Abwechslung echt gut! 🙂

Reykjavík ist nach wie vor eine Stadt voller Rätsel für mich. Ich bin ziemlich froh, dass ich dort nicht dauerhaft leben muss, aber Kurzaufenthalte meistere ich unterdessen ziemlich gut 😀 Ich mag die Stadt eigentlich und vor allem die Leute im Heilsarmeekorps dort sind extrem offen, freundlich und ehrlich. Viele von ihnen haben bereits Einiges durchgemacht und haben in der Heilsarmee eine neue Familie gefunden. Und das ist der Geist, den ich dort spüre: Wer hereinkommt, wird willommen geheissen und nach kurzer Zeit in die Familie aufgenommen. Das ist wunderbar!

Reykjavík: Hagel und Sonnenschein. Im Hintergrund die berühmte “Hallgrimskirkja”

Hier in Akureyri hat die Planung des nächsten Schuljahres angefangen und ich bin echt begeistert von den Projekten! 🙂 Mein Herz sagt “Bleib hier und sei Teil davon”, was mein Verstand sagt, habe ich bis jetzt noch nicht schlüssig herausgefunden… Wir werden sehen.

Der Frühling hat sich erst ein bisschen bemerkbar gemacht. Vorgestern haben wir festgestellt, dass es ziemlich warm ist draussen! Das bedeutet in isländischem Wetter: ein paar Grad über Null und keine Mütze und Handschuhe benötigt. Das war unser erster Vorgeschmack auf den Frühling 😀 Heute Nacht hat dann der Winter wieder zugeschlagen und heute war der Boden wieder schneebedeckt. Aber wir geben nicht auf, der Frühling kommt bestimmt!

Unser Garten ist wieder im Schnee, wie so oft in diesem Winter. Anscheinend lässt sich der Frühling noch ein weng Zeit

Arbeit ist nicht alles

Diese Woche war etwas ruhiger. Daher habe ich Zeit, einen Artikel zu schreiben, der einen etwas anderen Einblick in das Dynamo-Team gibt. Also du wirst vor allem Drea sehen 😉 Wenn Drea singt, braucht sie auch ein Mikrofon! Und da ist es eigentlich ziemlich egal, um welchen Gegenstand (oder auch nicht Gegenstand) es sich dabei handelt. Aber sieh doch selbst:

Zuerst fungiert Aron als Mikrofon…

 

… dann ist er selbst der Sänger
Ein Putzmittelspray geht genau so gut…
…wie das Rohr der Abwaschmaschine
Ein Kreuz (schliesslich sind wir Christen! 😉 )
Auch Slimey, selbstgemacht, funktioniert als Mikrofon. Leider nur temporär…
Etwas beständiger ist dagegen der Kerzenhalter
Diverse Küchenutensilien werden als Mikrofon zweckentfremdet. Hier z.B. ein Backhandschuh
Oder ein Messer. Wir sind jederzeit gerüstet!
Auch der “Härdöpfustünggu” kommt nicht davon
Genauso wenig wie das Abwaschmittel…
…der Wasserkocher…
…das “Chuechetröli”…
…die Bratpfanne…
…oder das Gitter der Fritteuse.
Zu guter Letzt musste auch noch die Lampe dran glauben 😉

Fasnacht auf Isländisch

Ja, stell dir vor: Auch in Island wird Fasnacht gefeiert! Allerdings komplett anders als in der Schweiz. Kindergesänge statt Guggenmusik und viiiiiiel traditionelles Essen. Es sind drei wichtige Tage die nicht unbedingt einen Zusammenhang haben. Die drei Tage Montag und Dienstag vor Aschermittwoch und der Aschermittwoch selber werden jeweils individuell begangen. Leider kenne ich die genauen Hintergründe der Feiertage nicht, ich weiss nur, dass am “Sprengidagur” Fleisch bis zum Platzen gegessen wird, weil am Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt. Das Fasten vor Ostern ist allerdings etwas in den Hintergrund gerückt und man begeht die Feiertage gerne ohne die folgende Fastenzeit.

Der Montag ist der “Bolludagur” (sprich: “Bollüdagür”). An diesem Tag werden spezielle Kugeln mit Rahmfüllung, sogenannte “rjómabollur” (sprich: “rjoumabollür”) gegessen. Auch Berliner und andere süsse Backwaren in Kugelform sind am “Bolludagur” willkommen 🙂

Traditionelle “rjómabollur” mit Schokoladenhaube und Rahm-Confitürefüllung

Der Dienstag ist “Sprengidagur” (sprich: “s-prenggidagür”), der so heisst, weil man isst, bis man platzt. Und zwar nicht irgendetwas, sondern “saltkjöt” (gesalzenes Fleisch). Wir haben diesen Tag in unserem Team nicht wirklich gefeiert, daher hier ein Foto aus dem Internet, wie dies ungefähr aussieht:

Saltkjöt og baunir, wie es traditionell am Sprengidagur gegessen wird
Quelle: https://www.vino.is/wp-content/uploads/2017/02/saltkjotbaunir-1024×768.jpg

Der Höhepunkt der ganzen Festlichkeiten ist der Aschermittwoch, in Island “Öskudagur” (sprich: “Ösküdagür”) genannt. Die Kinder verkleiden sich an diesem Tag und singen in verschiedenen Läden und Firmen, um Süssigkeiten zu erhalten. In Akureyri haben die Kinder schulfrei und das Singen beginnt bereits um 7:00 morgens. Die Bilder von diesem Tag liefere ich nach, sobald ich welche habe 😉

Hier nun die Bilder:

Wir waren Sunnas Unterstützung und haben uns auch verkleidet 🙂 Ich bin ein wunderschöner Schmetterling! 😀
Foto Herdís

Unterwegs trafen wir auf Kinder in originellen Verkleidungen 😀 In der Mitte ist Rakel als Getränkeverpackung 😀

Sunna und ihre Ausbeute 🙂